Zahnschmelz aufbauen: Mit diesen Mitteln gelingt es

Zahnschmelz trägt dazu dabei, dass die Zähne vor Karies geschützt sind. Umso wichtiger ist es, die äußere weiße Schicht des Zahns zu erhalten und den Zahnschmelz aufzubauen. Mit diesen Hausmitteln und Tipps gelingt es.

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Der Zahnschmelz ist eine bis zu 2,5 Millimeter dicke, aus Mineralien bestehende Schutzschicht, die für den weißen Glanz der Zähne sorgt. Zudem schützt die äußere Hülle „unsere Zahnkronen vor Karien und Abnutzungsschäden sowie vor Kälte und Reizungen", erklärt der Zahnarzt Dr. Jochen H. Schmidt. Trägt sich der Zahnschmelz ab, kann das somit zu Karies, Schmerzen und einer gelblichen Färbung der Zähne führen. Die gute Nachricht: Der Zahnschmelzabbau lässt sich verhindern und sogar stoppen. Betroffene können selbst aktiv werden und ihren Zahnschmelz aufbauen. Dabei helfen können die Ernährung und Hausmittel.

Ursachen: Wie kommt es zum Zahnschmelzabbau?

Besonders schädlich für den Zahnschmelz sind

  • mangelnde Mundpflege,
  • falsche Zahnputztechnik und
  • abrasive, also den Zahnschmelz abtragende, Zahnpasta.

„Dem Zahnschmelz abträglich ist darüber hinaus eine ungesunde, zuckerhaltige Ernährung”, so der Zahnexperte. „Dabei erhöht nicht nur die Menge an Zuckern/Kohlenhydraten das Kariesrisiko.” Wie häufig man zu ungesunden Lebensmitteln greift, sei ebenfalls entscheidend. In Kombination mit Bakterien der Mundhöhle kann dann es zu Karies und infolgedessen zu einer fortschreitenden Entkalkung und Schädigung des Zahnschmelzes kommen. Ist die Schutzschicht der Zahnkrone einmal zerstört, haben Bakterien leichtes Spiel. Die Folge: Löcher in den Zähnen, schlimmstenfalls droht Zahnverlust.

„Auch säurehaltige Getränke machen unserem Zahnschmelz erheblich zu schaffen”, sagt Dr. Schmidt. Er warnt vor Zuckerfallen: Genauso wie Eistee und Cola enthält beispielsweise der vermeintlich gesunde Fruchtsaft viel Zitronensäure. Und diese hat es dem Experten zufolge in sich: „Der pH-Wert des Speichels sinkt und wertvolle Mineralstoffe werden aus dem Zahnschmelz herausgelöst.” Vor allem bei Kindern, deren Milchzähne nicht so säureresistent sind, kann es bei starkem Konsum säurehaltiger Getränke oder Nahrungsmittel zu Zahnerosion, also dem Abbau von Zahnschmelz kommen.

Zahnschmelz baut sich ab: Was sind die Symptome?

„Da der Zahnschmelz nicht durchblutet wird und keine Nerven besitzt, treten zunächst so gut wie keine Schmerzen auf”, erläutert Dr. Schmidt. Anfangs können Betroffene aber Kälteempfindlichkeit oder Zahnschmerzen beim Kontakt mit Süßem wahrnehmen. Dringt die Karies bis in die Pulpa, also dem Zahnmark, vor, entstehen Entzündungen und heftige Schmerzen. „Anfangs meist nur zeitweise – und dann schließlich dauerhaft.”

Zahnschmelz-Aufbau – ist das überhaupt möglich?

Leider ist es auch heutzutage, in Zeiten einer modernen Zahnmedizin, nicht möglich, den Zahnschmelz zu reparieren bzw. ihn wieder komplett aufzubauen. Die Behandlung in der zahnärztlichen Praxis beschränkt sich nur darauf, den weiteren Abbau so gut wie möglich zu stoppen und den Verlust von Zahnschmelz vorzubeugen.

Zahnschmelz aufbauen: Wie Naturheilkunde und Homöopathie helfen

Naturheilkundliche oder homöopathische Mittel können (unter ärztlicher Absprache) als erste Maßnahmen und zum Stärken des Zahnschmelzes angewendet werden.Betroffene lassen sich am besten von ausgebildeten Homöopath:innen beraten. So kann die Störung lokalisiert und eine passende Therapie gefunden werden.

Die Einnahme der sogenannten Schüssler-Salze (meist in Tablettenform) kommt bei Zahnschmelzproblemen auch oft zum Einsatz. Dabei handelt es sich um Arzneimittel, die auch den Aufbau sowie die Stärkung des Zahnschmelzes unterstützen können. Für die Zahnschmelzanwendung eignen sich die Salze 12 und 22. Die Bestandteile Calciumfluorid, Calciumphosphat und Calciumcarbonat remineralisieren das Zahnhartgewebe.

