Yamswurzel in den Wechseljahren: So wirkt die Heilpflanze bei Wechseljahresbeschwerden

Die Yamswurzel ist in vielen Ländern ein wichtiges Nahrungsmittel, ihre Wirkung als Heilpflanze ist aber noch recht unbekannt. Die Yamswurzel soll vor allem auf die Psyche und bei Beschwerden in den Wechseljahren heilend wirken. Alles über die angebliche Wunderknolle, ihre Wirkung, Nebenwirkungen und Anwendungsgebiete.

JW Video Platzhalter
Zustimmen & weiterlesen
Um diese Story zu erzählen, hat unsere Redaktion ein Video ausgewählt, das an dieser Stelle den Artikel ergänzt.

Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.

Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.

Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Die Yamswurzel und ihre Wirkung: Schon bei den Azteken genutzt

Die Yamswurzel kommt ursprünglich aus Westafrika. Sie ist eine mehrere Meter hochwachsende Schlingpflanze mit herzförmigen Blättern, deren Wurzel als Nahrungsmittel beliebt ist. Viele ihrer weltweit 600 Arten sind roh verzehrt giftig. Sie werden deshalb nur abgekocht gegessen. Yam bedeutet im Westafrikanischen „essen“, sie wird daher auch Brotwurzel genannt.

Heute wird die Pflanze vorwiegend in tropischen Ländern angebaut und dort auch gern verzehrt. Der Geschmack der Yamswurzeln erinnert an Kartoffel oder Süßkartoffel. Zudem hat die Wurzel wegen des hohen Stärkeanteils eine mehlige Konsistenz. Bekannt ist die Pflanze auch unter „Wilde Yams“ oder „Wild Yam“.

Die Yamswurzel wurde schon von den Azteken in der traditionellen Medizin genutzt und gilt vor allem als entzündungshemmend. Sie wird auch für ihre Wirkung bei Wechseljahresbeschwerden und hormonellen Störungen sowie bei psychischen Leiden oder Hautproblemen geschätzt.

Yamswurzel in den Wechseljahren: Natürliche hormonelle Wirkung?

Hormonschwankungen in den Wechseljahren und der sinkende Östrogenspiegel rufen bei vielen Frauen Beschwerden wie Hitzewallungen, Gelenkschmerzen, Schlafstörungen oder depressive Verstimmungen hervor. Diese lästigen Begleiterscheinungen der Menopause sind nicht einfach zu behandeln.

Viele Frauen möchten keine Hormontherapie und wählen lieber eine natürliche Behandlung mit Heilpflanzen. Die Yamswurzel ist so eine Heilpflanze, die wie ein natürliches Hormon wirken soll und bei Östrogenmangel eingesetzt wird. Ihre Heilwirkungen für die Wechseljahre schreibt man dem Inhaltsstoff Diosgenin zu. Das Saponin Diosgenin ist dem in den Eierstöcken produzierten Progesteron ähnlich, daher wird dieser Stoff der Yamswurzel auch als natürliches Progesteron bezeichnet. Allerdings kann der menschliche Organismus Diosgenin nicht in Progesteron umwandeln, das gelingt nur im Labor in mehreren Umwandlungsschritten.

Mit der Yamswurzel für die Wechseljahre sammelte Ärztin positive Erfahrungsberichte

Der positive Nutzen der Yamswurzel bei Wechseljahresbeschwerden ist umstritten, zumal die Wirkung nur dann einsetzen soll, wenn die weiblichen Eierstöcke ihre Funktion noch nicht komplett eingestellt haben. Medizinische Studien über die Wirksamkeit der Yamswurzel sind nicht bekannt. Dennoch gibt es positive Erfahrungsberichte über den Effekt der Knolle bei Wechseljahresbeschwerden.

So stellte die Frauenärztin Heide Fischer ein Yamsgel selbst her und testete die Wirkung bei Probandinnen. Die Yamswurzel-Creme rief bei den Anwenderinnen gute Erfahrungen in ihren Wechseljahren hervor. Brustspannen, Wassereinlagerungen, Stimmungsschwankungen und auch Hitzewallungen sollen sich nach Verwendung des Gels bei einigen Frauen gebessert haben.

Wirkung der Yamswurzel bei Frauen: Gegen PMS und Menstruationsbeschwerden

Viele Frauen berichten über positive Erfahrungen mit der Yamswurzel bei Beschwerden wie dem Prämenstruellen Syndrom (PMS) oder bei Menstruationsbeschwerden. Die Yamswurzel ist unter anderem für ihre krampflösende Wirkung bekannt. Gerade bei Bauchschmerzen während der Monatsblutung kann sie wohltuend wirken.

Kann die Yamswurzel bei Gewichtszunahme helfen?

