Zähne: Wie sie aufgebaut sind und welche Funktionen sie haben
Zähne sind nicht nur wichtig für ein ästhetisches Aussehen, sie haben auch verschiedene Funktionen. Wer sich mit dem menschlichen Gebiss auskennt, kann für seine Zahngesundheit besser sorgen – und damit zugleich für ein gepflegtes Äußeres.

Kaum ein Körperteil wird so intensiv gepflegt wie die Zähne. Die meisten Menschen greifen mindestens zweimal täglich zur Zahnbürste und nehmen den halbjährigen Gang zum Zahnarzt wichtig.
Trotzdem wissen viele über Zähne nur sehr wenig: Woraus bestehen Zähne eigentlich, wie unterscheiden sich die verschiedenen Arten und wie viele Zähne hat ein Mensch? Hier gibt es alle Antworten.
Welche Zähne gibt es?
Jeder Erwachsene hat 32 Zähne – vorausgesetzt, es sind alle Weisheitszähne vorhanden. Auf den Ober- und Unterkiefer entfallen jeweils 16 Zähne. Es gibt insgesamt fünf verschiedene Arten von Erwachsenenzähnen.
Schneidezahn
Die acht Schneidezähne (Incisivi), je vier oben und unten, liegen vorne im Kiefer. Ihre flache Form ermöglicht dünne, scharfe Kanten. Mit ihnen kann Nahrung abgebissen beziehungsweise zerteilt werden. Die Schneidezähne sorgen also buchstäblich für mundgerechte Happen.
Eckzahn
Die vier spitzen Eckzähne rahmen die Schneidezähne ein. Ihr lateinischer Name “Canini” (= “Hunde”) verweist auf die Fangzähne von Raubtieren. Beim Menschen fällt der Eckzahn zwar nicht so prominent aus. Aber auch er ist noch besonders gut dafür geeignet, Nahrung festzuhalten und abzureißen. Eckzähne haben von allen Zähnen die längste Wurzel.
Kleiner Backenzahn
Hinter den Eckzähnen liegen jeweils zwei kleine Backenzähne (Prämolaren). Sie erfassen beim Kauen die Nahrung und zerkleinern sie weiter. Dazu dienen die Höcker und Mulden auf der Oberfläche.
Großer Backenzahn
Erwachsene haben auf jeder Kieferseite jeweils zwei große Backenzähne (Molaren). Sie sind im Gegensatz zu den kleinen Nachbarn mit mehreren Wurzeln besonders fest im Kiefer verankert. Die sogenannten Mahlzähne sorgen dafür, dass Speisen beim Kauen zu einem Brei zerkleinert werden.
Weisheitszahn
Hinter den letzten Backenzähnen können insgesamt vier Weisheitszähne liegen. Bei manchen Menschen brechen sie mitunter gar nicht durch. Bei anderen müssen sie gezogen werden, weil sie Beschwerden verursachen oder der Platz im Kiefer nicht ausreicht.
Milchzähne und bleibende Zähne
Wie viele Zähne der Mensch im Einzelfall hat, steht bereits vor der Geburt fest. Alle Zähne sind von vornherein im Kiefer angelegt. Das gilt sowohl für die bleibenden als auch für die Milchzähne. Das Kindergebiss besteht in der Regel aus 20 Milchzähnen. Der Zahnschmelz ist nur etwa halb so dick.
Die ersten Milchzähne brechen mit rund sechs Monaten durch. Spätestens mit dem 15. Lebensjahr sind alle bleibenden Zähne komplett sichtbar. Die Weisheitszähne können bis zu zehn Jahre später anfangen, zu wachsen.
Bei manchen Menschen ist aufgrund der genetischen Veranlagung die Anzahl der Zähne gestört. Bei fehlenden Zähnen spricht man grundsätzlich von Hypodontie, ab etwa fünf fehlenden Zähnen von Oligodontie. Angeborene Zahnlosigkeit wird als Anodontie bezeichnet. Bei zu vielen Zähnen ist die Rede von Hyperodontie. Meist sind hier zu viele Schneidezähne im Oberkiefer angelegt.
Mehr als Kauwerkzeuge – Die Funktion von Zähnen
Zähne sind nicht nur reine Kauwerkzeuge. Sie haben eine weitere Funktion. So soll das Zerkleinern der Nahrung verhindern, dass zu große Bissen im Hals steckenbleiben. Außerdem beginnt der Verdauungsprozess bereits im Mund: Durch das Beißen und Mahlen wird feste Nahrung verflüssigt. Je ausgiebiger die Zähne beim Kauen zum Einsatz kommen, desto weniger Arbeit muss der Darm bei der Verdauung leisten.
Zähne sind außerdem ein wichtiger Bestandteil beim Sprechen. Sie helfen im Zusammenspiel mit der Zunge bei der Bildung von Lauten. Ein “L” lässt sich zum Beispiel ohne Vorderzähne kaum formen.
So sind Zähne aufgebaut
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen der sichtbaren Zahnkrone und der im Kieferknochen verankerten Zahnwurzel, die sich bei tiefliegender Karies unangenehm entzünden kann (Zahnwurzelentzündung).
Der Zahn besteht zudem aus verschiedenen Schichten:
- Der Zahnschmelz bildet die äußere Schutzschicht der sichtbaren Zähne. Keine Substanz im Körper ist härter als Zahnschmelz. Deshalb müssen beim Zahnarzt Diamantbohrer zum Einsatz kommen. Zahnschmelz besteht nahezu ausschließlich aus dem Mineral Kalziumphosphat. Hinzu kommen Spurenelemente wie Fluor und Magnesium. Übrigens: Zahnschmelz wächst nicht nach. Deshalb ist die richtige Zahnpflege entscheidend dafür, den Zahnschmelz intakt zu halten.
- Das Zahnbein hingegen wird immer wieder neu gebildet. Diese elastische Schicht liegt unterhalb des Zahnschmelzes und reicht bis zur Wurzelspitze. Das sogenannte Dentin ist härter als Knochengewebe und von feinen Kanälen durchzogen. In Ihnen befinden sich Flüssigkeit und Nervenfasern.
- Im hohlen Zentrum der Zähne liegt das weiche Zahnmark (Pulpa). Es versorgt das Zahnbein mit Nährstoffen. Hier verlaufen Nervenbahnen und Blutgefäße, die den Zahn mit dem gesamten Blutkreislauf verbinden. Das Mark besteht außerdem aus Bindegewebe und jenen Zellen, die das darüber liegende Zahnbein bilden.
- Der Zahnhals bildet beim Zahn den Übergang von der Krone zur Wurzel. Er ist normalerweise durch das Zahnfleisch geschützt und verfügt im Gegensatz zur Krone nicht über Zahnschmelz. Liegt der Zahnhals aus verschiedenen Gründen frei, können Temperaturunterschiede oder Berührungen Schmerzen auslösen.
- Zähne werden nicht nur von der Wurzel an ihrem Platz gehalten. Sie bildet einen Teil des sogenannten Zahnhalteapparats (Parodontium). Dazu gehören die äußere Wurzelhaut, das Zahnfleisch und der Alveolarknochen, der durch seine gebogene Form ein “Fach” im Kiefer für den Zahn bildet.