Wie viel Zucker am Tag ist unbedenklich?
Viele Menschen mögen süße Lebensmittel – ob in Form von Industriezucker oder Süßstoff. Doch wie viel Zucker pro Tag ist gesund? Und wie viel Süßstoff sollte man höchstens zu sich nehmen? PraxisVITA erklärt, welche Tagesmengen empfohlen werden.
Wie viel Zucker am Tag? - Empfehlungen zum Zuckerkonsum
Die WHO empfiehlt höchstens fünf Prozent des täglichen Kalorienbedarfs in Form von Zucker aufzunehmen. Durchschnittlich sind das etwa 25 Gramm pro Tag. Bei einer Kalorienaufnahme von 2000 Kalorien am Tag wären das 100 Kalorien, die in Form von Industriezucker aufgenommen werden. Das sind etwa fünf Stück Schokolade oder ein Glas (250 Milliliter) eines zuckerhaltigen Softgetränks.
Gemeint ist hier ausschließlich freier Zucker, also solcher, der Lebensmitteln zugesetzt wird. Natürlicherweise vorhandener Zucker, wie er in Honig oder Fruchtsäften vorkommt, zählt nicht dazu.

Süßstoff – gibt es einen Grenzwert?
Wer Kalorien aus Industriezucker einsparen will, greift häufig zu Süßstoffen. Ob im Kaffee, in Form von Bonbons oder Joghurts – künstliche Süße begegnet uns in vielen Lebensmitteln. Da die Süßkraft künstlicher Süßstoffe um ein Vielfaches höher ist als die von Industriezucker, reicht eine geringe Menge davon aus, um den süßen Geschmack zu erzeugen. Doch wie viel Süßstoff darf man pro Tag höchstens essen?
Laut WHO ist der Konsum von Süßstoffen unbedenklich, solange ein bestimmter Grenzwert nicht überschritten wird. Dazu hat die WHO mithilfe zahlreicher Studien den sogenannten ADI-Wert (acceptable daily intake, also erlaubte Tagesdosis) festgelegt. Ausgegangen wird von einem lebenslangen täglichen Konsum.

Übersichtstabelle: so viel Süßstoff ist unbedenklich
Acesulfam (E950): 9 Milligramm pro Kilo Körpergewicht am Tag
Aspartam (E 951): 40 Milligramm pro Kilo Körpergewicht am Tag
Cyclamat (E 952): 7 Milligramm pro Kilo Körpergewicht am Tag
Saccharin (E 954): 5 Milligramm pro Kilo Körpergewicht am Tag
Sucralose (E 955): 15 Milligramm pro Kilo Körpergewicht am Tag
Thaumatin (E 957): Nicht festgelegt (laut Expertengremien keine gesundheitlichen Bedenken bei Verwendung)
Neohesperidin DC (E 959): 5 Milligramm pro Kilo Körpergewicht am Tag
Stevioglycoside (E 960): 4 Milligramm pro Kilo Körpergewicht am Tag
Neotam (E 961): 2 Milligramm pro Kilo Körpergewicht am Tag
Aspartam-Acesulfamsalz (E 962): Nicht festgelegt (Experten äußern keine gesundheitlichen Bedenken)
Advantam (E 969): 5 Milligramm pro Kilo Körpergewicht am Tag
Wie erkenne ich Lebensmittel, in denen künstlicher Süßstoff enthalten ist?
Auf dem Etikett eines Lebensmittels, das Süßstoff enthält, muss der Hinweis „mit Süßungsmitteln“ stehen. Ist eine Mischung aus Industriezucker und Süßstoffen enthalten, steht „mit Zucker und Süßungsmitteln“ auf dem Produkt.
Bei Zuckeraustauschstoffen ist die empfohlene Höchstmenge pro Tag nicht festgelegt, da die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit keine gesundheitlichen Bedenken äußert. Allerdings müssen Lebensmittel, die mehr als zehn Prozent dieser Zuckeraustauschstoffe enthalten, den Hinweis tragen, dass sie bei übermäßigem Verzehr (etwa mehr als 20-30 Gramm pro Tag) abführend wirken, also zu Durchfall führen.
Das sind die derzeit zugelassenen Zuckeraustauschstoffe:
- Sorbit (E 420)
- Mannit (E 421)
- Isomalt (E 953)
- Polyglycitolsirup (E 964)
- Maltit (E 965)
- Lactit (E 966)
- Xylit (E 967)
- Erythrit (E 968)
In der Zutatenliste eines Produktes, das Zusatzstoffe enthält, sind diese zum Beispiel als "Süßungsmittel Sorbit" oder "Süßungsmittel E 420" aufgeführt.
- Durch Zucker blind geworden
- 6 Diät-Lebensmittel, die dick machen
- Adipositas: Ursachen und Risikofaktoren für krankhaftes Übergewicht
- Wie Bewegung das Dickmacher-Gen verändert
- Die 7 tödlichsten Ernährungsfehler
- Übergewicht: Ursachen sind meist Fehler in der Ernährung und Bewegung
- Wie viel Alkohol ist noch gesund?
- Lecker aber tödlich – EU warnt vor krebserregendem Stoff in Kaffee, Chips und Babynahrung