Wunde Brustwarzen beim Stillen: Was hilft?

Wunde Brustwarzen treten am häufigsten zu Beginn der Stillzeit auf und können starke Schmerzen verursachen. Durch das korrekte Anlegen des Babys und die richtige Pflege der Brustwarzen verschwinden die Schmerzen jedoch meist schnell.

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Fast ein Drittel aller jungen Mütter klagt über wunde Brustwarzen beim Stillen. Insbesondere in den ersten Tagen und Wochen der Stillzeit, wenn die Brüste sehr voll und das Gewebe noch nicht so elastisch ist, können durch die ungewohnte Reizungen Irritationen entstehen. Das kann zu Schmerzen während des Stillens führen und ist ein häufiger Grund fürs Abstillen. Das muss aber nicht sein. Denn mit einigen Hausmitteln und Tipps lassen sich die Beschwerden lindern.

Was können Ursachen für wunde Brustwarzen beim Stillen sein?

Meist liegt die Ursache für wunde Brustwarzen zu Beginn des Stillens im falschen Anlegen des Babys. Irritationen entstehen auch, wenn das Baby die Brustwarze plötzlich loslässt, etwa durch eine falsche Saugtechnik. Beim Milcheinschuss können die Drüsen anschwellen, sodass das Baby die Brustwarze nicht richtig erfassen kann. Auch dadurch können die Brustwarzen wund werden. Während der gesamten Stillzeit können darüber hinaus Mundsoor oder Zahnen des Kindes sowie zu intensives und nicht sachgerechtes Abpumpen Irritationen an den Brustwarzen verursachen.

Welche Hausmittel gibt es gegen wunde Brustwarzen?

Vorbeugen lassen sich wunde Brustwarzen beim Stillen durch korrektes Positionieren des Kindes von Beginn an, wobei Hebammen und Stillberaterinnen behilflich sein können. Häufiges Wechseln der Stillposition belastet das Brustgewebe gleichmäßig. Sind die Brustwarzen wund und empfindlich, empfehlen Hebammen, einige Tropfen der fettreichen Hintermilch auf die Brustwarze zu geben und die Milch antrocknen zu lassen. Das ist ein bewährtes Hausmittel gegen wunde Brustwarzen. Auch den Speichel des Babys nicht wegwischen, sondern antrocknen lassen – das schützt die Brustwarzen.

Stillende Frauen sollten sich zudem häufig die Hände waschen und die Brustwarzen trocken halten. Wunde Brustwarzen können sie nach dem Stillen mit Wasser kühlen, was die Beschwerden lindert. Hebammen empfehlen Frauen als Hausmittel, wunde Brustwarzen nach dem Stillen mit Schwarztee zu betupfen. Genauso können die Schwarzteebeutel als Kompressen aufgelegt werden. Die Gerbstoffe im schwarzen Tee sollen nämlich den Heilungsprozess der Haut unterstützen.Eine regelmäßige Reinigung mit pH-neutraler Seifenlösung ist bei wunden Brustwarzen durch das Stillen ebenfalls sinnvoll.

Was hilft laut Ärzten gegen wunde Brustwarzen?

Sind die Brustwarzen extrem empfindlich und wund, können Stillhütchen vorübergehend Abhilfe schaffen; ebenso eine Stillpause, in der eine Milchpumpe genutzt wird, wenn das Stillen nur unter Schmerzen möglich ist. Frauen sollten zudem darauf achten, dass sie immer trockene, saubere Stilleinlagen verwenden, beziehungsweise diese häufig wechseln. Das Material sollte dabei atmungsaktiv sein. Außerdem empfehlen Frauenärzte, einen feuchten Verband mit hochgereinigtem Lanolin oder Multimam-Kompressen aufzulegen. Vorsicht: Andere Salben, insbesondere Mittel, die Paraffine enthalten, können sowohl dem Brustgewebe als auch dem Baby schaden.

Bei Rötungen, Schwellungen oder Hautveränderungen sollten die Frauen ihre Hebamme, eine Stillberaterin oder einen Arzt aufsuchen, da aus wunden Brustwarzen eine Brustentzündung entstehen kann, die medikamentös behandelt werden muss.

Quellen:

Wunde Brustwarzen, in: www.frauenaerzte-im-netz.de

Dittmar, Friedrich W. (2003): Naturheilverfahren in der Frauenheilkunde und Geburtshilfe: Möglichkeiten und Grenzen, Stuttgart: Hippokrates Verlag

Harder, Ulrike (2005):Wochenbettbetreuung in der Klinik und zuhause, Stuttgart: Hippokrates Verlag