Zink-Überdosierung: Symptome von zu viel Zink im Körper
Eine Zink-Überdosierung äußert sich auf verschiedene Weise. Warum der Körper Zink braucht, womit Sie den Bedarf am besten decken und welche Symptome bei zu viel Zink im Körper auftreten können.
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- Wie kommt es zu einer Zink-Überdosierung?
- Zink-Überdosierung: Tabelle empfohlener Werte
- Zink-Überdosis: Ist zu viel Zink schädlich?
- Zu viel Zink: Symptome einer Zink-Überdosierung
- Zu viel Zink: Symptome auf der Haut
- Hat zu viel Zink Nebenwirkungen für die Haare?
- Zink-Überdosis oder Zinkvergiftung?
- Überdosierung mit Zink – was tun?
Zink ist für den Körper überlebenswichtig, kann das Spurenelement aber nicht selber bilden. Daher muss man ihm eine ausreichende Menge zuführen. Worauf sollten man dabei achten? Warum kann es zu einer Zink-Überdosierung kommen und wie sehen die Symptome aus? Was zu viel Zink im Körper anrichten kann.

Wie kommt es zu einer Zink-Überdosierung?
Zink ist ein essenzielles Spurenelement: Der Körper braucht es zum Überleben. Mehr als 300 Enzyme enthalten Zink, zudem ist der Mineralstoff an vielen Stoffwechselprozessen beteiligt und unter anderem wichtig für die Zellteilung und das Immunsystem, Wundheilung, Haut und Haare.
Der Körper kann Zink jedoch nicht selbst produzieren und auch nicht gut speichern, man muss es aufnehmen. Dies geschieht eigentlich problemlos über die Nahrung. Doch manche Menschen leiden unter einem Zinkmangel, zum Beispiel bei einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung wie Colitis ulcerosa, Diabetes oder durch Alkoholmissbrauch. Auch eine vegane Ernährung kann zu einer Unterversorgung führen, da die in Vollkorngetreide und Hülsenfrüchten enthaltene Phytinsäure (Phytat) Zink bindet und so die Verfügbarkeit im Körper hemmt.
Die meisten Menschen in Deutschland sind gut mit Zink versorgt. Viele glauben aber, dem Körper durch eine zusätzliche Einnahme, zum Beispiel in Tablettenform, etwas Gutes zu tun, etwa um das Immunsystem zu stärken. Im Gegensatz zu einer Überversorgung über Lebensmittel, die so gut wie ausgeschlossen ist, können Nahrungsergänzungsmittel zu einer Zink-Überdosierung mit unangenehmen Nebenwirkungen führen.
Zink-Überdosierung: Tabelle empfohlener Werte
Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sind Fleisch, Eier, Milchprodukte sowie Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte und Nüsse gute Zinklieferanten. Dabei wird der Mineralstoff generell besser aus tierischen Lebensmitteln aufgenommen, da diese oftmals Aminosäuren enthalten, die die Zinkaufnahme fördern. Pflanzliche Nahrungsquellen haben hingegen den Nachteil des enthaltenen Phytats. Wie viel Zink sollte man pro Tag überhaupt maximal aufnehmen?
Alter | männlich | weiblich | |
---|---|---|---|
0 bis 4 Monate | 1,5 | ||
4 bis 12 Monate | 2,5 | ||
1 bis 10 Jahre | 3-6 | ||
10 bis 15 Jahre | 9-12 | 8-10 | |
15 bis 19 Jahre | 14 | 11 | |
Erwachsene | 11-16 | 7-10 |
Schwangere und stillende Frauen sollten etwas mehr Zink zu sich nehmen: Im ersten Trimester werden 7-11 mg/Tag, im 2. Und 3. Trimester 9-13 mg/Tag und bei Stillenden 11-14 mg/Tag empfohlen.
Da bei Kindern die Phytatzufuhr noch keinen entscheidenden Einfluss auf die Zinkaufnahme hat, werden die Werte einheitlich angegeben. Die Spanne der Referenzwerte ab 10 Jahren ergibt sich durch eine niedrige, mittlere oder hohe Phytatzufuhr, da diese für die Aufnahme von Zink in den menschlichen Organismus am wichtigsten ist.
Wer viel Fleisch und wenig Vollkornprodukte isst, nimmt eher wenig Phytat auf und kann Zink besser verarbeiten. Wer viele – vor allem nicht gekeimte oder unfermentierte – Vollkornprodukte oder Hülsenfrüchte zu sich nimmt, hat eine hohe Phytatzufuhr und kann Zink schlechter aufnehmen. In diesem Fall kann die zusätzliche Zufuhr über Zink-Präparate angeraten sein.
Da die durchschnittliche Zinkaufnahme in Deutschland bei Frauen bei 8 bis 9 mg/Tag und bei Männern bei 11 bis 12 mg/Tag liegt, ist eine Zufuhr über Nahrungsergänzungsmittel in der Regel nicht notwendig.
Zink-Überdosis: Ist zu viel Zink schädlich?
Dies bejaht die DGE ausdrücklich. Die Zufuhr von hohen Dosen Zink ist zum einen gefährlich, weil es die roten und weißen Blutkörperchen verändern kann. Außerdem wird langfristig der Kupfergehalt im Körper beeinflusst und beeinträchtigt. Kupfer ist wichtig für den Eisenstoffwechsel, ein Mangel kann zu einer Blutarmut (Anämie) führen. Aber wie viel Zink ist zu viel?
