Worin besteht die Mandelentzündung-Behandlung?

Aus der Serie: Was ist eine Mandelentzündung?

Hat der Arzt die Diagnose gestellt, kann die Mandelentzündung-Behandlung beginnen. Welche Medikamente dabei verwendet werden und wann eine Operation nötig ist, erfahren Sie bei Praxisvita.

Die Standardbehandlung einer bakteriellen Mandelentzündung ist die Benutzung von Antibiotika. In den meisten Fällen wird Penicillin verwendet. Falls der Betroffene dieses nicht verträgt, kann alternativ mit Cephalosporinen oder Makrolid-Antibiotika behandelt werden. Das Antibiotikum muss über einen Zeitraum von fünf bis zehn Tagen eingenommen werden, auch wenn die Symptome bereits verschwunden sind, da die Bakterien noch länger im Körper verbleiben. Eine akute Mandelentzündung, die durch Streptokokken ausgelöst wurde, ist etwa 24 Stunden nach Beginn der Therapie mit Antibiotika nicht mehr ansteckend.

Mandelentzündung-Behandlung: Diese Hausmittel helfen

Um die Begleitsymptome der Mandelentzündung wie Halsschmerzen, Fieber und Kopfschmerzen zu lindern, können schmerzstillende und fiebersenkende Medikamente (Analgetika), wie Paracetamol, gegeben werden. Falls eine Mandeloperation geplant ist, sollte Acetylsalicylsäure (zum Beispiel in Aspirin) wegen seiner blutgerinnungshemmenden Wirkung nicht verwendet werden. Verschiedene Hausmittel wie warme Wickel oder Gurgeln mit Salbeiteee können ebenfalls bei einer Mandelentzündung-Behandlung eingesetzt werden, um die Symptome zu lindern. Außerdem sollten Betroffene Bettruhe halten und körperliche Belastungen vermeiden.

Krankenschein Diagnoseschlüssel J03 steht für Mandelentzündung
Bei einer bakteriellen Mandelentzündung schickt Sie Ihr Arzt in der Regel mit einem Rezept für Antibiotika in die Apotheke Foto: Fotolia

Eine chronische Mandelentzündung kann ebenfalls mit Antibiotika behandelt werden. Aufgrund der Gefahr, dass die Entzündung in andere Organe ausstrahlt, wird in diesem Fall allerdings meist eine operative Entfernung der Gaumenmandeln (Tonsillektomie) empfohlen. Das gleiche trifft zu, falls pro Jahr mehr als vier Mandelentzündungen aufgetreten sind, die mit Antibiotika behandelt werden mussten. Bei Vorschul- oder Schulkindern raten Experten heute nach fünf bis sechs jährlichen Mandelentzündungen dazu.

Mandelentzündung-Behandlung: So läuft die Operation ab

Bei der Tonsillektomie werden unter Vollnarkose ambulant oder stationär beide Gaumenmandeln mithilfe chirurgischer Instrumente aus ihrem Bett geschält. Eine relativ häufige Komplikation dieses Eingriffs sind Nachblutungen. Um diese zu vermeiden, sollte man nach der Operation kalte Getränke und weiche Nahrung (typische „Mandelentzündungsnahrung“: Speiseeis) zu sich nehmen. Für mindestens zwei Wochen nach dieser Mandelentzündung-Behandlung sollten Betroffene auf körperliche Anstrengung sowie sehr heißes Baden oder Duschen verzichten.

Vor allem bei Kindern zwischen dem dritten und sechsten Lebensjahr kann eine Tonsillotomie, genauer gesagt eine Teilentfernung anstelle einer vollständigen Entfernung der Gaumenmandeln durchgeführt werden. Sie kommt infrage, wenn Atem- oder Schluckbeschwerden aufgrund vergrößerter Gaumenmandeln auftreten, aber keine chronische Entzündung vorliegt. Vorteile dieser Mandelentzündung-Behandlung sind weniger Schmerzen und Nachblutungen und vor allem der Erhalt der wichtigen Abwehrfunktion der Mandeln.

Was eine Mandelentzündung mit dem Bindegewebe macht

Wenn sich die Mandelentzündung auf das umliegende Bindegewebe ausgebreitet hat und dort eine Eiteransammlung entstanden ist, spricht man von einem sogenannten Peritonsillarabszess. Der Arzt wird versuchen, den Eiter zu entfernen und anschließend die Entzündung mit Penicillin zum Abklingen zu bringen. Anschließend wird meist eine Mandeloperation durchgeführt.