Wie wird die Diagnose „Altersbedingte Makuladegeneration“ gestellt?

Aus der Serie: Altersbedingte Makuladegeneration (AMD)

Bei Altersbedingter Makuladegeneration (AMD) kann der Augenarzt die Diagnose bereits dann stellen, wenn Betroffene noch keine Einschränkungen ihres Sehens bemerken. Dazu untersucht er den Augenhintergrund im Bereich der Makula („gelber Fleck“) mit einem speziellen Mikroskop – einer Kombination aus einer Lupe und einer Spaltlampe. Entsprechende Veränderungen, die auf das Frühstadium einer AMD hindeuten, werden in Form von runden Ablagerungen – so genannten Drusen – sichtbar. Sie sind gelblich-weiß oder unregelmäßig gefärbt.

Über die Untersuchung des Augenhintergrunds hinaus wird der Arzt beim Verdacht auf eine Altersbedingte Makuladegeneration für die Diagnose nach möglichen Symptomen fragen:

  • Fällt Ihnen das Lesen schwer, weil Buchstaben und Wörter verschwimmen?
  • Tauchen leere oder graue Flecken im zentralen Gesichtsfeld auf?
  • Haben Sie den Eindruck, dass Farben zunehmend verblassen?
  • Kommt Ihnen das, was Sie sehen, zunehmend kontrastarm vor?
  • Erscheinen Ihnen gerade Linien plötzlich gekrümmt, gewellt oder anderweitig verzerrt?

Beim Verdacht auf Altersbedingte Makuladegeneration kann der Augenarzt für die Diagnose außerdem verschiedene Sehtests durchführen. Mithilfe von Sehzeichen auf einer Sehtafel ermittelt er die aktuelle Sehstärke der Augen. Der so genannte Amsler-Gitter-Test weist Symptome einer AMD in frühen Stadien nach. Hierbei handelt es sich um ein quadratisches Liniengitter mit einem zentralen Fixpunkt. Erscheinen die Linien des Gitters beim Fixieren des Punkts wellig oder verzerrt, so deutet dies auf eine Makuladegeneration hin. Der Test wird abwechselnd mit jeweils einem Auge durchgeführt.

Zur Absicherung und genauen Beurteilung der Altersbedingten Makuladegeneration setzt der Augenarzt bei der Diagnose eine so genannte Farbstoff-Gefäßdarstellung (Fluoreszenzangiografie) ein. Sie verdeutlicht indirekt das Ausmaß und die Art der Netzhautschädigungen und -neubildungen im Bereich der Makula. Die Untersuchungsmethode macht geschädigte, neu gebildete oder verschlossene Gefäße sichtbar, welche die Sinneszellen der Makula versorgen. Dazu spritzt der Arzt eine Farbstofflösung in die Armvene. Der Farbstoff verteilt sich über den gesamten Körper, auch über die Gefäße des Augenhintergrunds. Die Verteilung des Farbstoffs verfolgt der Arzt mit einer Augenhintergrundkamera. Gefäßveränderungen werden so frühzeitig und deutlich erkennbar. So lässt sich auch feststellen, ob es sich um eine feuchte oder eine trockene Form der Makuladegeneration handelt.