Ysop - schon Hildegard von Bingen schätzte die Pflanze
Ysop lindert laut der Volksheilkunde Herzbeschwerden, Bronchitis oder Magenprobleme. Seine Wirkung konnte jedoch wissenschaftlich nicht bestätigt werden.

Ysop: Anwendung und Heilwirkung
Bezeichnung: Hyssopus officinalis Familie: Lippenblüter (Lamiaceae) Gattung: Hyssopus
Ysop soll eine entzündungshemmende, blähungswidrige, krampflösende und auswurffördernde Wirkung haben. Das Kraut wird in der Volksheilkunde deshalb bei Atemwegserkrankungen, Verdauungsstörungen, Darmleiden, aber auch zur Anregung des Kreislaufs, bei Brust- und Lungenbeschwerden, Herzbeschwerden, Augenschmerzen, Menstruationsbeschwerden, zur Durchblutungsförderung sowie zum Schutz vor Frostschäden angewandt. Die Kommission E (BGA/BfArM) sieht die Wirksamkeit jedoch in keinem dieser Bereiche als belegt an und stuft die Anwendung der Pflanze Ysop deshalb negativ ein.
Im Ysop enthaltene Wirkstoffe
Ätherisches Öl, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Flavonoide, Hyssopin (Farbstoff)
Botanik

Der Ysop ist ein aromatisch duftender, mehrjähriger Halbstrauch von bis zu 60 Zentimeter Wuchshöhe. Er hat vierkantige Stängel und schmale, längliche Blätter. In ährenartigen Blütenständen stehen dunkelblaue, blassblaue, violette, rosa oder weiße Blüten.
Verbreitung
Der Ysop kommt im europäischen Mittelmeerraum und Schwarzmeergebiet vor. Häufig wird er auch angebaut. Gut gedeiht er auf trockenen Böden und sonnigen Standorten.
Andere Namen des Ysop
Kirchenysop, Josefskraut
Das zwischenzeitlich in Vergessenheit geratene Heilkraut kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Bereits im 12. Jahrhundert beschreibt Hildegard von Bingen Ysop als Mittel gegen Atemwegserkrankungen mit Husten. Rund 500 Jahre später notiert der englische Apotheker und Gelehrte Nicholas Culpeper die Anwendungsgebiete Ohrensausen, Atembeschwerden und Zahnweh sowie frische Wunden und Schnitte.