Wie wird die Leberzirrhose-Diagnose gestellt?
Da die Leberschädigungen im Anfangsstadium oft symptomlos verlaufen, wird die Leberzirrhose-Diagnose häufig erst spät gestellt. Erste Informationen liefert das Gespräch zur Krankengeschichte (Anamnese).
Informationen für die Leberzirrhose-Diagnose
Wichtige Informationen für den Arzt, um eine Leberzirrhose-Diagnose zu stellen:
- Trinken Sie Alkohol? Falls ja, wie viel?
- Nehmen Sie Medikamente ein?
- Besteht eine Infektion mit Hepatitis B, C oder D?
- Liegen andere Krankheiten vor?
- Besteht ein Kontakt zu Chemikalien, eventuell am Arbeitsplatz?

Vermutet der Arzt eine Leberzirrhose, tastet er zur Diagnose im Rahmen einer körperlichen Untersuchung die Bauchregion ab. Anzeichen für eine Leberzirrhose sind eine verhärtete Leber, die je nach Krankheitsstadium auch spürbar verkleinert ist, sowie eine vergrößerte Milz. Zudem untersucht er die Haut nach möglichen Anzeichen (zum Beispiel Gelbsucht, Gefäßspinnen) einer Leberzirrhose.
Mit Ultraschall wird die Größe und Beschaffenheit der Leber bestimmt
Bei einer Leberzirrhose-Diagnose kommen auch bildgebende Verfahren zum Einsatz. Eine wichtige Methode ist die Ultraschall-Untersuchung (Sonografie): Mit ihr bestimmt der Arzt die Größe und Beschaffenheit der Leber und erkennt Oberflächenveränderungen der Leber. Eine Form der Ultraschall-Untersuchung ist die sogenannte transiente Elastografie: Damit wird der Grad der Leberfibrose bestimmt, also das Ausmaß, in dem Leberzellen durch Bindegewebe ersetzt wurden.
Blutuntersuchung hilft bei der Leberzirrhose-Diagnose
Bei der Leberzirrhose-Diagnose spielt auch eine Blutuntersuchung eine wichtige Rolle. Sie gibt Aufschluss über den Grad der Leberschädigung. Die Werte folgender Stoffe sind hierfür wichtig:
- Albumin (ein Bluteiweiß) ist erniedrigt.
- Cholesterinasen (spielen eine wichtige Rolle im Stoffwechsel) sind erniedrigt.
- Bilirubin ist erhöht: Bilirubin ist ein gelbliches Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin. Bei Lebererkrankungen lagert es sich in der Haut und in den Augen ab (Gelbsucht).
- Die Anzahl der Blutplättchen (Thrombozyten) und weißen Blutkörperchen (Leukozyten) ist erniedrigt.

Gewebeprobe zur eindeutigen Leberzirrhose-Diagnose
Zur eindeutigen Leberzirrhose-Diagnose entnimmt der Arzt eine Gewebeprobe aus der Leber (Leberbiopsie). Die Probe gibt Aufschluss über den Zustand der Leberzellen und ob tatsächlich eine Leberzirrhose vorliegt. Eine Magenspiegelung (Gastroskopie) dient bei einer Leberzirrhose dem Nachweis von Krampfadern in der Speiseröhre (sogenannte Ösophagusvarizen).
Steht bei einer Leberzirrhose die Diagnose fest, ermittelt der Arzt den Schweregrad der Erkrankung mithilfe der sogenannten Child-Klassifikation. Hierfür werden bestimmte Symptome mit einem bis drei Punkten bewertet und anschließend alle Punkte addiert. Daraus ergeben sich drei Schweregrade: Child A, Child B und Child C (höchster Schweregrad). Diese Einteilung hilft bei der Einschätzung der Krankheitsprognose und der Wahl der entsprechenden Therapie.