Zwangsstörung-Test: Habe ich eine Zwangsstörung?
Eine Zwangsstörung beginnt oft als harmloses Ritual – später kann sie den Alltag der Betroffenen aber komplett beherrschen und ihre Lebensqualität enorm einschränken. „Habe ich eine Zwangsstörung?“ Ein Test hilft bei der Beantwortung dieser Frage.

Fast jede:r hat schon einmal zum dritten Mal gecheckt, ob der Herd aus oder das Auto abgeschlossen ist. In solchen Situationen spricht man gerne mal scherzhaft von einem „Kontrollzwang “ – aber um eine Zwangsstörung handelt es sich bei diesem Verhalten nicht. Diese nimmt deutlich mehr Zeit und Kraft der Betroffenen in Anspruch und beherrscht mitunter ihren gesamten Alltag. Doch was ist noch „normal“ und wo beginnt eine Zwangsstörung? Ein Test hilft dabei, solche Beschwerden einzuordnen.
Habe ich eine Zwangsstörung? Test zur ersten Einschätzung
Bei Zwangsstörungen handelt es sich um den Zwang, bestimmte Handlungen immer wieder auf dieselbe Weise auszuführen (Zwangshandlungen) oder darum, immer wieder von denselben, quälenden Gedanken heimgesucht zu werden (Zwangsgedanken).
Einige Betroffene müssen sich ständig die Hände waschen, um eventuelle Keime von der Haut zu entfernen. Das geht so weit, dass die Haut an den Händen blutet und sie wichtige Termine verpassen, weil das Händewaschen zu lange dauert. Andere sind täglich stundenlang damit beschäftigt, ihre Wohnung zu putzen oder Dinge zu kontrollieren oder symmetrisch anzuordnen.
Führen Betroffene die Zwangshandlung nicht aus, erzeugt das ein Gefühl von Unwohlsein, Anspannung und Angst. Schließlich kann der Drang zu Zwangshandlungen so stark sein, dass er den gesamten Alltag beherrscht. Und obwohl die Betroffenen ihre Zwangshandlungen selbst als sinnlos empfinden und sich häufig dafür schämen, schaffen sie es nicht, damit aufzuhören.
Im Zwangsstörung-Test können Sie herausfinden, ob bei Ihnen Hinweise auf dieses Störungsbild vorliegen.
Zwangsgedanken: Test kann auch hier weiterhelfen
Auch bei Zwangsgedanken kann der Test eine erste Einschätzung bieten. Diese Gedanken, die meist quälend oder bedrohlich sind, drängen sich den Betroffenen auf und lassen sich kaum unterdrücken. Häufig drehen sie sich um Keime und Verschmutzungen oder um die Angst, etwas vergessen zu haben oder sich unangemessen zu verhalten. Viele quält etwa die immer wiederkehrende Vorstellung, andere Menschen sexuell zu belästigen oder ihnen körperlichen Schaden zuzufügen. Die Betroffenen sehen diese Gedanken als unsinnig, übertrieben und unangemessen an, sie bereiten ihnen unangenehme Gefühle wie Ekel oder Angst. Manchmal folgen auf die Zwangsgedanken Zwangshandlungen, die dazu dienen sollen, diese unangenehmen Gefühle zu lindern.
Zwangsstörung: Test ersetzt keinen Arztbesuch
Zwangsstörungen erzeugen bei den Betroffenen einen hohen Leidensdruck: Die Einsicht in die Sinnlosigkeit der eigenen Zwänge und das gleichzeitige Gefühl „nicht anders zu können“ führt dazu, dass Betroffene sich machtlos und verzweifelt fühlen und mitunter an Begleiterkrankungen wie Depressionen leiden oder fürchten, „verrückt“ zu werden. Aus diesem Grund sollten alle, die das Gefühl haben, an Zwangserkrankungen zu leiden, professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Das geht beispielsweise über die Hausarztpraxis oder über psychotherapeutische Sprechstunden, die von psychotherapeutischen Praxen angeboten werden. Auch, wer an Begleiterkrankungen wie depressiven Verstimmungen leidet, sollte sich Hilfe suchen.
Der Zwangsstörung-Test kann keine Diagnose ersetzen – ein positives Testergebnis kann aber als Anlass genommen werden, Kontakt zu einer Arztpraxis aufzunehmen.
Quellen:
Was sind Zwangserkrankungen?, in: neurologen-und-psychiater-im-netz.org
Obsessive-Compulsive Disorder (OCD), in: msdmanuals.com