Zehn wichtige Fragen an den Urologen
Bei Problemen mit Harn-Blase und -Leiter oder Erkrankungen der männlichen Geschlechtsorgane ist der Urologe immer der richtige Ansprechpartner. Unser Experte Dr. Wolfgang Bühmann erklärt, wie Beschwerden im Harn-Trakt vermieden und behandelt werden und beantwortet die häufigsten Fragen aus der Praxis.
1. Was tun bei einer Blasen-Entzündung?
Diese äußert sich durch häufigen, schmerzhaften, kurzzeitigen Harn-Drang. Maßnahmen: Reichliche Aufnahme von Flüssigkeit (2,5-3 l). Das spült die Keime aus. Menschen mit Herzproblemen sollten das jedoch vorher mit dem Kardiologen absprechen. Bei Bedarf sind auch Schmerzmittel zu empfehlen. Halten die Probleme mehr als drei Tage an, sollten Sie zum Urologen gehen.
2. Wie kann verhindert werden, dass diese Entzündung immer wieder auftritt?
Vermeiden Sie Kälte im Becken-Bereich und trinken Sie weiterhin viel. Tritt die Erkrankung immer wieder auf, setzen Ärzte häufig niedrig dosierte Antibiotika zur Langzeit-Vorbeugung ein.
3. Die Erkrankung kann zu einer Nierenbecken-Entzündung führen. Welche Symptome treten auf?
Fieber, Schüttelfrost, Krankheitsgefühl im ganzen Körper und Schmerzen zwischen Brust und Becken. Sie sollten unbedingt zum Arzt gehen! Nur so können schwerwiegende Folgen wie z. B. eine eitrige Nieren-Entzündung oder eine Blutvergiftung vermieden werden.
4. Wie wird eine Nierenbecken-Entzündung behandelt?
Neben Bettruhe verordnet der Arzt Antibiotika und Schmerzmittel.
5. Welche Risiko-Faktoren für eine Blasen-Schwäche gibt es?
Übergewicht, mangelnde Bewegung oder starke körperliche Belastungen.
6. Was tun bei Harn-Inkontinenz?
Vor jeder Maßnahme den Arzt aufsuchen. Denn es ist notwendig, die Ursache der verschiedenen Formen der Inkontinenz abzuklären, um eine wirksame Behandlung zu ermöglichen.
7. Der Urin riecht komisch – was steckt dahinter?
Grundsätzlich muss man sich zunächst keine Sorgen machen. Oft liegt es an mangelnder Flüssigkeitszufuhr und damit an einer erhöhten Konzentration des Urins. Im Zweifelsfall kann der Arzt Aufschluss über die Ursache geben.
8. Ab welchem Alter sollte der Mann zur urologischen Vorsorge-Untersuchung?
Ab dem 40. Lebensjahr. Der Arzt führt eine rektale Untersuchung und eine Basis-PSA- Bestimmung durch. Bei einem PSA-Wert von über 2 ng/ml sind jährliche Kontrollen sinnvoll, ansonsten alle zwei Jahre.
9. Was sagt der PSA-Wert überhaupt aus?
Die Bestimmung ist die präziseste Möglichkeit, ein Prostata-Karzinom frühzeitig zu erkennen. Nicht der Wert an sich, sondern der Verlauf liefert Hinweise. Dazu ist ein Urologe als „Übersetzer“ notwendig. Der PSA-Wert ist der einzige Tumor-Marker in der Medizin, der die Sterblichkeit an einer Krebs-Erkrankung (Prostata-Krebs) wesentlich gesenkt hat.
10. Muss ein Prostata-Tumor immer operiert werden?
Nein, es gibt Prostata-Krebs-Formen, mit denen man unter „aktiver Überwachung“ ohne Einschränkung der Lebensdauer oder Lebensqualität leben kann. Das setzt allerdings eine enge Bindung an einen Urologen voraus, der den Patienten dabei kompetent unterstützt und begleitet.
