Wie wirkt sich eine Beziehung auf meine Gesundheit aus?

Eine erfüllte Beziehung zu einem anderen Menschen ist für viele das wichtigste Lebensziel und höchste Glücksversprechen. Doch hat sie auch Auswirkungen auf unsere körperliche Verfassung? Tatsächlich tut eine Partnerschaft der Gesundheit gut und erhöht die Chancen auf ein langes Leben – wenn die Partner zufrieden sind. Eine unglückliche Beziehung kann dagegen krank machen und sogar das Leben verkürzen.

Zahlreiche Studien haben gezeigt: Gebundene Menschen leben länger als Singles. Zu diesem Ergebnis kamen beispielsweise Wissenschaftler der Syracuse University im US-Bundesstaat New York. Sie werteten Daten von knapp 5.000 Absolventen der University of North Carolina aus, die im Rahmen der Langzeitstudie „UNC Alumni Heart Study“ erfasst wurden. Die Auswertung ergab: Wer mit 40 noch nicht verheiratet ist, hat ein mehr als doppelt so hohes Risiko, frühzeitig zu sterben, als ein verheirateter Altersgenosse.

Berührungen haben eine entspannende und heilende Wirkung
Berührungen haben eine entspannende und heilende Wirkung Foto: iStock

Einsamkeit verkürzt die Lebensdauer

Wie kommt es dazu? Eine Partnerschaft hat viele Aspekte, die sich positiv auf Gesundheit und Lebensdauer auswirken. Einige sind eher praktischer Natur: Wer meist zu zweit zu Hause ist, hat höhere Chancen, in einem Notfall – und der tritt in den meisten Fällen zu Hause ein – Hilfe zu bekommen. Andere haben psychische Hintergründe: So verkürzt Einsamkeit erwiesenermaßen die Lebensdauer. Schließlich kommt der Körperkontakt in einer Partnerschaft der Gesundheit zugute – Berührungen haben eine entspannende und heilende Wirkung. Wer viel mit seinem Partner kuschelt, fördert seine psychische Gesundheit und  stärkt sein Immunsystem.

Stressfaktor unglückliche Beziehung

Doch nicht jede Partnerschaft ist gut für die Gesundheit – sind wir unglücklich in unserer Beziehung, kann das krank machen und sogar unser Leben verkürzen. Dauerhafter Beziehungsstress führt häufig zu Rückenschmerzen, Magenkrämpfen und Depressionen. In einer Langzeitstudie konnten dänische Forscher zeigen, dass Streit mit dem Partner, Sorge um die Familie oder Stress mit Freunden das Risiko, frühzeitig zu sterben, um das Zwei- bis Dreifache erhöht. Für die Studie werteten die Wissenschaftler über elf Jahre hinweg die Daten von rund 10.000 Probanden aus. Besonders gefährdet sind demnach Männer und Menschen ohne Job. Doch wie erklärt sich die lebensverkürzende Wirkung von Beziehungsknatsch? Das dänische Forscherteam führt den Effekt auf Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurück, die durch dauerhaften Stress gefördert werden.