Wiederkehrende Blasenentzündung – Ursache entdeckt

Viele Frauen leiden an wiederkehrenden Blasenentzündungen. Forscher haben nun eine potenzielle Ursache für die wiederkehrenden Infekte gefunden. Dadurch könnte bald eine präventive Behandlung möglich sein.
Frauen leiden etwa 30-mal häufiger an dem Harnwegsinfekt als Männer. Für sie beträgt die Wahrscheinlichkeit 50 bis 70 Prozent mindestens einmal im Leben an einer Zystitis zu erkranken. Meist ist das E-coli (Escherichia Coli) Bakterium verantwortlich für den Infekt. Bei einem Viertel der betroffenen Frauen kommt es allerdings innerhalb von sechs Monaten zu einer erneuten Blasenentzündung – und das häufig nach dem Geschlechtsverkehr. Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass sich das Bakterium vor Immunreaktionen oder Antibiotika schützen kann, indem es sogenannte intrazelluläre Reservoirs an der Harnblasenwand bildet. Bisher war allerdings unklar, was eine erneute Infektion hervorruft.
Weiteres Bakterium als indirekter Verursacher
Eine Tier-Studie aus den USA erbringt nun erste Belege dafür, dass ein weiteres Bakterium der Grund für wiederkehrende Blasenentzündungen sein könnte. Das Vaginalbakterium Gardnerella vaginalis war bislang nur als Auslöser der Vaginosis (Scheidenentzündung) bekannt. Es kommt bei vielen gesunden Frauen in der Vaginalflora vor. Gelangt es in die Harnblase, kann es dort zu Entzündungsprozessen und Schädigungen am Epithel (eine Gewebeart) führen. Allein, verursacht das Bakterium keine Symptome in der Blase. Die Forscher fanden allerdings heraus, dass durch die Schädigungen die E-coli-Bakterien aus den Reservoirs freigesetzt werden und so eine erneute Infektion verursachen können. Andere Vaginalbakterien sind laut der Studie nicht schädigend, sondern womöglich sogar schützend.
Bisher existiert keine vorbeugende Behandlung für wiederkehrende Blasenentzündung. Kann die Rolle des Gardnerella vaginalis auch bei Menschen nachgewiesen werden, würden hier neue Möglichkeiten entstehen. So könnte die vaginale Bakterienflora beispielsweise durch spezielle Antibiotika beeinflusst werden um erneute Infektionen zu verhindern.
Dieser indirekte Mechanismus könnte ein neues Modell für die Entstehung von Infektionen im Allgemeinen und so auch für andere Organe relevant sein.
Was tun bei Zystitis?
Zu den unangenehmen Symptomen einer Blasenentzündung gehören ständiger Harndrang und Brennen beim Wasserlassen, sowie Schmerzen und Krämpfe im Unterleib. Um gegen die Beschwerden vorzugehen, gibt es neben einer Antibiotika-Behandlung weitere wirksame Methoden. Intuitiv halten viele Betroffene die Blasenregion warm und ruhen sich aus. Auch viel trinken ist wichtig, um die Bakterien herauszuspülen. Bestimmte Tee- oder Saft-Sorten, wie Goldrute oder Cranberrysaft können den Heilungsprozess zusätzlich beschleunigen.
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Hinweis: Sind die Schmerzen stark und/oder Blut im Urin, sollte immer ein Arzt aufgesucht werden!