Wie verläuft bei Nierensteinen die Behandlung?
- Überblick
- Ursachen
- Symptome
- Diagnose
- Behandlung
- Vorbeugung
In vielen Fällen gehen kleine Steine, aber auch Nierensteine, die eine Nierenkolik hervorgerufen haben, nach einigen Tagen von alleine ab, sodass keine besondere Nierenstein-Behandlung erforderlich ist. Um Schäden an der Niere durch eine längerfristige Harnstauung zu verhindern, sollten Betroffene aber auf jeden Fall einen Arzt zu Rate ziehen.
Dieser kann den Krankheitsverlauf überwachen und die Lage des Steins und den Zustand der Nieren regelmäßig kontrollieren. Außerdem muss er sicherstellen, dass es keine Anzeichen für einen Harnwegsinfekt gibt, der auf jeden Fall behandlungsbedürftig ist. Befindet sich der Nierenstein bereits im Harnleiter, kann der Betroffene selbst mit einigen einfachen Maßnahmen versuchen, den festsitzenden Stein wieder in Bewegung zu bringen.
Verschiedene Maßnahmen begünstigen den Steinabgang und lindern die Schmerzen
- Sehr viel trinken, um die Nieren gut zu spülen
- Bewegung (zum Beispiel Treppensteigen, Hüpfen)
- Wärme
- Schmerzmittel und entkrampfende Medikamente bei einer akuten Nierenkolik
- Antibiotika (vom Arzt verordnet) beim Verdacht auf einen Harnwegsinfekt

Ungefähr 90 Prozent aller Nierensteine gelangen auf diese Weise ohne eine besondere Nierenstein-Behandlung aus dem Körper. Manche Steine lösen sich aufgrund ihrer Größe oder einer ungünstigen Form allerdings nicht von alleine, oder es ist aus bestimmten Gründen nicht möglich, einige Tage abzuwarten. In diesem Fall muss der Arzt den Stein mithilfe eines kleinen Eingriffs entfernen.
In diesen Fällen muss der Arzt den Nierenstein sofort entfernen
- Die Harnwege sind blockiert und der Betroffene leidet an einem fiebrigen Harnwegsinfekt.
- Die Harnwege sind vollständig blockiert, sodass der Betroffene keinen Urin mehr ausscheidet.
- Beide Nieren sind blockiert.
- Die Schmerzen lassen sich durch Schmerzmittel und entkrampfende Mittel nicht lindern.
Wenn der Arzt den Stein entfernen muss, weil dieser nicht von selbst ausgespült wird oder weil er Komplikationen verursacht, kommen verschiedene Verfahren zur Nierenstein-Behandlung in Frage.
Die aktive Nierenstein-Behandlung kann auf unterschiedliche Weise erfolgen
- Ungefähr 95 Prozent aller Nierensteine entfernt der Arzt mithilfe der sogenannten Extrakorporalen Stoßwellenlithotripsie (ESWL). Dabei wirken von außen mechanische Stoßwellen auf den Stein ein, die den Nierenstein zertrümmern. Die kleinen Bruchstücke gelangen mit dem Urin von alleine aus den Harnwegen.
- Bei der Ureteroskopie verwendet der Arzt ein Endoskop, also einen dünnen, mit einer Kamera ausgestatteten Schlauch, den er über die Harnröhre und die Harnblase bis in den Harnleiter schieben kann. Über das Endoskop führt er verschiedene Werkzeuge bis dicht an den Nierenstein heran, um ihn zu entfernen. Das kann zum Beispiel eine kleine Zange sein, mit welcher der Arzt den Stein herauszieht, oder aber ein Laser oder eine Ultraschallsonde, mit denen er den Nierenstein zertrümmert. Der kurze Eingriff erfolgt ambulant oder stationär unter Narkose.
- Bei großen Steinen innerhalb der Niere führt der Arzt eine Nephrolitholapaxie durch, bei der er das Endoskop über einen kleinen Hautschnitt an der Flanke direkt in die Niere einführt. Dort zertrümmert der Arzt die Steine, zum Beispiel mithilfe eines Lasers oder einer Ultraschallsonde. Die Bruchstücke saugt oder spült der Arzt bei dieser Methode direkt aus der Niere heraus. Bei der Nephrolitholapaxie bleibt der Betroffene in der Regel für wenige Tage im Krankenhaus.
Nach fast allen Eingriffen führt der Arzt über ein Endoskop eine Schiene in den Harnleiter ein. Diese sorgt dafür, dass der Harnleiter geöffnet bleibt und die Steinbruchstücke leichter und ohne Verletzungen zu verursachen abfließen können. Sobald alle Steinfragmente nach außen gelangt sind und die Harnwege nicht mehr gereizt oder entzündet sind, entfernt der Arzt die Schiene wieder aus dem Harnleiter.
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