Wie wird die Diagnose von Sprachstörungen gestellt?
- Überblick
- Ursachen
- Symptome
- Diagnose
- Behandlung
- Vorbeugung
Besonders bei Sprachstörungen im Kindesalter ist die Diagnose nicht einfach zu stellen, da die Entwicklung individuell unterschiedlich erfolgt. Medizinern stehen verschiedene Screenings und Tests zur Verfügung, um den aktuellen, altersgemäßen Stand der Sprachfähigkeit zu überprüfen. Sie beziehen sich jeweils auf bestimmte Bereiche wie Wortschatz oder Grammatik. Teilweise werden Videoaufzeichnungen verwendet, um die Sprache genau analysieren zu können. Für die Kinder laufen die Tests spielerisch ab, sie beschreiben zum Beispiel Bilder, die ihnen vorgelegt werden, sollen versuchen, sich eine Wortfolge zu merken oder verbale Handlungsanweisungen umzusetzen.
Bei Sprachstörungen gehört es aber auch zur Diagnose, die Kommunikationsfähigkeit generell zu überprüfen und beispielsweise zu beobachten, wie das Kind mit den Eltern interagiert und wie es von Erlebnissen erzählt. Zudem werden gegebenenfalls weitere Tests angewandt, um unter anderem motorische Fähigkeiten ermitteln. Ziel ist es, einen Überblick über den Entwicklungsstand insgesamt zu erhalten. Körperliche Untersuchungen wie ein Hörtest kommen vielfach hinzu.

Bei Sprachstörungen ist es für Diagnose wichtig, die Eltern einzubeziehen, falls es sich bei den Patienten um Kinder handelt. Sie werden zum Verlauf befragt, zur Sprache, aber auch zum Alltag und Umfeld des Kindes. Je nach Schweregrad der Sprachstörungen wird für die Diagnose unter Umständen ein interdisziplinäres Team benötigt, zu dem Logopäden, Psychologen und Spezialisten für Hörprüfungen (Audiologie-Assistenten) gehören. Bei einfachen Sprachstörungen erfolgt die Diagnose über einen Logopäden, der eng mit dem betreuenden Kinderarzt zusammenarbeitet.
Wenn es sich um Aphasien handelt, erfolgt bei den Sprachstörungen die Diagnose über ein spezielles Testverfahren. Der sogenannte Aachener-Aphasie-Test (AAT) besteht aus sechs Teilbereichen. Überprüft werden die Spontansprache über ein standardisiertes Interview, das Nachsprechen von Wörtern und Setzen, das Benennen von Objekten, Situationen und Handlungen, die Schriftsprache und das Sprachverständnis, indem der Patient Strichzeichnungen Wörtern und Sätzen zuordnen muss. Der sechste Teil ist der Token-Text, bei dem der Betroffenen Plättchen nach Farbe, Form und Größe heraussuchen muss. Er dient dazu, die kognitiven Fähigkeiten zu überprüfen.