Wie schwimmen lernen bei Kindern funktioniert

Ab wann können Kinder schwimmen lernen? So früh wie möglich. Ab einem Alter von vier Jahren kann man ihnen die richtigen Techniken fürs Schwimmen beibringen.

Kind im Schwimmbecken
Kinder sollten so früh wie möglich mit dem Wasser vertraut gemacht werden Foto: istock/fatcamera
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Kinder sollten so früh wie möglich schwimmen lernen. Denn das Ertrinken ist bei Kindern immer noch eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Bereits im Säuglingsalter kann mit der Gewöhnung ans Wasser begonnen werden. Es gibt Kurse für jedes Alter.

Ab wann können Kinder schwimmen lernen?

Ertrinken ist bei Kleinkindern bis fünf Jahren in Deutschland die häufigste Todesursache, bei älteren Kindern bis 14 Jahren die zweithäufigste. Geraten Kinder, die nicht schwimmen können, unter Wasser, verlieren sie schnell die Orientierung und können nicht mehr selbstständig auftauchen. Nach 30 bis 60 Sekunden kann es schon zu spät sein, denn länger dauert das Ertrinken bei einem Kind in der Regel nicht. Ab wann sollten Kinder also schwimmen lernen? So früh wie möglich. Schon im Säuglingsalter können Kinder langsam an das Wasser gewöhnt werden. Ab einem Alter von vier Jahren sollten und können Kinder dann tatsächlich schwimmen lernen.

Auch wenn Kurse als Babyschwimmen angeboten werden, kann dabei noch nicht von richtigen Schwimmkursen gesprochen werden. Die Kinder werden aber mit dem Element Wasser vertraut gemacht, das Planschen verbessert zudem die Motorik. Ein großes Problem besteht aktuell darin, dass immer mehr Städte ihre öffentlichen Bäder schließen. Deshalb gibt es immer weniger Möglichkeiten, Schwimmkurse für Babys und Kinder anzubieten. Die wenigen Plätze sind meist schnell vergeben. Deshalb sollten Eltern ihre Kinder rechtzeitig anmelden, damit sie schwimmen lernen.

Wie kann man einem Kind das Schwimmen beibringen?

Wer selbst ein guter Schwimmer ist, kann seinem Kind auch selbst das Schwimmen beibringen. Je früher Eltern ihre Kinder regelmäßig mit ins Schwimmbad nehmen, desto besser. Sie sollten sich jedoch klarmachen, dass jedes Kind seine eigene Geschwindigkeit hat. Das eine traut sich früher ins tiefe Wasser, das andere benötigt länger, um seine Angst zu überwinden. Eltern sollten Geduld haben. Schwimmen lernen bedeutet für Kinder nicht nur, sich sicher über Wasser zu halten, sondern auch zu lernen, was sie im Wasser dürfen und was nicht. Einen guten Anhaltspunkt dafür bieten die Baderegeln der deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG).

Ist das Kind anfangs sehr unsicher, können Schwimmhilfen eine gewisse Sicherheit bieten. Je nach Alter des Kindes bieten sich verschiedene Möglichkeiten an. Keine davon ersetzt jedoch die Aufsicht durch einen Erwachsenen:

  • Schwimmflügel: geeignet für die Kleinsten. Sie helfen dem Kind, sich über Wasser zu halten. Zum Schwimmen lernen für ältere Kinder sind sie ungeeignet, da sie die richtige Armbewegung verhindern.
  • Schwimmgürtel/Schwimmnudel: gut für Kinder ab vier Jahren, die die korrekten Schwimmbewegungen lernen wollen. Der Gürtel um den Bauch gibt etwas Auftrieb, hindert aber nicht an der korrekten Schwimmbewegung.
  • Schwimmbretter/Schwimmscheiben: Diese Hilfsmittel können älteren Kindern Sicherheit geben, wenn sie die korrekte Beintechnik erlernen wollen.

Als „wassersicher“ gelten Kinder erst, wenn sie 15 Minuten im tiefen Wasser schwimmen können und unter Wasser die gleiche Orientierung haben wie über Wasser. Auch nach dem Schwimmen lernen benötigen Kinder also zunächst noch Aufsicht.

Quellen:

  • Ahrendt, Lilli (2016): Säuglingsschwimmen: Theorie und Praxis des Eltern-Kind-Schwimmens im ersten Lebensjahr, Aachen: Meyer & Meyer Sportverlag.
  • Stangier-Bors, Jeannette (2010): Schwimmen lernen, Kerpen: Kohl Verlag.
  • Kinder sollten Schwimmen lernen, in: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
  • Baderegeln, in: Deutsche Lebensrettungsgesellschaft