Wieder voll belastbar: Revolutionäre Stammzellen-Operation heilt Knorpelschaden im Knie

Knorpel heilen mit Stammzellen
Forscher fanden heraus, dass Knorpelschäden im Knie mithilfe einer neuen Stammzellen-Operation geheilt werden können und Arthritis auf diese Weise verhindert werden kann Foto: Fotolia

Mithilfe einer neuen Stammzellen-Operation kann ein Knorpelschaden im Knie geheilt und Arthritis verhindert werden. Praxisvita erklärt, wie die Forscher bei ihrer Studie vorgegangen sind.

Mithilfe einer neuen Stammzellen-Operation kann ein Knorpelschaden im Knie geheilt und Arthritis verhindert werden. Das zeigt eine kürzlich veröffentlichte Studie. Die Forscher transplantierten dabei körpereigene Stammzellen in verletzte Kniegelenke und konnten so die Produktion von frischem Knorpelgewebe anregen. Das neue Operationsverfahren gilt in Medizinkreisen als Sensation und könnte die Behandlung von knorpelbedingten Knieverletzungen revolutionieren.

Stammzellen-OP gegen den Knorpelschaden im Knie

Bei der Stammzellen-Operation entnehmen Mediziner des Southampton General Hospital Patienten – die an einem Knorpelschaden im Knie leiden – Knochenmark aus der Hüfte. Im Anschluss an diesen rund 30-minütigen Eingriff wird die gewonnene Knochenmark-Probe in eine Zentrifuge gegeben und eine hochkonzentrierte Menge Stammzellen isoliert.

Schließlich werden die körpereigenen Stammzellen mit einem speziellen Gel – aus Knochenmarkzellen, Blutplättchen und Hyaluronsäure – zu einer „klebenden Substanz“ gemischt und in einem weiteren chirurgischen Eingriff an der Stelle am Knorpelschaden im Knie aufgetragen.

Knorpelschaden im Knie
Mithilfe einer neuen Operationsmethode lässt sich ein Knorpelschaden im Knie behandeln Foto: Alamy

Die Behandlung lässt Knorpel wachsen

Dann passiert tatsächlich, was bisher als unmöglich galt: Der verletzte Knorpel im Knie wächst nach. Professor Gorav Datta – Studienautorin und Chirurgin im Southampton General Hospital – beschreibt das Ergebnis der Stammzellen-Operation als medizinische Revolution. Neben der vollständigen Heilung beim Knorpelschaden im Knie und der Abwendung einer chronischen Arthritis durch einen Knorpelschaden, hält der Effekt des neuen Verfahrens im Optimalfall „ein Leben lang“.

Ein weiterer Vorteil der Behandlung von Knorpelschäden aus körpereigenen Stammzellen ist, dass der Knieknorpel bereits wenige Monate nach der Operation wieder vollkommen belastbar ist. Besonders für Sportler – egal ob Profi oder Amateur – bedeutet die dauerhafte „Eins-zu-eins-Ersetzung“ des Knorpelgewebes, dass sie auch nach schweren Knieverletzungen ohne Einschränkungen sportlich einsatzfähig bleiben.

Testphase ist gestartet

Zurzeit wird das neue Operationsverfahren, mit dem sich ein Knorpelschaden am Knie heilen lässt, an 40 Patienten – in einem Alter von 18 bis 65 Jahren – am Southampton General Hospital getestet.