Wirkt Stress leistungsfördernd?

„Stress schadet der Gesundheit und mindert das körperliche Leistungsvermögen.“ Stimmt. Aber nur beinahe. Unter gewissen Umständen kann Stress tatsächlich einen positiven Effekt auf die individuelle Leistungsfähigkeit und vor allem den Willen zur Leistung haben. In Fachkreisen nennt sich das Eustress. Diese besondere Stress-Variante „pusht“ uns im Job oder lässt uns kurz vor einer Niederlage nochmal alles geben. Fußballer kennen das. Sie stehen unter einem enormen Druck, der vor allem bei einer Weltmeisterschaft von außen auf sie wirkt. Doch viele Profis wissen diese Kräfte zu ihren Gunsten zu nutzen. Das Beispiel Thomas Müller – drei Tore im WM-Eröffnungsspiel gegen Portugal, darunter ein besonders stressiger Elfmeter – zeigt sehr anschaulich, wie Stress auch zu echter Höchstform führen kann. Der sogenannte Eustress ist besonders „tragend“ und anspornend, wenn die so ausgelösten Leistungen zu Erfolgen führen und das wiederum zu positiver Rückmeldung aus dem Umfeld. Das belegten unlängst kanadische Studien. Ein Sportler befindet sich dann im Grunde in einer leistungstechnischen Aufwärtsspirale.