Wunde Scheide: Ursachen und welche Hausmittel helfen

Eine wunde Scheide brennt, juckt und ist einfach nur unangenehm. Was steckt dahinter und was hilft? Alle Infos über die Ursachen einer wunden Vagina und welche Hausmittel und Tipps die Beschwerden lindern.

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Warum ist die Scheide wund?

Jede Frau hat in ihrem Leben manchmal eine wunde Scheide. Es fängt im Babyalter bei der Zahnung an, tritt bei Pilzerkrankungen der Vagina auf oder wird durch sexuelle Kontakte verursacht. Sogar Fahrradfahren oder Stress können die Scheide reizen und wund machen.

Die Ursache für die Wundheit kann unterschiedlich sein. Aber sie löst meisten dasselbe aus: Trockenheit und damit den Verlust der milchsauren Schutzflora, die uns Erreger unterschiedlichster Art vom Leib hält. Estriol, ein Hormon aus der Gruppe der Östrogene, reguliert die Beschaffenheit der Scheidenschleimhaut. Bis zu den Wechseljahren wird das Hormon von allein gebildet und schützt unsere Scheide, danach haben viele Frauen mit einer trockenen Vagina zu kämpfen. Auch die langjährige Einnahme der Pille kann diese Hormon-Balance ins Wanken bringen.

Fehlt den Schleimhäuten Estriol, werden sie dünner und bekommen Mikrorisse. Damit wird das Tor geöffnet für eine wunde und rote  Scheide mit Pilzinfektionen und Schmerzen beim Sex.

Eine wunde Scheide kann außerdem durch eine Antibiotikabehandlung ausgelöst werden, weil das Scheidenmilieu, also die Besiedelung mit nützlichen Bakterien, gestört wird. Chronische Blaseninfektionen können den Teufelskreis auslösen, denn sie reizen die Scheide rund um den Blasenausgang.

Wie fühlt sich eine wunde Scheide an?

Zuerst fühlt es sich irgendwie fremd und unangenehm an bis klar ist, „da unten“ stimmt irgendetwas nicht. Meist macht es sich zuerst an den Schamlippen bemerkbar. Oft sind sie etwas geschwollen und berührungsempfindlich. Sie fühlen sich warm an, brennen oder jucken und schmerzen. Ein allgemeines Wundheitsgefühl stellt sich ein. Auch die Vaginalöffnung kann brennen oder der Bereich zwischen Scheidenausgang und After, der sogenannte Damm.

Welche Symptome treten bei einer wunden Scheide auf?

Häufigste Symptome:

  • Jucken
  • Brennen
  • Rötung
  • Schwellung

Alle Beschwerden können im Bereich der Schamlippen und der Vagina auftreten.

Außerdem kann es vermehrt zu Ausfluss kommen. Dies deutet auf eine mögliche Infektion durch Bakterien oder Pilze hin. Bei einer Pilzinfektion ist der Ausfluss eher farblos und manchmal krümelig. Bei einer bakteriellen Infektion der Scheide kommt es häufig zu grauem, gelbem oder grünlichen Ausfluss. Treten solche Symptome auf oder gar Knötchen, Warzen oder Bläschen, sollte der Frauenarzt aufgesucht werden.

Eine wunde Scheide durch eine Wunde an der Scheide?

Natürlich kann auch eine äußere Wunde an der weiblichen Scheide die Ursache für ein wundes Gefühl sein. Haarentfernungen im Intimbereich durch Waxing können für eine Verletzung der Scheide sorgen. Oder vielleicht haben Sie es im Bett übertrieben? Bestimmte Sexualpraktiken, zum Beispiel aus dem SM-Bereich mit der Benutzung von Scheidenklammern und ähnlichem, sind nicht gerade schonend für unsere feinen Schamlippen. Sexspielzeuge sind gar nicht so selten die Ursache für eine wunde Scheide. Vibratoren und andere Toys reizen die Schleimhäute bei häufigem und ausgiebigem Betrieb. Manchmal tut eine Pause also nicht nur den Akkus der Vibratoren gut.

