Zeitumstellung: Das sind die gesundheitlichen Folgen!

Dieses Wochenende ist wieder Zeitumstellung. Aber welche gesundheitlichen Folgen hat das? Alle wichtigen Infos.

Mann macht seinen Wecker aus
Die Zeitumstellung steht am kommenden Wochenende an – welche Folgen hat das für den Körper? Foto: iStock/South_agency

Auch wenn die Zeitumstellung bereits 2021 zum letzten Mal erfolgen sollte, müssen wir dieses Jahr definitiv noch durch die Umstellung von Winter- auf Sommerzeit und andersherum. Und das trotz gravierender gesundheitlicher Folgen! Alle wichtigen Infos zur Zeitumstellung.

Zeitumstellung im Frühjahr 2023: Wann werden die Uhren gestellt?

Jedes Jahr um diese Zeit taucht die gleiche Frage auf: An welchem Tag erfolgt die Zeitumstellung und gewinnen wir eine Stunde dazu oder verlieren wir eine? Für die Sommerzeit gilt dabei eine einfache Regel: Die Uhr wird immer am letzten Sonntag im März eine Stunde vorgestellt. Für das Frühjahr 2023 bedeutet das, am Sonntag, den 26. März, werden die Uhren nachts um eine Stunde nach vorne gestellt. Damit wird der Tag eine Stunde kürzer. Das heißt, abends wird es später dunkel und morgens später hell.

Wann wird die Zeit vor- und wann zurückgestellt? 2 Eselsbrücken

Da viele Menschen Schwierigkeiten haben, sich zu merken, wann man die Uhr vor- und wann zurückstellt, gibt es zwei gängige Eselsbrücken:

  • Im Sommer messen wir Plus-Grade, im Winter Minus-Grade. Entsprechend wird im Sommer die Uhr PLUS eine Stunde vorgestellt, im Winter MINUS eine Stunde zurückgestellt.

  • Im Frühjahr stellt man die Gartenmöbel VOR die Tür – die Uhr wird ebenfalls vorgestellt, im Herbst stellt man die Möbel wieder ZURÜCK in den Schuppen, die Uhr wird zurückgestellt.

Zeitumstellung: Welche gesundheitlichen Auswirkungen gibt es?

Auch auf unsere Gesundheit kann die Zeitumstellung einwirken. Kinder und Erwachsene reagieren dabei ganz ähnlich – und zum Teil nicht gerade positiv.

Die Folgen der Zeitumstellung für Kinder

Für Babys und Kleinkinder ist der abrupte Wechsel der Uhrzeit ein Problem, da der Schlaf-Wach-Rhythmus gestört wird. Die Folgen: Sie werden quengelig und sind oft müde oder zur Schlafenszeit hellwach.

Das kann helfen:

Damit die Zeitumstellung für die Kleinen weniger schwierig wird, hilft es, ihre Schlafgewohnheiten etwa eine Woche vorher langsam anzupassen und die Umstellung nach und nach vorwegzunehmen. Das bedeutet: Wird die Uhr zur Sommerzeit eine Stunde vorgestellt, sollte man ein Baby jeden Tag etwa zehn Minuten früher ins Bett bringen, bei Kleinkindern reicht es, mit der Umstellung drei bis vier Tage im Voraus zu beginnen. Auch die Essenszeiten sollten entsprechend angepasst werden, um den Rhythmus beizubehalten.

Zeitumstellung: So reagieren Erwachsene

Vor allem Frauen leiden unter der Zeitumstellung: Laut einer DAK-Umfrage haben sie fast doppelt so häufig Schwierigkeiten damit als Männer (16 versus 28 Prozent). Insgesamt gaben 22 Prozent der Befragten an, schon einmal gesundheitliche oder psychische Probleme mit der Zeitumstellung gehabt zu haben. Zu den genannten Beschwerden zählten Müdigkeit und Schlappheit (75% der Betroffenen), Einschlafprobleme oder andere Schlafstörungen (61%), Konzentrationsstörungen (36%), Gereiztheit (29%) und depressive Verstimmungen (12%).

Das kann helfen:

Die Reaktionen von Körper und Psyche rühren daher, dass bei der Zeitumstellung unsere innere Uhr abrupt umgestellt wird. Je regelmäßiger unser gewohnter Schlaf-Wach-Rhythmus ist, desto empfindlicher reagieren wir auf diese Änderung – der Körper macht eine Art Mini-Jetlag durch. Doch einige Tipps helfen dabei, sich schneller an die Umstellung zu gewöhnen:

  • Jetzt mit der Umstellung beginnen: Wer jeden Tag etwa zur gleichen Zeit ins Bett geht, hat ein höheres Risiko, Schwierigkeiten mit der Zeitumstellung zu bekommen. In diesem Fall empfiehlt es sich, bereits einige Tage vorher mit der Umstellung zu beginnen und ab jetzt jeden Tag etwa 15 Minuten früher oder im Winter später ins Bett zu gehen.

  • Morgenspaziergang: Je mehr Licht wir in der ersten Tageshälfte abbekommen, desto besser können wir nachts schlafen. Außerdem signalisiert helles Licht unserem Körper, dass die Nacht vorbei ist und veranlasst ihn, in den „Wach-Modus“ zu wechseln – ein Morgenspaziergang hilft also ideal gegen die morgendliche Müdigkeit des Mini-Jetlags.

  • Schlafzimmer abdunkeln: Wer in der Folge der Zeitumstellung Probleme mit dem Ein- und Durchschlafen hat, sollte sein Schlafzimmer möglichst stark abdunkeln. Das fördert die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin, das uns müde und schläfrig macht.

Abschaffung der Zeitumstellung: Wann ist es so weit?

Das EU-Parlament hat im März 2019 für eine Abstimmung der Zeitumstellung ab 2021 gestimmt. Für die konkrete Umsetzung sollte ein Kompromiss mit den Mitgliedstaaten ausgehandelt werden. Für Deutschland gibt es dabei zwei mögliche Szenarien:

  1. Ewige Sommerzeit“: Es wäre ständig abends länger hell. Am kürzesten Tag des Jahres würde die Sonne jedoch auch erst gegen 9:30 Uhr morgens aufgehen.

  2. Bei einer „ewigen Winterzeit“ wäre es morgens zwar früher hell, dafür würde die Sonne aber auch am längsten Tag des Jahres ohne Zeitumstellung bereits kurz nach 20:30 Uhr untergehen.

Seit das EU-Parlament dem Vorschlag der Kommission zugestimmt hat, ist nichts mehr passiert. Das weitere Vorgehen hängt vom Europäischen Rat ab, der das Thema derzeit jedoch nicht auf der Agenda hat. Es ist daher davon auszugehen, dass die Zeitumstellung im Frühjahr und Herbst noch bis mindestens Ende 2026 bleibt.