Wie verläuft bei einer Anämie die Behandlung?

Aus der Serie: Anämien (Blutarmut)

Bei der Anämie-Behandlung wird der Arzt in erster Linie versuchen, die Ursache für die Anämie zu beheben. Wenn es zum Beispiel aufgrund eines Magengeschwürs zu chronischen Blutungen kommt, muss der Arzt die Blutung stoppen, ansonsten wird es immer wieder zu einer Anämie kommen. Auch bei Tumorerkrankungen oder chronischen Entzündungen, wie zum Beispiel den Darmerkrankungen Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa, ist eine Behandlung dieser Grunderkrankungen nötig. Die Anämie-Behandlung richtet sich also immer nach den Auslösern und kann bei jedem Betroffenen anders aussehen.

Die Anämie-Behandlung richtet sich nach den Ursachen

  • Kommt es aufgrund von starken Blutverlusten zu einer Anämie, ist für eine erfolgreiche Behandlung in manchen Fällen eine Operation nötig, zum Beispiel dann, wenn der Arzt einen Tumor oder Magengeschwür entfernen muss.
  • Bei einmaligen Blutverlusten aufgrund schwerer Verletzungen oder während einer Schwangerschaft kann eine Bluttransfusion ausreichen, um den Blutverlust auszugleichen.
  • Bei einer Eisenmangelanämie wird der Arzt den Betroffenen nach seinen Essgewohnheiten fragen und ihm Ratschläge geben, wie er durch eine bewusste Ernährung seinen Körper besser mit Eisen versorgen kann. Den bereits bestehenden Mangel nur über die Ernährung zu beheben, ist kaum möglich. Deshalb verschreibt der Arzt zur akuten Anämie-Behandlung Eisen-haltige Tabletten, um den Eisenspeicher wieder aufzufüllen.
  • Einen Vitamin-B12-Mangel behandelt der Arzt mit Vitamin-B12-haltigen Tabletten oder Spritzen. Wenn der Betroffene unter einer perniziösen Anämie leidet, bei welcher der Darm das Vitamin B12 nicht aufnehmen kann, sind Tabletten in der Regel nicht sinnvoll und der Betroffene muss in regelmäßigen Abständen zum Arzt gehen, um sich das Medikament spritzen zu lassen.
  • Auch bei einem Folsäuremangel oder bei Menschen mit einem erhöhten Folsäurebedarf kann der Arzt Folsäure-haltige Tabletten oder Spritzen verschreiben. Insbesondere Schwangere, aber auch Menschen, die viel Alkohol zu sich nehmen, haben einen erhöhten Folsäurebedarf, den sie über die Nahrung nicht immer decken können.
  • Bei einer renalen Anämie spritzt der Arzt ein Medikament, das den fehlenden Botenstoff Erythropoetin enthält.
  • Bei den hämolytischen Anämien richtet sich die Anämie-Behandlung danach, wie stark die Symptome ausgeprägt sind. In manchen Fällen sind Bluttransfusionen erforderlich, um die Anämie zu behandeln, in einigen Fällen entfernt ein Chirurg die Milz, welche die fehlerhaften Blutkörperchen verstärkt abbaut und somit wesentlich zur Anämie beiträgt. Bei einem besonders schweren Verlauf kann eine Übertragung von Stammzellen eines gesunden Spenders notwendig sein.
  • Wenn die hämolytische Anämie die Folge einer fehlgesteuerten Immunantwort ist, kann der Arzt Medikamente einsetzen, die das Immunsystem unterdrücken. Darüber hinaus gilt für alle Anämien, die auf Medikamente oder bestimmte Umweltreize wie Hitze oder Kälte zurückzuführen sind, dass die Betroffenen die auslösenden Faktoren so gut wie möglich meiden sollten.