Wunder Po bei Babys und Kleinkindern
Beim letzten Windelwechsel war noch alles okay, aber plötzlich ist das Kind unruhig und der ganze Po hochrot. Ein wunder Po ist ein häufiges Problem bei Kindern im Windelalter. Aber wie lässt sich das vermeiden? Und was können Eltern tun, wenn es doch dazu kommt?
Wunder Po bei Babys – Das sagt die Kinderärztin Dr. med. Nadine McGowan
Die Gründe für eine Windeldermatitis sind vielfältig – bis zu 35 Prozent aller Kinder leiden bis zum zweiten Lebensjahr mehr oder weniger häufig unter einem wunden Po[1]. Bei Kleinkindern kann die normale Hautflora schon durch das Zahnen, Durchfall oder einen Infekt kurzfristig aus der Balance geraten. Auch bestimmte säurehaltige Früchte wie Orangen, Tomaten oder Erdbeeren können bei einigen Kindern zu einer Reizung der Haut im Genitalbereich führen.

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In der Regel kann man das Problem "wunder Po" mit drei einfachen Maßnahmen wieder in den Griff bekommen:
- Halten Sie die Kontaktzeit von Urin und Stuhl mit der geschädigten Haut so kurz wie möglich – wechseln Sie häufiger die Windeln und benutzen Sie eine sogenannte „Superabsorber-Windel“. Diese haben einen Gelkern, der die Flüssigkeit besser einschließt und somit den Kontakt verringert. Die meisten neueren Windeln sind so konzipiert. Wann immer möglich, lassen Sie Luft an den Windelbereich und Ihr Kind einfach mal eine gewisse Zeit ohne Windel. Auch „Heilwolle“ kann Wunder bewirken – legen Sie ein frisches Büschel Heilwolle nach jedem Windelwechsel in die Windel hinein. Heilwolle gibt es im Reformhaus.
- Verwenden Sie keine Feuchttücher oder Öle zur Reinigung. Durch die Zusatzstoffe der Feuchttücher kann die Haut noch weiter gereizt werden und Öle können eine „feuchte Kammer“ schaffen – die Haut kann nicht mehr atmen und die Rötung verschlimmert sich nur noch. Säubern Sie den Windelbereich stattdessen mit Wasser und einem gerbstoffhaltigen Zusatz wie abgekühltem Schwarztee. Ist es besonders schlimm, sind auch Sitzbäder mit Gerbstoffen hilfreich, hier gibt es mehrere rezeptfreie Präparate – fragen Sie Ihren Apotheker danach.
- Nach jedem Wickeln sollten sie großzügig eine Zinkpaste auf den betroffenen Hautbereich auftragen. Zum einen hilft der enthaltene Zink bei der Hautregeneration, zum anderen schützt die pastenartige Konsistenz vor reizendem Urin und Stuhl. Ich empfehle die rezeptfreie „Pasta zinci mollis“, die bestens geeignet und günstig ist. Kommen zur Rötung noch Pickelchen hinzu, handelt es sich möglicherweise um eine zusätzliche Infektion mit Candida-Pilzen. In dem Fall wird Ihr Kinderarzt Ihnen eine Zinkpaste mit einem Pilz-hemmenden Stoff verschreiben. Diese sollten Sie so lange anwenden, bis die Haut zwei Tage lang wieder völlig gesund aussieht. Häufig besteht neben einem Befall des Genitalbereiches auch eine Pilzinfektion im Mund. Danach sollte immer geschaut werden. Behandeln können Sie es gegebenenfalls mit einem entsprechenden Mundgel (Apotheke). Stillen Sie noch, lohnt es sich, auch die Brustwarzen zu untersuchen. Manchmal sind diese mit infiziert. Tragen Sie hier aber bitte nicht das pilzhemmende Mundgel auf, da es die Brustwarzen zu stark austrocknet und es dann zu schmerzhaften Rissen kommen kann. Ihr Kinderarzt wird Sie gern beraten, welche Salbe hier verwendet werden kann.

Wunder Po – Die besten Tipp zur Vorbeugung:
Sobald Sie bemerken, dass der Windelbereich leicht rot wird, lassen Sie unbedingt Feuchttücher weg und reinigen Sie nur mit einem weichen Lappen und Wasser oder mit abgekühltem Schwarztee, tragen Sie anschließend großzügig Zinkpaste auf. Sie haben eine gute Chance, dass ein wunder Po gar nicht erst so schlimm wird, wenn Sie früh genug vorbeugen.
Hält die Rötung trotz aller Maßnahmen an, kann es sich in einigen Fällen auch um eine Allergie gegen die Windeln handeln. Probieren Sie einfach mal eine „Biowindel“. In allen gängigen Drogerien oder Reformhäusern gibt es mittlerweile eine große Auswahl.
[1] Höger, P., Kinderdermatologie. 3. Auflage 2011
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