Zahnfleischbluten stoppen: Das hilft wirklich dagegen
Plötzlich färbt sich die Zahnbürste beim Putzen rot: Das Zahnfleisch blutet. Welche Ursachen dahinterstecken und mit welchen Hausmitteln Sie das Zahnfleischbluten stoppen können.
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Gingiva lautet der medizinische Begriff für Zahnfleischbluten, unter dem viele Menschen leiden. Oftmals handelt es sich dabei um ein erstes Symptom für eine krankhafte Veränderung am Zahnfleisch. Doch die Beschwerden lassen sich meist gut behandeln und das Zahnfleischbluten stoppen – mit altbekannten Mitteln.
Was ist die Ursache von Zahnfleischbluten?
Zahnfleischbluten kann ganz unterschiedlich entstehen. „Ist das Zahnfleisch sehr empfindlich, reicht schon kräftiges Zähneputzen aus und das Zahnfleisch fängt an zu bluten”, sagt Dr. Diana Svoboda, Zahnärztin und ärztliche Leiterin der diPura Fachklinik für Zahnästhetik und Implantologie in Essen.
Auch wer Zahnseide nicht richtig benutzt oder die falsche Zahnbürste hat, kann Zahnfleischbluten bekommen. „Gravierender ist es, wenn hinter dem Zahnfleischbluten eine Entzündung des Zahnfleischs oder des Zahnhalteapparates steckt. Dann kann es sich um eine Gingivitis bzw. Parodontitis handeln, die beim Zahnarzt behandelt werden müssen.“
Die Zahnärztin rät allen Betroffenen dazu, Zahnfleischbluten immer ernst zu nehmen, denn dabei handelt es sich um eine Entzündung des Zahnfleisches – die sogenannte Gingivitis. „Wenn der Zahnhalteapparat mitbetroffen ist, sprechen wir von einer Parodontitis, die das Zahnfleischbluten auslösen kann.“ „Die Gingivitis ist eine Vorstufe der gefährlichen Parodontitis”, so Dr. Svoboda. Hauptursache einer Gingivitis ist eine unzureichende Mund- und Zahnhygiene, weil die entzündungsauslösenden Bakterien dann nicht aus der Mundhöhle entfernt werden.
Zahnfleischbluten: Wann zum Arzt?
Das Zahnfleischbluten stoppt nicht – wann sollten die Beschwerden ärztlich abgeklärt werden? Betroffene sollten nicht zu lange damit warten. „Klingt das Zahnfleischbluten nicht nach wenigen Tagen ab und treten zusätzlich Schmerzen auf, sollte unbedingt der Zahnarzt aufgesucht werden. Eine schonende ärztliche Zahnfleischbehandlung kann eine Entzündung stoppen.“
Zahnfleischbluten stoppen und behandeln: Was hilft wirklich?
Die Behandlung ist abhängig von der zugrundeliegenden Ursache. In der Regel handelt es sich um bakterielle Zahnbeläge, die eine Entzündung auslösen. Deshalb sollte man in erster Linie auf eine sorgfältige Mundhygiene und Pflege der Zähne achten. Dann klingt in der Regel auch die Gingivitis ab und das Zahnfleischbluten hört auf.
Diese Hilfsmittel sorgen für eine gute Mundhygiene:
- elektrische Zahnbürste mit automatischer Druck-Einstellungsfunktion
- Zahnseide, alternativ Interdentalbürsten
- antibakterielles Mundwasser
- Zungenschaber oder -gel
Wichtig: Beim Mundwasser darauf achten, ob es für den dauerhaften oder nur vorübergehenden Gebrauch verwendbar ist. Laut der Zahnärztin sollte die Zungenhygiene nicht vernachlässigt werden, da sie ein Depot für viele Bakterien ist. „Dafür gibt es verschiedene Zungengels und Zungenschaber, mit denen man die Zungenhygiene betreiben kann”, sagt sie.
Die „Rot-nach-weiß-Methode“: Bei dieser Technik führt man die Zahnbürste in kreisenden Bewegungen vom Zahnfleisch zum Zahn hin und wieder zurück.
Außerdem hilft der Verzicht auf Süßes und ausreichendes Trinken bei der Vorbeugung. „Auch auf Genussmittel wie Alkohol oder Rauchen sollte verzichtet werden, da diese das Zahnfleisch weiter reizen und Entzündungen begünstigen können“, so die Zahnärztin.
Zahnfleischbluten stoppen mit diesen 5 Hausmitteln
Wer unter Zahnfleischbluten leidet, kann die Beschwerden auch auf natürliche Weise lindern. Hausmittel können schmerz- und entzündungshemmend wirken, die Keimbildung reduzieren und den Heilungsprozess gezielt unterstützen.
Das sind die fünf besten Hausmittel gegen Zahnfleischbluten:
- Kamillentee: Mehrmals täglich mit einem abgekühlten Aufguss gurgeln. Kamille unterstützt die Wundheilung, wirkt desinfizierend und hilft dabei, die Wunde zu verschließen – und so das Zahnfleischbluten zu stoppen.
- Apfelessig: Zwei Teelöffel Apfelessig in ein Glas Wasser rühren und 30 Minuten vor dem Zähneputzen einnehmen. Die Mixtur ist entzündungshemmend, speichelflussfördernd und antibakteriell.
- Teebaumöl: Eine Mundspülung mit Teebaumöl wirkt stark entzündungshemmend. Das Öl sollte jedoch nur stark verdünnt angewendet werden, da es sonst die Schleimhäute reizt. Etwa fünf Tropfen des Öls vermischt mit einem Glas Wasser reichen zur Behandlung aus.
- Salzwasser: Ein besonders einfaches Hausmittel ist Salzwasser. Es wirkt effektiv gegen Entzündungen. Dafür einfach einen Teelöffel Salz in ein Glas Wasser geben und darin auflösen und verrühren. Dann entweder mit dem Salzwasser gurgeln oder mit der Zahnbürste direkt auf der blutenden Stelle einmassieren.
- Ingwer: Die gelbe Knolle wirkt gegen vielerlei Beschwerden und auch bei Zahnfleischproblemen lohnt sich das tägliche Trinken von Ingwertee. Der Ingwer besitzt nämlich entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften.
Zahnfleischbluten stoppen bei Blutverdünner
Zwischen Zahnfleischbluten und Blutverdünner besteht da ein Zusammenhang. Dr. Svoboda erklärt: „Die Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten verstärkt das Zahnfleischbluten. Betroffene müssen bei der Hygiene dann besonders vorsichtig sein.“ Genau wie sonst auch gilt hier: Vorsichtig putzen sowie Zahnseide und Mundwasser verwenden. So lässt sich am besten das Zahnfleischbluten stoppen.
Unsere Expertin: Dr. medic stom. (RO) Diana Svoboda MSc, MSc, ärztliche Leiterin der diPura Fachklinik für Zahnästhetik und Implantologie in Essen (www.zahnklinik-dipura.de)
Quellen:
Zahnfleischentzündung behandeln, in: zahnfleischentzuendung.behandeln.de
Zahnfleischbluten, in: The European Centers For Dental Implantology