Wie schnell entsteht Brustkrebs?
Wie schnell entsteht Brustkrebs? Diese Frage stellen sich viele. Brustkrebs entsteht nicht plötzlich, vielmehr entwickelt er sich über einen gewissen Zeitraum. Wie schnell Brustkrebs wächst, hängt von verschiedenen Komponenten ab, einschließlich der Art des Krebses und individueller biologischer Faktoren.
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Wie schnell Brustkrebs entsteht und sich entwickelt, dafür gibt es keine allgemeine Regel, sondern variiert von Person zu Person. Die meisten Formen von Brustkrebs entwickeln sich über Jahre, manchmal sogar Jahrzehnte. Jedoch gibt es auch sehr aggressive Brustkrebsformen, die schnell wachsen können. Dazu zählen Mediziner:innen beispielsweise das sogenannte inflammatorische Mammakarzinom. Diese Brustkrebsform kann innerhalb weniger Wochen bis Monate entstehen. Wie schnell wächst Brustkrebs, wie findet man heraus um welche Tumorart es sich handelt und ab wann kann man Brustkrebs erkennen? Alle Infos!

Wie entsteht Brustkrebs?
Bei der Entstehung von Brustkrebs verändern sich vormals gesunde Zellen im Körper zu Krebszellen. Dies geschieht durch eine Veränderung der Erbinformationen in den Zellen, es findet eine sogenannte Mutation statt. Die Zellen vermehren sich unkontrolliert und verwachsen mit gesundem Gewebe. Der Grund für die Veränderung der ehemals gesunden Zelle zu einer Tumorzelle können Schäden am Erbgut der Zellen oder eine fehlerhafte Ablesung der Erbinformation sein. Zu Beginn sind meistens nur einzelne Zellen betroffen, im weiteren Verlauf der Erkrankung und ohne Behandlung können sich die Tumorzellen immer mehr ausbreiten und weitere Bereiche des Körpers betreffen.
Brustkrebs kann, abhängig von Brustgröße und Lage in der Brust, ab einer Größe von etwa 1 cm ertastet werden. In der Mammographie und anderen bildgebenden Verfahren sind die Tumoren oft schon ab 0,5-1,0 cm zu erkennen. Entscheidend ist hier die Zusammensetzung des Brustgewebes. Ein Mammakarzinom lässt sich umso besser vom Gewebe abgrenzen, je transparenter und somit fettiger eine Brust ist. Ältere Frauen haben hier jüngeren Frauen gegenüber einen Vorteil, da deren Brustgewebe oftmals sehr dicht und fest ist.
Wie schnell wächst Brustkrebs?
Um Brustkrebs auf bildgebenden Verfahren erkennen zu können, muss er etwa einen halben Zentimeter groß sein. Bis diese Größe erreicht ist, haben bereits einige Zellteilungen stattgefunden und der Brustkrebs befindet sich schon geraume Zeit im Körper. Wie lange genau, kann niemand mit Sicherheit sagen.
Diverse Studien haben sich in der Vergangenheit mit den Verdopplungszeiten der Brustkrebs-Tumorgrößen befasst. Demnach belaufen sich die Verdopplungszeiten von Tumorgrößen auf eine Zeit zwischen 45 und 325 Tagen.
Wie findet man heraus, um was für eine Art Tumor es sich handelt?
Sobald ein Tumor festgestellt wurde, kann mithilfe einer Stanz- oder Vakuumbiopsie, aber auch durch die bei einer OP entnommenen Gewebepartikel eine pathologische Untersuchung unter dem Mikroskop stattfinden. Um Brustkrebs behandeln zu können, ist es unerlässlich, vor Beginn jeder Therapie den Brustkrebs genau einzuordnen. Denn Mammakarzinom ist nicht gleich Mammakarzinom. Je nachdem aus welchem Zelltyp sich der Tumor entwickelt hat, kann er ganz unterschiedliche Eigenschaften haben. Wichtig ist auch herauszufinden, ob das Mammakarzinom bösartig ist, schnell wächst und ob es bereits im Körper gestreut hat. Diese Informationen sind für die Wahl der geeigneten Therapie entscheidend. Auf all die wichtigen Fragen, wie Größe des Tumors (T), Beteiligung der Lymphknoten (N) oder dem Vorhandensein von Metastasen (M) gibt die pathologische Untersuchung Antwort. Zudem kann durch diese Untersuchung auch die Frage geklärt werden, wie schnell der Tumor wächst. Das sogenannte Grading (G) des Tumors (Einteilung in die Klassifikation G1-G3) gibt einen Anhalt für die Aggressivität bzw. die Wachstumsgeschwindigkeit des Tumors anhand des Differenzierungsgrades (Ausmaß der Entartung) der Zellen.
Laut der S3 Leitlinie Mammakarzinom teilen sich die Krebszellen schneller und der Tumor in der Brust wächst aggressiver, je höher der histologische Grad ist. Dementsprechend wächst ein Tumortyp G1 langsamer als ein Tumortyp G3, der sehr schnell und aggressiv wächst.
G1: gut differenziert
G2: mäßig differenziert
G3: schlecht differenziert
Nachdem herausgefunden wurde, wie der Tumor beschaffen ist, kann nun die Therapie (Chemotherapie, Bestrahlung, Operation etc.) festgelegt werden, um den Brustkrebs schnellstmöglich zu behandeln.
Quellen:
Mammakarzinom, in: leitlinienprogramm-onkologie.de
Der Erkrankungsverlauf bei Brustkrebs, in: krebsgesellschaft.de
Brustkrebs Diagnose: Klassifikation, in: krebsgesellschaft.de
Peer P.G.M. et al. (1993). Age-Dependent Growth Rate of Primary Breast Cancer. Cancer 71:3547-3551).