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat tolerierbare Gesamtzufuhrmengen für Zink festgelegt, die dauerhaft nicht überschritten werden sollten.
Diese liegt für Erwachsene bei 25 mg Zink und für Kinder – je nach Körpergewicht – zwischen 7 mg (1 bis 3 Jahre) und bis 22 mg bei 15- bis 17-Jährigen.
Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt für Nahrungsergänzungsmittel eine Höchstmenge von 6,5 mg Zink pro Tag, die Zufuhr durch herkömmliche Lebensmittel ist dabei bereits berücksichtigt. Für Kinder gelten Nahrungsergänzungsmittel generell als nicht geeignet.
Laut Verbraucherzentrale ist eine Zinkzufuhr über die in der Tabelle angegeben Bedarf hinaus sowieso nicht wirksam: Das Immunsystem beispielsweise lässt sich durch die Einnahme des Spurenelements nicht verbessern – es funktioniert ja schon so gut wie möglich. Stattdessen kann es bei einer Überdosierung zu unangenehmen Symptomen kommen, unter anderem kann zu viel Zink zu Kopfschmerzen führen.
Zu viel Zink: Symptome einer Zink-Überdosierung
Wenn Sie über einen längeren Zeitraum mehr als die empfohlenen und frei verkäuflichen 25 mg Zink zu sich nehmen oder sehr hoch dosierte Präparate schlucken, sprechen Fachleute von einer Überdosierung. Anders als bei anderen Nährstoffen kann ein Zuviel an Zink nicht über den Körper ausgeschieden werden, sondern reichert sich an – es kommt zu unangenehmen Symptomen. Diese sind eher unspezifisch und können auch bei anderen Erkrankungen auftreten. Dazu zählen:
Metallischer Geschmack im Mund
Appetitlosigkeit
Müdigkeit
Kopfschmerzen
Übelkeit
Erbrechen
Krämpfe in Magen und Darm
Durchfall
In schweren Fällen kann es unter anderem zu der beschriebenen Anämie kommen. Treten diese Anzeichen auf und nehmen Sie Zink ein, sollten Sie an eine Überdosis denken und sich ärztlich untersuchen lassen. Eine Blutuntersuchung gibt Aufschluss.
Zu viel Zink: Symptome auf der Haut
Darüber hinaus kann eine Zink-Überdosierung sich zudem durch Hautirritationen zeigen. So treten häufig Juckreiz, Rötungen und gereizte Hautpartien auf. Da Zink auch für die Kollagenproduktion wichtig ist, kann es außerdem zu Wundheilungsstörungen und Pigmentveränderungen kommen.
Hat zu viel Zink Nebenwirkungen für die Haare?
Haarausfall ist ein Symptom, das bei Zinkmangel auftreten kann. Vielfach kann man auch lesen, dass eine Zink-Überdosierung zudem zum Ausfallen der Haare führt. Dies konnte wissenschaftlich jedoch noch nicht belegt werden. Ausgeschlossen werden kann es allerdings nicht, daher sollten Sie bei dünner werdendem Haar auch Ihren Zinkspiegel überprüfen lassen.
Zink-Überdosis oder Zinkvergiftung?
In sehr seltenen Fällen kann der Mineralstoff in sehr hoher Zink-Tabletten-Dosierung zwischen 200 und 400 mg auch zu Vergiftungssymptomen führen. Aber nicht nur die Dosis ist schuld: Auch beim Einatmen von Dämpfen in Industrieunternehmen kann es dazu kommen, zum Beispiel in einer Gießerei oder wenn beim Schweißen kein Atemschutz getragen wird.
Die Symptome einer Zinkvergiftung reichen von Unwohlsein und Schüttelfrost bis zu beschleunigter Atmung und Fieber, zudem können auch – wie bei einer Überdosierung – Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auftreten.
Überdosierung mit Zink – was tun?
Vermuten Sie einer Zink-Überdosis bei sich, sollten Sie als allererstes auf die Einnahme von Zink-Präparaten verzichten. Ratsam ist auch, Ihre Essgewohnheiten zu überprüfen und zum Beispiel auf (rotes) Fleisch zu verzichten. Tees mit Fenchel, Kamille oder Minze können beruhigend auf den gereizten Magen-Darm-Trakt wirken.
Dann sollte Sie Ihr Weg in die Arztpraxis führen. Hier kann ein zu hoher Gehalt an Zink im Körper nachgewiesen werden. Außerdem berät man Sie hier bezüglich des Zinkabbaus im Körper, der eine Weile dauern kann, und wie Sie in Zukunft eine Zink-Überdosis vermeiden.
Quellen:
Mehr Zink bei Erkältungen?, in: klartext-nahrungsergaenzung.de
Zink, in: dge.de
Stellungnahme der Gemeinsamen Expertenkommission zur Einstufung von Stoffen, in: bfarm.de
Höchstmengenvorschläge für Zink in Lebensmitteln inklusive Nahrungsergän- zungsmitteln, in: bfr.bund.de
Bedeutung von Zink und Zinkmangeln Risiken der Überdosierung von Zink, in: gf-biofaktoren.de