Zahlreiche Mythen ranken sich um die angebliche Wunderwirkung der mexikanischen Knolle. Die Yamswurzel soll sogar den Appetit bremsen und damit eine Gewichtszunahme verhindern. Studien, die das belegen, sind schwer zu finden. Der Effekt der Yamswurzel soll im Rahmen einer Studie bei Ratten getestet worden sein, angeblich stellte sich ein geändertes Essverhalten und in der Folge eine Gewichtsabnahme ein. Ob sich diese Erkenntnisse auf Menschen übertragen lassen, wurde bisher wissenschaftlich nicht belegt.

Die Yamswurzel zeigt bei Östrogendominanz unterstützende Wirkung beim Mann

Ähnlich wie bei der Frau gibt es keinen wissenschaftlichen Beleg über die Wirkung der Yamswurzel bei Männern. Aber auch bei ihnen ist ein Ungleichgewicht der Hormone möglich. Männer, die unter einer Dominanz von Östrogen leiden, haben zum Beispiel Stimmungsschwankungen, Ruhelosigkeit oder sexuelle Unlust. Die progesteronähnliche Wirkung der Yamswurzel könnte bei solchen Zuständen unterstützend wirken. Zudem wird der Yamswurzel nachgesagt, dass sie die Funktion der Prostata unterstützen kann.

In den Wechseljahren kann die Yamswurzel eine positive Wirkung auf die Psyche haben

Auch wenn das Diosgenin der Yamswurzel nicht direkt in Progesteron umgewandelt werden kann, so wirkt es progesteronähnlich und könnte daher für Beschwerden eingesetzt werden, die durch ein Ungleichgewicht der weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron verursacht werden. Dazu zählen Stimmungsschwankungen und depressive Verstimmungen.

Yamswurzel als Anti-Aging-Mittel für die Haut

Die Yamswurzel wird besonders in sozialen Medien als wahres Anti-Aging-Wunder gepriesen. Das in der Wurzel enthaltene Diosgenin soll die Produktion des Hormons Dehydroepiandrosteron (DHEA) anregen. DHEA gilt als das Hormon, das gegen Alterung und Osteoporose wirkt. Auch dieser Effekt des Yams ist medizinisch nicht belegt. Allerdings sollen in der traditionellen Medizin indigene Völker in Mittelamerika bereits vor Jahrtausenden auf die verjüngende Funktion der Yamswurzel gesetzt haben.

Hat die Yamswurzel Nebenwirkungen?

Wie bei allen Naturprodukten können auch bei der Yamswurzel Unverträglichkeiten auftreten. Im Vergleich zu synthetischen Medikamenten sind Nebenwirkungen bei der Verwendung der Yamswurzel selten anzutreffen. Dennoch sollten Sie bei der Einnahme vorsichtig sein, wenn Sie zu Allergien oder Unverträglichkeiten neigen. Sollten Sie nach der Einnahme unter Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall oder Verstopfung leiden, setzen Sie die Yamswurzel ab. Selten kann es auch zu Hautausschlägen nach der Verwendung von Yamswurzel-Cremes kommen. Nicht zu empfehlen ist die Wurzel in der Schwangerschaft, da nicht klar ist, inwieweit dieses Phytohormon die natürliche Hormonproduktion beeinflusst.

Yamswurzel als Tee, Creme und Kapseln: Anwendung und Dosierung

Die Yamswurzel gibt es in unterschiedlichen Formen. Als frische, zum Verzehr geeignete Knolle ist sie in Asia-Märkten erhältlich. Achten Sie aber darauf, die Yamswurzel nicht roh zu essen. Ein Tee aus der Yamswurzel kann einfach zubereitet werden, indem Sie die Knolle kleinschneiden und ca. 20 Minuten in heißem Wasser ziehen lassen. Für die Wechseljahre sind Yamswurzel-Produkte wie Kapseln auch in der Apotheke erhältlich. Die Dosierung ist einfach: Die Kapseln enthalten meist 500 Milligramm Yamswurzel-Extrakt und sollen einmal täglich eingenommen werden.

Achtung: Die Yamswurzel sollte nie roh verzehrt werden, da sie ungekocht toxisch wirkt. Aber auch beim Verzehr einer gegarten Yamswurzel können in seltenen Fällen Nebenwirkungen auftreten wie Verdauungsbeschwerden, allergische Reaktionen und Leberbeschwerden.

Ihre verjüngende Wirkung soll die Yamswurzel vor allem als Extrakt in Kapseln und als Creme, die auf die Haut aufgetragen wird, entfalten.

Die Wirkung der Heilpflanze ist wissenschaftlich nicht belegt, jedoch kann die Yamswurzel in den Wechseljahren und bei anderen Beschwerden leichter Art unterstützend eingesetzt werden.

Quellen:

Yamswurzel, in: phytodoc.de

Die wilde Yamswurzel, in: frauen-naturheilkunde.de