Wie wird die Schnarchen-Diagnose gestellt?

Aus der Serie: Wie entsteht Schnarchen und wie kann man es behandeln?

Sucht ein Patient seinen Hals-Nasen-Ohren-Arzt (HNO) auf, um sein Schnarchen abzuklären, befragt dieser ihn in der Regel zunächst ausführlich. Welche Fragen der Arzt zur Schnarchen-Diagnose stellt, erfahren Sie hier.

Typische Fragen zur Schnarchen-Diagnose

Seit wann und wie häufig tritt das Schnarchen auf? Wie störend ist das Schnarchen (für den Partner, die Partner/in), und unter welchen Umständen kommt es vermehrt vor (z. B. nach Alkoholkonsum)? Zudem wird er sich vermutlich nach den Schlafgewohnheiten erkundigen. Durch die Befragung erhält er einen ersten Eindruck von den Beschwerden.

Da die Partner von „Schnarchern“ das Schnarchen in der Regel früher bemerken als die Betroffenen selbst, kann es zur Schnarchen-Diagnose sinnvoll sein, wenn diese ebenfalls an einem Gespräch teilnehmen. Zudem gibt es Fragebögen zum Thema Schnarchen, die gelegentlich unterstützend im Rahmen der Anamnese zum Einsatz kommen.

Bei der Schnarchen-Diagnose ist es wichtig herauszufinden, ob zusätzlich zum Schnarchen auch Schlafstörungen und/oder schlafbezogene Atmungsstörungen (SBAS) bestehen. Letztere werden häufig auch als Schlafapnoe (Obstruktives Schlaf-Apnoe-Syndrom, OSAS) bezeichnet, auch wenn es sich bei Schlafapnoe genaugenommen um eine Unterform schlafbezogener Atmungsstörungen handelt. Um schlafbezogene Atmungsstörungen auszuschließen, fragt der Arzt unter anderem auch nach Erschöpfungszuständen, dauerhafter Müdigkeit und/oder Konzentrationsstörungen. Diese Symptome sind häufig eine Folge schlafbezogener Atmungsstörungen (SBAS).

Bei normalem Schnarchen ist der Schlaf nicht beeinträchtigt
Bei der Schnarchen-Diagnose wird der Arzt wenn möglich auch den Partner dazu befragen, wie sich die Beschwerden äußern Foto: iStock

Schnarchen: Der Verursacher wird gesucht

Im Anschluss an das Patientengespräch untersucht der Arzt zur genaueren Schnarchen-Diagnose jene Strukturen, die den Luftstrom im Kopf- und Halsbereich beeinflussen und die – jede für sich – das Schnarchen (mit-)verursachen können. Hierzu zählen zum einen die Nase (in manchen Fällen ist eine Nasenspiegelung notwendig) sowie der gesamte Rachenraum. Dort sind unter anderem Größe und Form der Mandeln und die Form des weichen Gaumens von Interesse. Da auch die Beschaffenheit von Zähnen, Zunge und Schleimhäuten das Schnarchen begünstigen kann, prüft er auch die Mundhöhle auf Auffälligkeiten, beispielsweise Zahnfehlstellungen. Ebenso werden meist Kehlkopf und Hals untersucht.

Falls nach Abschluss dieser Untersuchungen kein Verdacht auf schlafbezogene Atmungsstörungen (SBAS) besteht und der Patient keinen Wert auf eine Behandlung legt, sind keine weiteren medizinischen Maßnahmen notwendig.

Wann muss ich ins Schlaflabor?

Ergibt sich während der Schnarchen-Diagnose jedoch der Verdacht auf SBAS oder wünscht der Patient ausdrücklich eine Behandlung, empfiehlt sich eine Untersuchung in einem Schlaflabor, wo der Patient eine Nacht „unter Aufsicht“ schläft. Dort überwachen und analysieren Mediziner sein Schlafverhalten. Die so gewonnenen Daten entscheiden über weiterführende schlafmedizinische Untersuchungen und eine eventuell anschließende Therapie.