Wie schädlich sind Brausetabletten?

Brausetablette
Praktische Brausetabletten? Wenn möglich besser zu Filmtabletten greifen Foto: Alamy
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Brausetabletten können durch ihren hohen Anteil an Natriumcarbonat gefährlich für Patienten mit Bluthochdruck sein.

In Wasser auflösen, trinken und fertig. Viele Medikamente aber auch zahlreiche Nahrungsergänzungsmittel werden in Form von Brausetabletten verabreicht. Das lästige und im Hals oft unangenehme Pillenschlucken kann so umgangen werden. Dazu schmecken die in Wasser gelösten Brausetabletten häufig nach Orange oder Zitrone und werden deshalb auch von Kindern gut angenommen.

Ungesunde Menge an Natrium

Leider haben die Brausetabletten einen entscheidenden Nachteil: Sie enthalten große Mengen an Natrium. Dieses wird Brausetabletten in Form von Natriumcarbonat beigefügt, damit sich die Wirkstoffe schneller im Wasser auflösen. Das Tückische daran: Wir schmecken den hohen Salzgehalt nicht. Und eine erhöhte Aufnahme kann gerade für Patienten mit Bluthochdruck gefährlich werden. Salz hat nämlich eine schädliche Eigenschaft: „Das im Kochsalz enthaltene Natrium bindet Wasser und erhöht damit das Blutvolumen. Der Druck in den Gefäßen wird höher und damit auch der Blutdruck, so eine vereinfachte Erklärung eines komplexen Vorgangs“, erklärt Professor Helmut Schatz, Vorstand der Gesellschaft für Endokrinologie. Die lebensgefährlichen Folgen chronischen Bluthochdrucks können Herzinfarkte oder ein Schlaganfall sein.

Besser Film- als Brausetabletten

Das österreichische Verbrauchermagazin „Konsument“ hat in einer Untersuchung 26 wasserlösliche Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel getestet. Bei sechs Brausetabletten wurde dabei der von der American Heart Association (AHA) festgelegte Grenzwert von 1,5 Gramm Natrium pro Tag überschritten. Die Untersucher gingen laut einer Meldung der Nachrichtenagentur APA von der jeweils empfohlenen Tageshöchstmenge bei maximaler Dosierung aus. Experten raten deshalb besonders Patienten mit Bluthochdruck zur Einnahme in Form von Filmtabletten oder Tropfen. Viele Medikamente wie Aspirin sind in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich.

Zahlreiche Überschreitungen des Richtwertes

Laut  APA ergab sich die Überschreitung der Natriumwerte durch die empfohlene maximale Tagesdosis für Erwachsene. Diese lag bei Alka Seltzer-Brausetabletten bei neun Stück. Wäre man bei einer einzelnen Tablette bereits bei 30 Prozent der empfohlenen Höchstmenge von 1,5 Gramm, hätte man mit der Tageshöchstmenge von neun Tabletten den Richtwert bereits um das 2,7-fache überschritten.

Auch bei zwei Aspirinprodukten und einem Grippemedikament gab es Überschreitungen des Natriumgrenzwertes. Rechnet man dazu, dass auch viele Nahrungsmittel überhöhte Werte an Kochsalz, dem Hauptlieferanten an Natrium, besitzen, wird die tatsächliche Überschreitung des Grenzwertes von 1,5 Gramm pro Tag vermutlich um einiges höher liegen. Laut einer Meldung der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) nehmen Männer durchschnittlich 10,0 Gramm Salz am Tag zu sich, Frauen 8,4 Gramm.