Zahnschmelz aufbauen: Hausmittel und Ernährungstipps

„Einmal zerstörter Zahnschmelz lässt ich nicht mehr reparieren”, so der Zahnarzt. Verhindern lässt sich allerdings dessen weiterer Abbau. Helfen können vor allem diese Ernährungstipps:

  • Säurearme Ernährung: Beim Lebensmitteleinkauf sollte man auf säurearme Produkte mit vielen Mineralien setzen. Denn Säuren greifen den Zahnschmelz an und führen zu einer Senkung des pH-Wertes im Mund. Tipp: Nach dem Konsum säurehaltiger Lebensmittel oder Getränken den Mund mit Wasser spülen oder zum Beispiel durch das Kauen eines zuckerfreien Kaugummis den Speichelfluss verstärken.
  • Grüner Tee: Hilfreich ist das tägliche Trinken einer Tasse grünen Tees. Neben der wohltuenden Wirkung auf Immunsystem und Kreislauf härten die darin enthaltenen Fluoride den Zahnschmelz und schützen so vor Karies.
  • Wenig Süßigkeiten und mehr Essenspausen: Da Süßigkeiten mit viel Zucker den Zahnschmelz angreifen, sollten sie nur in Maßen verzehrt werden. Zudem rät Dr. Schmidt dazu „zwischen den Mahlzeiten Pausen einlegen. So kann der Speichel zahnschmelzgefährdende Säuren besser neutralisieren.“
  • Fisch essen: Frischer Seefisch, wie Hering oder Lachs, ist dank seiner Mineralstoffe gesund für die Zähne. Die Mineralsalze dieser und anderer fluoridhaltigen Lebensmittel schützen den Zahnschmelz vor Säuren und Bakterien und sind damit eine gute Maßnahme, um Karies vorzubeugen.

  • Kokosöl: Das Öl kann zur Stärkung des Zahnschmelzes beitragen, indem es Karies verursachende Bakterien beseitigt. Besonders effektiv soll das sogenanntes Ölziehen sein: Spülen Sie Ihren Mund mit einem Teelöffel Kokosöl für mindestens sieben Minuten durch und spucken Sie die Reste anschließend aus.
  • Calcium: Das in Milchprodukten enthaltene Calcium spielt bei der Remineralisation des Zahnschmelzes eine wesentliche Rolle. Empfehlenswert ist es, diese zusammen mit Karies auslösenden und säurehaltigen Lebensmitteln einzunehmen, um deren schädliche Wirkung zu verringern.

Zahnschmelz aufbauen: Zahnpasta zur Stärkung

„Am wichtigsten und effektivsten ist das zweimalige Putzen täglich mit fluoridierter Zahnpasta”, so Dr. Schmidt. Dazu stehen spezielle Zahncremes zur Verfügung, die speziell für den Aufbau eines starken Zahnschmelzes entwickelt wurden. Darin ist das so wichtige Fluorid enthalten. Fluorid hilft dabei, dass Mineralien wieder leichter in den Zahnschmelz eingelagert werden können. Zudem erhöht es die Widerstandskraft der Zähne gegen Säure.

Gut zu wissen: Die sogenannte Whitening-Zahnpasta soll laut Werbeversprechen zwar strahlend weiße Zähne zaubern – doch die aufhellende Creme kann freiliegende Zahnhälse und Zahnschmelz beschädigen.

Neben der täglichen Zahnpflege mit einer speziellen Zahncreme kann zusätzlich eine fluoridhaltige Mundspülung verwendet werden. Zudem sollte auf eine schonende Zahnputz-Technick geachte werden.

Wer also seinen Zahnschmelz aufbauen möchte, sollte auf verschiedene Maßnahmen setzen: Die richtige Mundhygiene ist dabei ebenso wichtig wie eine säure- und zuckerarme Ernährung.

Unser Experte: Dr. Jochen H. Schmidt ist Gründer und zahnärztlicher Leiter des Kölner Carree Dental. Er besitzt den akademischen Zusatztitel des "Master of Science Oral Implantology“.

Quellen:

Experteninterview Dr. Jochen H. Schmidt

Fünfte Deutsche Mundgesundheitsstudie, in: idz.de

Reichl, F-X.; Mohr, F.; Hein, L.; Hickel, R. (2007): Taschenatlas der Pharmakologie und Toxikologie für Zahnmediziner. Stuttgart: Georg Thieme Verlag