Explosive Ausbreitung möglich! Forscher warnen vor Zika-Mutation

Wissenschaftler:innen aus den USA haben sich in einer neuen Studie mit dem Zika-Virus beschäftigt. Sie warnen: Das Virus kann mutieren und dadurch noch gefährlicher werden. Was bedeutet das genau? Die Studien-Ergebnisse im Überblick.

JW Video Platzhalter
Zustimmen & weiterlesen
Um diese Story zu erzählen, hat unsere Redaktion ein Video ausgewählt, das an dieser Stelle den Artikel ergänzt.

Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.

Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.

Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Die Forschenden des La Jolla Institute for Immunology veröffentlichten ihre Untersuchungsergebnisse in der Fachzeitschrift „Cell Reports“. Demnach haben sie in einer Laborstudie herausgefunden, dass das Zika-Virus sich verändern kann und warnen vor diesen Mutationen: Das Virus könnte sich erneut ausbreiten.

Studie: Mutiertes Zika-Virus kann sich explosionsartig ausbreiten

In ihren Versuchen mit Zellen und Mäusen haben die Expert:innen aus Kalifornien festgestellt, das sich das Virus genetisch verändert, wenn es mehrmals übertragen wird. Das könne zu einem neuen, explosionsartigen Ausbruch führen. Denn: Wenn das Zika-Virus neue Varianten bildete, könne es sich auch in Regionen ausbreiten, in denen die Menschen schon eine Immunität aufgebaut hätten – so die Sorge.

Für wen ist das Zika-Virus gefährlich?

Das Virus hat 2016 weltweit für Aufmerksamkeit gesorgt. Damals hatten sich vor allem in Brasilien zahlreiche Schwangere infiziert, tausende Babys kamen mit Hirnschäden zur Welt. Zika kann bei den Ungeborenen zu einer Mikrozephalie führen und das Hirngewebe schädigen.

Das Virus wird von Aedes-aegypti-Mücken übertragen: Stechen sie zu, können die Viren weitergegeben werden. Typische Symptome sind unter anderem Hautausschlag, leichtes Fieber und Bindehautentzündungen, die bis zu einer Woche anhalten können. Eine Behandlung oder Impfung ist bisher nicht möglich. Normalerweise ist das eher harmlos – gefährlich ist die Infektion jedoch für werdende Mütter und ihre Babys.

Klimawandel: Gefahr für Zika-Virus in Deutschland

Fachleute betonen, dass Virus-Mutationen nicht ungewöhnlich sind. Das beweist zurzeit das Coronavirus sehr anschaulich, bei dem sich immer wieder neue Varianten bilden. Ob das Zika-Virus in der Realität so mutationsfreudig ist, wie die Studienautor:innen annehmen, muss sich erst noch herausstellen.

2016 trat das Virus hauptsächlich in Südamerika und der Karibik auf, doch es ist auch in anderen subtropischen Gebieten verbreitet. Das kann sich allerdings bald ändern: Durch Klimawandel und Erderwärmung könnten sich tropische Infektionskrankheiten zunehmend in Deutschland ausbreiten, warnt auch das Umweltbundesamt.

Inwiefern sich Mücken und damit Viren und Parasiten in Deutschland verbreiten, wird daher von den Gesundheitsbehörden genau beobachtet. Die Studie zum Zika-Virus und möglichen Mutationen liefert nun wichtige Hinweise, die diese Beobachtungen noch dringender machen.