Wundheilungsphasen – so schließt die Haut eine Verletzung
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- Wundheilung beschleunigen
- Wundheilungsstörung
Die Haut ist ein Wunderwerk: Sie schafft es, Verletzungen des Gewebes selbstständig zu verschließen. Dafür schickt sie körpereigene Stoffe, die die offene Haut mit einem Netz bespannen, sodass sich die Wundränder nach und nach verdichten.

Nach einer Verletzung durchläuft der Körper in der Regel mehrere Wundheilungsphasen. Danach ist die Wunde komplett verschlossen, in einigen Fällen bleibt allerdings eine Narbe zurück. Diese Wundheilungsphasen gibt es:
Vasokonstriktion bzw. Exsudationsphase (erster Tag): Blut tritt aus der Wunde aus. Der Körper schwemmt auf diese Weise Bakterien und andere Fremdstoffe nach außen. Anschließend verengen sich die verletzten Gefäße, damit nicht zu viel Blut verloren geht. Um die Wunde entstehen die für eine Verletzung typischen Symptome: Schmerz, Überwärmung, Schwellung, Rötung und Funktionseinschränkungen.
Vasodilations- bzw. Exsudationsphase (erster bis dritter Tag): Die Verengung der verletzten Gefäße lässt Blutgerinnsel entstehen, welche die Blutgefäße abdichten. Hierbei wandern Thrombozyten und Leukozyten in die Gewebeöffnung und verklumpen anschließend zu einem Pfropf. Es bildet sich ein Netz aus Eiweißketten, das sogenannte „Fibrinnetzt“. Dieses verklebt die Wundränder miteinander. Durch Zellteilung wird die Gefäßneubildung angeregt, allerdings ist dies nur bei einem feuchten Wundmilieu möglich.
Granulationsphase (vierter bis siebter Tag): Ausweitung der Blutgefäße mit steigender Durchblutung der Wunde. Wundsekret tritt aus der Wunde aus, damit Bakterien und beschädigte Zellen herausgespült werden. Sogenannte „Fresszellen“ machen Keime unschädlich. Das Fibrinnetzt wird gelöst, damit sich neues Gewebe bilden kann. Es bilden sich feine Blutgefäße, damit das Gewebe mit Nährstoffen versorgt wird.
Epithelisierungsphase (ab dem achten Tag): Die Wunde schließt sich allmählich. Für gewöhnlich bildet sich Schorf. Dieser Prozess kann mehrere Wochen dauern.