Wie wird die Leukämie-Diagnose gestellt?

Aus der Serie: Leukämie

Die Leukämie-Diagnose besteht im Wesentlichen aus der eingehenden Befragung, einer körperlichen Untersuchung, gezielten Blutanalysen sowie einer Knochenmarkuntersuchung.

Im Rahmen des Diagnose-Gesprächs wird der Arzt im ersten Schritt nach Art, Ausprägung und Anzahl der Beschwerden und Symptome fragen. Er wird wissen wollen, ob und falls ja, welche Grund- und Vorerkrankungen bestehen und ob Sie gegebenenfalls mit bestimmten Risikofaktoren in Kontakt kommen (zum Beispiel benzolhaltige Lösungsmittel) oder diese durch Ihren Lebenswandel (zum Beispiel Zigarettenkonsum) mitbringen.

Im Anschluss an die Befragung führt der Arzt eine gründliche körperliche Untersuchung durch. Dabei tastet er Lymphknoten, Milz und Leber auf charakteristische Schwellungen hin ab. Sie liefern ihm wichtige Hinweise auf die Art der Erkrankung. Eine zusätzliche Absicherung der Leukämie-Diagnose ist durch eine gezielte und umfassende Blutanalyse möglich. Hier untersucht der Arzt den prozentualen Anteil von weißen und roten Blutkörperchen sowie Blutplättchen. Darüber hinaus begutachtet er das Aussehen und die Gestalt verschiedener weißer Blutzelltypen, zu denen Granulozyten, Lymphozyten und Monozyten gehören. Dieses sogenannte Differenzialblutbild liefert ergänzende, klare Hinweise auf eine Leukämie. Da ähnliche Veränderungen im Blutbild auch durch andere Krankheiten verursacht werden, wird der Arzt immer eine zusätzliche Knochenmarkuntersuchung durchführen.

Bei der Leukämie-Diagnose wird das Knochenmark detailliert untersucht

Hierzu saugt er für die weitere Leukämie-Diagnose mit einer dünnen Hohlnadel wenige Milliliter Knochenmark aus dem Beckenboden oder dem Brustbein. Außerdem kann er zur Untersuchung ein kleines Knochenstück aus dem Beckenboden- oder Brustbein-Knochen herausstanzen und entnehmen. Das gewonnene Knochenmark wird detailliert untersucht, um die jeweilige Leukämie-Form genau zu bestimmen. Sie ist die Voraussetzung für einen optimalen Behandlungserfolg durch die passende Behandlungsstrategie. Bei Verdacht auf eine akute lymphatische Leukämie (ALL) oder eine akute myeloische Leukämie (AML) entnimmt der Arzt über eine Hohlnadel zusätzlich Flüssigkeit aus dem Rückenmarkskanal (sogenannte Liquorpunktion, Lumbalpunktion).

Auch eine Ultraschalluntersuchung (Sonografie) liefert für die Leukämie-Diagnose zusätzliche Hinweise. So lassen sich charakteristische Schwellungen und Vergrößerungen von Leber, Niere, Milz, Darm und Lymphknoten sichtbar machen. Weitere bildgebende Verfahren wie die Computertomografie (CT) oder die Magnetresonanztomografie (MRT) veranschaulichen das Ausmaß und die Ausbreitung der Erkrankung sowie die Folgen für viele innere Organe.