Wie verläuft bei einem Magengeschwür die Therapie?

Aus der Serie: Magengeschwür (Ulcus ventriculi)

Beim Magengeschwür hängt die Art der Therapie entscheidend von der Krankheitsursache ab. Vor allem muss der Arzt bei der Behandlung eines Magengeschwürs wissen, ob der Patient an einer Infektion mit dem Krankheitserreger Helicobacter pylori leidet oder nicht.

Bei Magengeschwüren, die durch eine Helicobacter-Infektion entstehen, setzt der Arzt Antibiotika ein, um den Krankheitserreger abzutöten. In der Regel erfolgt die Magengeschwür-Therapie mit zwei verschiedenen Antibiotika, die gleichzeitig für mehrere Tage einzunehmen sind. Um die Magenschleimhaut vor der Magensäure zu schützen, verschreibt der Arzt außerdem sogenannte Säureblocker. Sie vermindern die Produktion von Magensäure, sodass sich die angegriffene Magenschleimhaut erholen kann und die Schmerzen abklingen.

Wird das Magengeschwür nicht durch eine Helicobacter-Infektion ausgelöst, ist das Ziel der Magengeschwür-Therapie vor allem eine Linderung der Beschwerden und eine rasche, komplikationsfreie Abheilung des Magengeschwürs.

Diese Medikamente verwendet der Arzt bei einem Magengeschwür ein

  • Protonenpumpenhemmer hemmen ein Enzym in der Magenschleimhaut, das für die Magensäureproduktion unerlässlich ist.
  • H2-Antihistaminika unterbinden die Wirkung des Botenstoffs Histamin, der für die Freisetzung der Magensäure aus den Drüsenzellen benötigt wird.
  • Antazida neutralisieren die Magensäure. Außerdem legen sie sich wie ein Schutzfilm über die angegriffene Magenschleimhaut.
  • Ulkusprotektive Substanzen wirken ebenfalls als Filmbildner. Außerdem regen sie die Bildung von Botenstoffen an, die die Magensäureproduktion hemmen und die Schleimproduktion durch die Magenschleimhaut fördern.

Die akute Behandlung erfolgt in der Regel über einen Zeitraum von ungefähr vier Wochen. Wer wiederholt an Magenbeschwerden leidet, für den eignet sich eine sogenannte intermittierende Magengeschwür-Therapie. Dabei werden die Medikamente immer dann für einige Tage eingenommen, sobald die ersten Beschwerden auftreten.

Eine operative Magengeschwür-Therapie ist aufgrund der guten Wirksamkeit der medikamentösen Therapie heutzutage nur noch in Ausnahmefällen erforderlich.

Bei Komplikationen ist eine Operation unvermeidbar

  • beim Durchbruch des Magengeschwürs
  • bei einer Blockade des Magenausgangs (Magenausgangsstenose)
  • bei nicht beherrschbaren, starken Blutungen
  • bei Geschwüren, die auf eine medikamentöse Therapie nicht ansprechen

Neben der medikamentösen Behandlung ist es während, aber auch nach einer erfolgreichen Magengeschwür-Therapie immer ratsam, auf alle Substanzen zu verzichten, die die Magenschleimhaut zusätzlich schädigen oder reizen können. Dazu gehören vor allem Kaffe, Alkohol, Nikotin und stark säurehaltige Lebensmittel, wie zum Beispiel Zitrussäfte.