Wie wird die Bluthochdruck-Diagnose gestellt?

Aus der Serie: Bluthochdruck (Hypertonie)

Bei Bluthochdruck ist das eigentliche Problem nicht die Diagnose selbst, sondern der meist verspätete Zeitpunkt, an dem sie gestellt wird.

Da Bluthochdruck in der Regel kaum oder keine Beschwerden verursacht, bleibt er oft jahrelang unentdeckt und kann in dieser Zeit das Risiko, beispielsweise für bestimmte Herzkreislauferkrankungen, deutlich erhöhen.

Wie wird Bluthochdruck diagnostiziert?

Die eigentliche Bluthochdruck-Diagnose beim Arzt ist recht einfach und weitgehend bekannt. Sie besteht in der Messung des Blutdrucks mit einem Blutdruckmessgerät. Der Arzt misst den Blutdruck wiederholt an unterschiedlichen Tagen und nach Möglichkeit am rechten und am linken Arm. Vor der Messung sollten Betroffene idealerweise etwa fünf Minuten ruhig liegen oder sitzen, um zur Ruhe zu kommen.

Die Bluthochdruck-Diagnose wird vom Arzt gestellt, indem er den Blutdruck mit einem Blutdruckmessgerät misst

Liegen die bei der Bluthochdruck-Diagnose gemessenen Werte für den systolischen und den diastolischen Blutdruck wiederholt auf oder oberhalb der Grenzwerte von 140 zu 90, so liegt Bluthochdruck vor. Das gilt übrigens auch dann, wenn nur einer von beiden Grenzwerten überschritten ist.

Bluthochdruck-Diagnose gegen "Weißkittel-Hypertonie" absichern durch 24-Stunden-Messung

Um die Diagnose bei Bluthochdruck abzusichern, kann der Arzt in Abstimmung mit dem Betroffenen eine 24-Stunden-Blutdruckmessung empfehlen. Sie liefert eine Fülle von Blutdruckwerten über den gesamten Tag verteilt. Das kann beispielsweise sinnvoll sein, wenn Betroffene bei den Messungen ausgesprochen aufgeregt sind. Die gemessenen Werte entsprechen dann nicht dem eigentlichen Blutdruck in einer Ruhephase. Im Volksmund ist dieses Phänomen besser bekannt als „Weißkittel-Hypertonie“.

Eingehende Befragung für Bluthochdruck-Diagnose wichtig

Im Zusammenhang mit der Bluthochdruck-Diagnose wird der Arzt auch nach den Lebensumständen sowie möglichen Vor- oder Grunderkrankungen fragen. Durch die eingehende Befragung kann er das Risiko für Folgeerkrankungen und Organschäden abschätzen. Die Wahrscheinlichkeit von Augen- und Nierenschäden sowie Herzkreislauferkrankungen steigt beispielsweise deutlich, wenn Menschen zusätzlich von einem Diabetes mellitus („Zuckerkrankheit“) betroffen sind.

Patientin mit Bluthochdruck im Gespräch
Für die Bluthochdruck-Diagnose wird der Arzt nach den Lebensumständen sowie möglichen Vor- oder Grunderkrankungen fragen Foto: istock

Der Arzt wird bei einer Bluthochdruck-Diagnose auch nach den Ernährungsgewohnheiten fragen und wissen wollen, ob sich der Patient regelmäßig bewegt oder Sport treibt. Auch Risikofaktoren wie Rauchen, erhöhter Alkoholkonsum und die Einnahme bestimmter Medikamente spielen für die Diagnose von Bluthochdruck eine wichtige Rolle. Alle begleitenden Faktoren können bestehenden Bluthochdruck verstärken und in seltenen Fällen sogar auslösen.