Wie zeigt sich ein Mangel an Vitamin C?

Der menschliche Körper kann Vitamin C nicht selbst herstellen. Deshalb ist es wichtig, dass ausreichend Vitamin C über die Nahrung aufgenommen wird. In den Industrienationen stellt das heutzutage kein Problem mehr dar. Ein Vitamin-C-Mangel ist deshalb selten geworden.

Frau drückt Zitronen aus
Zitrusfrüchte haben einen hohen Vitamin-C-Gehalt Foto: istock/Fotostorm

Vitamin-C-Mangel wurde bereits um 400 v. Chr. vom griechischen Arzt Hippokrates beschrieben. Aber erst Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Ursache für die geschilderten Symptome gefunden. Vitamin-C-Mangel ist unter dem Namen Skorbut bekannt. Früher bezeichnete man die Mangelerscheinung auch als Seefahrerkrankheit, weil Menschen auf See aufgrund der schlechten und wenig abwechslungsreichen Ernährung besonders häufig davon betroffen waren. Die Bezeichnung Skorbut wird heute nur noch für schwerste Formen des Vitamin-C-Mangels genutzt. Bei Säuglingen spricht man nicht von Skorbut, sondern von der Möller-Barlow-Krankheit.

Welche Symptome verursacht ein Vitamin-C-Mangel?

Ein Mangel an Vitamin C macht sich nicht sofort bemerkbar. Der Körper kann bei fehlender Zufuhr 35 bis 40 Tage lang Vitamin C aus den Körperspeichern ziehen. Sind diese aufgebraucht, kommt es zu Mangel-Symptomen. Dazu gehören Beschwerden wie:

  • Leistungsabfall
  • depressive Verstimmungen
  • Müdigkeit
  • verschlechterte Wundheilung
  • Gelenkschmerzen
  • Neigung zu Infektion
  • Blutungen in der Haut und den Schleimhäuten (Petechien)
  • Zahnfleischentzündung bis hin zum Zahnausfall
  • Bei Säuglingen: Störung von Knochenbildung und Wachstum

Einen Vitamin-C-Mangel kann der Arzt über die Blutwerte diagnostizieren. Die Normwerte liegen bei 50 Mikromol pro Liter im Blutplasma. Zu unspezifischen Beschwerden kommt es bei weniger als 20 Mikromol pro Liter. Von einer Skorbut-Erkrankung spricht man ab weniger als zehn Mikromol pro Liter.

Risikogruppen: Wer entwickelt besonders leicht einen Vitamin-C-Mangel?

Vitamin-C-Mangel kommt in den Industrienationen praktisch nicht vor. Eine einseitige oder falsche Ernährung kann in sehr seltenen Fällen zu einem Mangel führen. Auch bestimmte Magen-Darm-Erkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa), die mit einer Entzündung der Darmschleimhaut einhergehen, können einen Vitamin-C-Mangel verursachen. Es kann passieren, dass Vitamin C gar nicht erst über den Darm aufgenommen werden kann. Weitere Gefahrengruppen für ein Mangel sind ältere Menschen und Alkoholiker, wenn sie weniger als 10 Milligramm Vitamin C pro Tag zu sich nehmen.

Das gilt auch für Raucher. Sie haben oft geringere Konzentrationen an Vitamin C im Blutplasma, selbst wenn sie die empfohlene Tagesdosis an Vitamin C zu sich nehmen. Deshalb gibt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) für Raucher auch einen höheren Tagesbedarf an. Einen leichten Vitamin-C-Mangel können daher auch Personen entwickeln, die zwar ausreichend Vitamin C zu sich nehmen, aufgrund von Erkrankungen oder anderer Lebensumstände aber einen erhöhten Bedarf haben. Dazu gehören Schwangere und Stillende, HIV- und Krebskranke sowie Leistungssportler.

Behandlung: Was kann ich gegen Vitamin-C-Mangel tun?

Die Behandlung eines Vitamin-C-Mangels besteht in der Gabe von hoch dosiertem Vitamin C. Kinder erhalten Tagesdosen von 300 Milligramm, Erwachsene von 500 bis 1.000 Milligramm. Ist der Mangel behoben, ist es wichtig, künftig auf Lebensmittel mit hohen Vitamin-C-Gehalt zu achten.

Quellen:

  • Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Ausgewählte Fragen und Antworten zu Vitamin C, Abrufdatum: 13.12.2019
  • DocCheck Flexikon: Skorbut, Abrufdatum: 13.12.2019.
  • DocCheck Flexikon: Vitamin-C-Mangel,  Abrufdatum: 13.12.2019.
  • Gröber, Uwe (2011): Mikronährstoffe. Metabolic Tuning – Prävention – Therapie. 3. Aufl. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart