Zahnpasta selber machen: So einfach geht die DIY-Zahnpflege!
In herkömmlicher, gekaufter Zahnpasta stecken oft viele für die Gesundheit bedenkliche Zusatzstoffe, die zum Beispiel die Schleimhäute angreifen können – wieso also nicht eine natürliche Zahnpasta selber machen mit Hausmitteln? Diese Aspekte sollte man dabei beachten.

- Zahnpasta selber machen: DIY-Produkt als Ergänzung
- Inhaltsstoffe von Zahnpasta: Was ist eigentlich drin?
- Zahnpasta selbst herstellen mit Hausmitteln: 3 Rezepte mit Kokosöl und Xylit
- Zahncreme selber machen: Rezept für Zahnpasta mit Kokosöl
- Mit Xylit Zahnpasta selber machen – ohne Natron
- Zahnpulver selber machen: So geht's
Nicht jede Zahnpasta ist empfehlenswert für die Zahnpflege – zu diesem Ergebnis kommt Ökotest in einer 2021 durchgeführten Untersuchung. In 13 von 58 untersuchten Zahnpasta-Sorten waren Problemstoffe wie flüssiges Plastik, Natriumlaurylsulfat und PEG-Verbindungen enthalten. Eine Alternative zu herkömmlicher Zahnpasta: Einfach die Zahnpasta selber machen! Doch dabei gilt es, einige Dinge zu beachten.
Zahnpasta selber machen: DIY-Produkt als Ergänzung
Zahnmedizinische Expert:innen weisen darauf hin, dass in Eigenkreationen kein Fluorid enthalten ist. "Die Verwendung fluoridhaltiger Zahnpasta ist eine der wirksamsten kariespräventiven Maßnahmen”, so heißt es bei der Bundeszahnärztekammer (BZÄK). Demnach empfiehlt die BZÄK, fluoridhaltige Zahnpasta zu benutzen.
Darüber hinaus können natürliche Inhaltsstoffe genauso wie chemische Zusatzstoffe bei einer zu hohen Dosierung gesundheitsschädlich wirken und zum Beispiel einen verstärkten Abrieb von Zahnschmelz hervorrufen.
Voraussetzung für die eigene Herstellung von Zahnpasta ist somit ein genaues Verständnis und Wissen über die einzelnen Inhaltsstoffe, ihre richtige Konzentration und spezifische Wirkung. Außerdem wird geraten, die DIY-Produkte nicht dauerhaft, sondern im Wechsel oder als Ergänzung zu einer gekauften Zahnpflege zu verwenden. Es gibt auch Bio-Zahnpasta, die von Experten der BZÄK als gute Alternative zu herkömmlichen Zahncremes eingestuft wird.
Inhaltsstoffe von Zahnpasta: Was ist eigentlich drin?
Der Inhaltsstoff, der in den meisten Zahnpasten steckt, sind Fluoridverbindungen, allen voran Natriumfluorid. Fluorid legt sich wie ein Schutzfilm um die Zähne, der wie eine natürliche Barriere gegen Säure wirkt.
Teilweise sind neben den chemischen auch natürliche Inhaltsstoffe enthalten, die ideal dafür geeignet sind, um die eigene Zahnpasta selbst zu machen.
Kokosöl, nativ und kaltgepresst, eignet sich hervorragend als Basis für eine DIY-Zahnpasta. Das Öl wirkt reinigend, antibakteriell und entzündungshemmend. Kariesbakterien werden dank der enthaltenen Caprylsäure und Laurinsäure effektiv bekämpft.
Natron sollte nur sparsam verwendet werden. In geringer Dosis reinigt es die Zähne und bekämpft Karies. Aber Vorsicht: zu viel Natron kann zu einem verstärkten Abrieb von Zahnschmelz führen.
Xylit bzw. Birkenzucker oder Stevia können selbst gemachter Zahncreme als Süßungsmittel zugemischt werden. In herkömmlicher Zahnpasta werden oft Süßstoffe wie Aspartam verwendet, die Studien zufolge alles andere als gesund für den menschlichen Organismus sind. Zudem wirkt Xylit antibakteriell und schützt die Zähne vor Karies, Plaque sowie Zahnstein. Ein weiterer Vorteil? Die Minderung von Mundgeruch.
Kurkuma reinigt und wirkt sogar zahnaufhellend, auch wenn die gelbe Farbe des Gewürzes dies zunächst nicht vermuten lässt. Zwar verfärbt Kurkumapulver die Zähne im ersten Moment etwas gelblich, die Färbung lässt jedoch nach einiger Zeit wieder nach.
Ätherische Öle sorgen für ein Frischegefühl im Mund. Darüber hinaus tragen Pfefferminzöl, Zitronen- oder Fenchelöl zur Reinigung der Zähne bei und bekämpfen schädliche Bakterien. Vorsicht ist auch hier bezüglich der Dosierung geboten, denn zu viel kann die Mundschleimhaut reizen. Bei empfindlichen Zähnen sollte die Menge dementsprechend reduziert werden.
Zahnpasta selbst herstellen mit Hausmitteln: 3 Rezepte mit Kokosöl und Xylit
Gründe, um Zahnpasta selber herzustellen, gibt es viele: ausschließlich natürliche Inhaltsstoffe, keine Konservierungsstoffe, weniger Verpackungsmüll und Mikroplastik. Das Beste daran? Die meisten Rezepte für DIY-Zahnpasta bestehen nur aus wenigen Zutaten und sind schnell und einfach umzusetzen. Außerdem können die Rezepturen individuell angepasst werden.
