Worin besteht die Stressbehandlung?

Aus der Serie: Stress: Wie er entsteht und was dagegen hilft

Stress als normale Reaktion auf kurzfristige Gefahrensituation und Ausnahmezustände benötigt keine Therapie. Wenn Stress aber lange anhält und gehäuft auftritt, sollten geeignete Maßnahmen für die Stressbehandlung gefunden werden. Der Fachausdruck für diese Maßnahmen lautet „Stresscoping“, was so viel bedeutet wie „mit dem Stress zurechtkommen“.

Wichtig ist, zunächst für sich selbst zu klären, auf welche Weise eine mögliche Situation tatsächlich Stress erzeugt. Einige Situationen wie eine körperliche Bedrohung bei einem Überfall oder ein Unfall werden sicherlich von fast jedem als bedrohlich empfunden und lösen eine Stressreaktion aus. Aber es gibt viele andere Momente, die von jedem Menschen anders bewertet werden. So kann ein und dieselbe Situation bei einer Person akute Sorgen und Stress auslösen, bei einer anderen Person stressfrei zum Alltag gehören. Um besser mit Stressoren umgehen zu können, ist es wichtig zu erkennen, warum man selbst durch eine Situation gestresst wird, während andere vollkommen gelassen bleiben.

Entspannungstraining wie Yoga kann die Stressbehandlung unterstützen

Stresscoping: Stressbehandlung auf zwei Wegen

Das Stresscoping kann auf zwei Wegen durchgeführt werden: mit dem problemorientierten Coping, bei dem das Problem direkt angegangen wird, oder dem emotionsorientierten Coping, das durch Stress ausgelöstes Unbehagen reduzieren soll. Das problemorientierte Coping erfordert immer einen direkten Umgang mit dem jeweiligen Stressor. Häufig zielt die Stressbehandlung dann auf Veränderungen im privaten oder beruflichen Bereich ab.

Stressbehandlung mithilfe von Entspannungstraining oder Biofeedback

Das emotionsorientierte Coping setzt auf drei Ebenen an. Zum einen können –  beispielsweise im Rahmen einer Psychotherapie – verschiedene bewusste oder auch unbewusste Prozesse aufgedeckt werden, die in eigentlich harmlosen Situationen zu Stress führen, und in diesen Situationen neue, passendere Verhaltensweisen geübt werden. Außerdem entwickeln Therapeut und Patient für die Stressbehandlung gemeinsam Strategien, die Stress durch Ablenkung oder alternative Gedanken reduzieren können. Die dritte Ebene bezieht sich direkt auf den Körper und seine Stressreaktion. Mithilfe von Entspannungstraining oder Biofeedback kann der Betroffene seine Stressreaktion abschwächen. Auch Naturmedikamente, beispielsweise zur Verringerung von stressbedingten Schlafproblemen oder Unruhezuständen können die Stressbehandlung unterstützen. Studien belegen beispielsweise die Wirksamkeit eines bestimmten Lavendelöls (zum Beispiel Lasea). Chemische Wirkstoffe sind bei stärker ausgeprägten Symptomen gegebenenfalls auch ein Mittel zur Therapie.