Wundspülung: Was ist das und wann wird sie nötig?

Größere oder tiefere Wunden in der Haut verheilen nicht einfach so: Sie brauchen Pflege und vor allem müssen sie gereinigt und sauber gehalten werden. Dabei ist eine Wundspülung unverzichtbar.

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Ungesäuberte Wunden sind ein Infektionsrisiko Foto: iStock LiudmylaSupynska

Was ist eine Wundspülung?

Offene Wunden sind ein Brandherd für Infektionen. Denn ist die Haut verletzt, verliert sie ihre natürliche Schutzfunktion und öffnet Bakterien, Keimen und anderen Erregern buchstäblich Tür und Tor. Hier kommen Wundspülungen zum Einsatz. Diese sterilen, gebrauchsfertigen Lösungen schwemmen unerwünschten Wundbelag aus der Wunde und halten sie so nicht nur feucht, sondern sauber.

Wann ist die Spülung nötig?

Wundspülungen werden zur Reinigung und Befeuchtung von akuten, chronischen und infizierten Hautwunden durchgeführt. Sie können allerdings, nach ärztlicher Absprache, auch bei Verbrennungen ersten und zweiten Grades zum Einsatz kommen. Um die Wundheilung zu fördern, können Wundspülungen während der Heilungsphase in regelmäßigen Abständen angewendet werden. In jedem Fall sind sie ratsam, wenn eine Wunde mit einem Verband abgedeckt ist und dieser durch einen frischen ersetzt wird. Die Durchführung übernimmt in der Regel ein Arzt und nicht der Patient selbst.  

Womit werden Wunden gespült?

Grundsätzlich gilt: Die Spüllösungen sollten steril, farblos, geruchlos, hypoallergen, nicht resorbierbar, erwärmbar und atraumatisch sein. Diese Voraussetzungen erfüllen drei Arten von Wundspülungen:

  • Isotonische Kochsalzlösung (NaCl 0,9 Prozent)
  • Ringerlösung mit Natrium (Na+), Chlorid (Cl-) und den Elektrolyten Kalium (K+) und Kalzium (Ca2+)
  • Polyhexanidhaltige Wundspüllösung

Die Frage, ob sich Leitungswasser zur Reinigung von Wunden eignet, kommt im Zusammenhang mit dem Thema Wundheilung immer wieder auf. Sicherlich kann man Kleinstwunden im Alltag schnell mit Wasser ausspülen, sofern kein Desinfektionsmittel zur Hand ist. Ist eine Wunde allerdings größer, sollte sie nicht mehr mit Wasser in Berührung kommen.

Das Robert-Koch-Institut zitiert dazu aus einem Beitrag der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH):  "Wenn Wasser zur Wundreinigung genutzt wird, muss es dem Standard entsprechen, dem Arzneimittel und Medizinprodukte zur Anwendung an der Wunde genügen müssen… Da unmittelbar aus dem Hahn entnommenes Trinkwasser diesen Standards nicht entsprechen kann, ist seine Anwendung zur Wundspülung nur im Notfall vertretbar."