Wunde Scheide nach Pilzbehandlung

Nach einem Scheidenpilz klagen viele Frauen darüber, dass die Scheide wochenlang danach noch trocken und wund ist. Kein Wunder, denn durch die Entzündung wird die oberste Hautschicht der Vagina abgetragen. Die Haut erholt sich davon nur langsam, da die Zellschicht erst langsam erneut aufgebaut wird. Auch die Scheidenflora muss sich erst wieder erholen. Deshalb kann in dieser Zeit eine wunde Scheide häufiger auftreten.

Wunde Scheide nach Fahrradfahren

Ein nachhaltiges, umweltbewusstes Leben ist für die weibliche Scheide nicht immer ideal. Durch häufiges Fahrradfahren und die mechanische Reibung des Sattels kann es zu einer wunden Scheide kommen. Diese wird durch die ständige Wiederholung der Reizung beim täglichen Radeln umso empfindlicher. An heißen Tagen, mit enger Kleidung und vermehrtem Schwitzen kann das Fahrradfahren besonders schnell eine wunde Scheide auslösen.

Wunde Scheide beim Baby

Babys leiden häufiger unter einem wunden Po oder unter einer wunden Scheide. Die sogenannte Windeldermatitis tritt auf, wenn der Urin oder der Stuhl sich in ihrer Konsistenz verändern. Manchmal sind diese „saurer“, zum Beispiel wenn das Baby zahnt oder wenn es unter Durchfall leidet. Dann wird auch die Scheide wund. Wichtig ist hier zu schauen, ob es sich um eine klare Ursache handelt und die Wundheit schnell wieder von allein vergeht. Sonst sollte lieber der Kinderarzt befragt werden, manchmal ist auch eine Infektion verantwortlich.

Gegen eine wunde Scheide helfen diese Hausmittel

Wenn die Scheide erstmal wund ist, dann können ein paar einfache Hausmittel helfen, dass es nicht so unangenehm schmerzt oder juckt.

  1. Waschen: Die weibliche Scheide ist ein empfindsamer Teil des Körpers. Wir sollten ihn auch so behandeln und nicht mit Chemikalien überfordern. Waschen, auch vor einer Wundheit, sollten wir uns generell immer mit klarem Wasser und wenn überhaupt, dann nur mit einer milden, pH-neutralen Seife. Intimdeos und -parfums und aggressive Seifen gehören nicht an unsere Scheide.
  2. Kühlen: Kälte lindert die Schmerzen und das Brennen, denn sie betäubt die Nervenenden. Dafür kann ein Kühlbeutel in ein Handtuch gewickelt werden und dieses vorsichtig auf die wunde Scheide aufgelegt werden. Aber Vorsicht: nicht direkt auf die Haut auflegen und nicht zu lange kühlen, 10 Minuten reichen meist aus.
  3. Sitzbäder: Ist die Scheide sehr wund, können milde Sitzbäder mit entzündungshemmenden Zusätzen helfen. Kamillenblüten können in das Sitzbad gegeben werden. Auch schwarzer Tee wirkt entzündungshemmend. Den Tee vorher konzentriert aufsetzen und dann davon ins Wasser des Sitzbades geben. 
  4. Weite Kleidung und atmungsaktive Unterwäsche tragen: Um nicht weiter an der wunden Scheide zu scheuern, sollte während der akuten Phase auf zu enge Kleidung verzichtet werden. Atmungsaktive, weite Kleidung aus Baumwolle sorgen für eine gute Luftzufuhr und belasten die wunden Stellen nicht. Vor allem die Unterwäsche sollte nicht aus synthetischen, schweißfördernden Materialien sein.

Gibt es eine Creme gegen eine wunde Scheide?

Auf dem Markt sind unzählige Cremes und Salben gegen wunde Scheiden erhältlich. Die meisten versprechen eine kühlende und heilende Wirkung. Besonders wirksam sind Salben, die auch Harnstoff enthalten. Meistens werden solche Cremes als Gel angeboten, das schon beim Auftragen einen kühlenden Effekt hat. Der Gel-Film schützt und ist feuchtigkeitsregulierend. So kann die Heilung ohne weitere äußere Beeinträchtigung erfolgen und eine wunde Scheide sich in Ruhe erholen.

Quellen:

Die wunde Vagina - Schmerzen im Intimbereich, in: praxis-frauengesundheit.de

Genitale Wunden, in: intimarzt.de