Neben der antibakteriellen Wirkung wird Kokosöl eine aufhellende Wirkung nachgesagt. Diese wurde bislang allerdings nicht durch wissenschaftliche Studien bestätigt.
Nachweislich aufhellend wirkt dagegen Natron. Natronpulver hat eine schleifende Wirkung und hellt die Zahnstruktur auf, was zu weißeren Zähnen führt. Doch bei der Verwendung von Natron in Zahnpasta ist Vorsicht geboten, denn eine zu hohe Dosierung kann einen zu starken Abrieb von Zahnschmelz hervorrufen und die Zähne auf diese Weise beschädigen. Besser ist es daher, nicht zu oft und nicht zu viel Natron für die Zahnpflege zu verwenden.
Zahncreme selber machen: Rezept für Zahnpasta mit Kokosöl
Eines der beliebtesten Rezepte für natürliche Zahnpasta basiert auf Kokosöl. Das folgende Grundrezept kann individuell angepasst und ergänzt werden. Wird Pfefferminzöl hinzugegeben, sorgt dies für ein angenehmes Frischegefühl im Mund. Eine Prise Kurkuma hat einen leicht aufhellenden Effekt.
Zutaten für Kokosöl-Zahnpasta:
4 bis 5 EL Kokosöl
2 bis 3 EL Natronpulver
1 desinfiziertes Gefäß
Anleitung:
Zunächst müssen das Kokosöl und das feine Natronpulver miteinander vermengt werden. Hier können auch weitere Zutaten nach Bedarf hinzugefügt werden. Je nach Temperatur verändert sich die Konsistenz von Kokosöl. Lassen sich Kokosöl und Natronpulver nur schwer miteinander verbinden, können die beiden Zutaten auch über dem Wasserbad vermengt werden.
Zum Schluss wird die Menge in ein (mit Alkohol) desinfiziertes, verschließbares Gefäß gefüllt. Eine nachhaltige Alternative sind gebrauchte Salbentigel. Gelagert werden sollte die selbst produzierte Zahncreme bei Zimmertemperatur.
Mit Xylit Zahnpasta selber machen – ohne Natron
Xylit macht die Zahncreme eine Spur süßer und schützt die Zähne zusätzlich vor Karies, Plaque und Zahnstein. Das Rezept baut auf das Grundrezept mit Kokosöl auf:
Zutaten:
2 bis 3 EL Xylit (Birkenzucker)
ca. 6 EL Kokosöl
1 desinfiziertes Gefäß
Anleitung:
Vermengen Sie alle Zutaten in einer Schüssel. Sollte das Kokosöl zu fest sein, können Sie ein hitzebeständiges Gefäß auch in ein heißes Wasserbad stellen und darin die Zutaten vermischen. Anschließend die Zahncreme in ein desinfiziertes Gefäß (zum Beispiel Salbentigel) füllen. Tipp: Wer eine festere Zahncreme wünscht, kann weniger Kokosöl verwenden. Wer die Paste hingegen flüssiger mag, gibt noch ein bisschen mehr Öl hinzu. Zudem können Sie auch ein paar Tropfen ätherisches Öl (zum Beispiel Pfefferminzöl) dazugeben.
Zahnpulver selber machen: So geht's
Es muss nicht immer eine Paste oder Creme sein, mit der die Zähne geputzt werden können. Viele Menschen setzen mittlerweile auch auf Zahnpulver, das ebenso einfach selbst hergestellt werden kann.
Zutaten für das Zahnpulver-Grundrezept:
2-3 EL Mineralerde, alternativ auch Schlämmkreide oder Heilerde
1 EL Xylit
0,5-1 EL Natron (kann auch weggelassen werden)
0,5 TL Kurkuma
Anleitung:
Die Zubereitung ist denkbar einfach: Mischen Sie einfach alle Zutaten in einer großen Schüssel und zerreiben Sie alles fein mithilfe eines Mörsers. Anschließend das Pulver in einen Behälter abfüllen. Für die Anwendung den Zahnbürstenkopf kurz in den Behälter tupfen, sodass sich etwas Zahnpulver darauf befindet. Möglich ist auch, auf den Zahnbürstenkopf hin und wieder etwas Kokosöl zu geben.
Tipp: Dieses Grundrezept lässt sich mit vielen Zutaten erweitern. Für den Frischegechmack fügen Sie einfach ein paar Tropfen ätherisches Öl, z.B Salbeiöl hinzu.
Alle drei Rezepte benötigen nur wenige Minuten Zubreitungszeit. Wer auf Zahnpasta selber machen setzt, spart jedoch nicht nur Zeit und Geld, sondern weiß auch genau, welche Inhaltsstoffe enthalten sind.
Quellen:
Auf den Zahn gefühlt: Was Zahnmediziner zur Zahnpflege empfehlen, in: Deutsche Apotheker Zeitung.
Informationen über Zahnärztliche Arzneimittel (IZA), in: Veröffentlichung der Bundeszahnärztekammer.
Oil pulling for maintaining oral hygiene – A review, in: Journal of Traditional and Complementary Medicine.
Verwendung fluoridhaltiger Zahnpasta ist sicher und schützt wirksam, in: Veröffentlichung der Bundeszahnärztekammer.
Zusatzstoffe: Ohne Pflicht zur Deklaration, in: Ärzteblatt.
Zahnpasta im Test: Schlechte Noten für bekannte Marken, in:oekotest.de