Wie oft Handtücher wechseln? Das passiert, wenn man es zu selten macht!

Handtücher gehören zu den Dingen, die im Haushalt zu selten gewaschen werden. Das liegt vor allem daran, dass die Heimtextilien auch nach mehrmaligem Benutzen noch sauber erschienen – dabei sind sie das jedoch ganz und gar nicht. Wie oft man Handtücher wechseln sollte und was passieren kann, wenn man zu lange damit wartet.  

Eine Person trocknet die Hände mit einem Handtuch ab ab
Auch wenn sie auf dem ersten Blick so erscheinen, sind Handtücher bereits nach kurzer Zeit nicht mehr sauber Foto: iStock/NikonShutterman

Handtücher werden gefühlt nie schmutzig, kommen sie doch nur mit dem frisch geduschten Körper oder den gewaschenen Händen in Kontakt. Die Wahrheit sieht aber ganz anders aus. Wie auf anderen Textilien können sich auch auf Handtüchern Schmutzpartikel und Bakterien ansammeln. Je länger man sie benutzt, desto dicker wird die unsichtbare Schmutzschicht – und die kann die ein oder andere unangenehme Folge für die eigene Gesundheit haben. Regelmäßiges Waschen ist somit Pflicht. Aber wie oft sollte man Handtücher wechseln?

Handtücher sind bereits nach kurzer Zeit schmutzig

Oft sehen besonders bunte Handtücher auch dann noch sauber aus, wenn man gar nicht mehr weiß, wann sie das letzte Mal in der Wäsche waren. Unter einem Mikroskop würde sich einem ein ganz anderes Bild präsentieren: Mit dem Abtrocknen der Hände oder des Körpers nach dem Duschen kommt das Handtuch mit Schuppen, Keimen, Schmutzpartikeln sowie Harn- und Analsekret in Kontakt. Man kann noch so viel Wasser und Seife benutzen – Mikroorganismen und feinste Schmutzrückstände können nie ganz abgewaschen werden.

Auch Bakterien siedeln sich gerne auf Handtüchern an, da sie dort durch die Feuchtigkeit ideale Bedingungen vorfinden, um sich zu vermehren. Bakterienschleudern sind vor allem die Füße, die nach dem Duschen nicht völlig frei von Schmutz sind. Dasselbe gilt für die Hände: Nach dem Toilettengang können Darmbakterien an ihnen haften bleiben, selbst wenn man sie gründlich wäscht. Befindet sich zudem das Handtuch in der Nähe der Toilette, landen völlig unbemerkt noch mehr Darmbakterien und Keime darauf. Ohne es zu sehen, werden Handtücher so von Tag zu Tag schmutziger, auch dann, wenn man sie nicht benutzt. 

Wie oft Handtücher wechseln?

Die subjektive Wahrnehmung und das persönliche Empfinden sind somit keine verlässlichen Maßgaben bei der Frage, wie oft man das Handtuch wechseln sollte. Für mehr Objektivität sorgen zahlreiche Studien, die sich mit dieser Frage beschäftigt haben. Das Ergebnis: Das Handtuch sollte idealerweise nach drei, allerspätestens nach fünf Anwendungen gewechselt werden – vorausgesetzt, es wird nach jeder Benutzung vollständig trocken. Bleibt das Handtuch nass, etwa weil es in der Sporttasche zusammengeknüllt liegen geblieben ist, gilt wegen des erhöhten Bakterienalarms: sofort in die Waschmaschine damit!

Wie oft sollte man Handtücher wechseln, die man für die Hände verwendet?

Während Duschhandtücher ein- bis zweimal täglich verwendet werden, sind Handtücher zum Händeabtrocknen den ganzen Tag in Gebrauch – in Zeiten der Corona-Pandemie noch mehr als zuvor. Noch dazu ist die Wahrscheinlichkeit, dass mit jeder Benutzung Darmbakterien und Keime auf dem Handtuch landen, höher als bei Duschhandtüchern. Dementsprechend sollte das Handtuch nach zwei Tagen gewechselt werden, so die Empfehlung des Industrieverbands Körperpflege- und Waschmittel (IKW).

Handtücher nachhaltig waschen

Starke Waschmittel und Weichspüler müssen es nicht immer sein – für die Handtuch-Wäsche gibt es nachhaltigere Alternativen. Zum Beispiel lässt sich Waschmittel ganz einfach selber herstellen mit Rosskastanien oder Efeu. Wie das geht, erfahren Sie hier. Das DIY-Mittel schont nicht nur der Umwelt, sondern eignet sich auch für Menschen, die allergisch auf Waschmittel reagieren.

Auch Essigessenz eignet sich für die nachhaltige Handtuch-Wäsche, da das Hausmittel fiese Gerüche neutralisiert, Bakterien abtötet und Flecken entfernt. Einfach einen Esslöffel Essig in die Waschmaschine geben. Gut zu wissen: Der Essig-Geruch verschwindet während des Waschgangs. Wer möchte, dass die Handtücher schön duften, gibt einfach ein paar Tropfen ätherisches Öl (z.B. Lavendel) hinzu.

Wie oft das Handtuch wechseln, das für das Gesicht benutzt wird?

Handtücher zum Abtrocknen des Gesichts sollten sogar noch öfter gewechselt werden, da sie noch schneller schmutzig werden: Make-up-Reste, Speichelsekret, Hautschuppen, Talgabsonderungen und Eiterrückstände von Pickeln lassen die Schmutzschicht auf dem Handtuch schnell anwachsen. Deshalb raten Experten dazu, das Handtuch für das Gesicht täglich zu wechseln.

Das kann passieren, wenn man Handtücher zu selten wäscht

Werden Handtücher regelmäßig gewechselt, entstehen nicht nur fiese Gerüche, die durch das Abtrocknen auf den Körper übergehen und so den Effekt des Duschens zunichtemachen. Man riskiert auch gesundheitliche Folgen – besonders dann, wenn das Handtuch zwischen den Anwendungen feucht bleibt und sich so die Mikroorganismen schnell vermehren können. Die Folgen können Hautirritationen, Pickel und Furunkel sein. Bei Menschen, die eine Hautverletzungen haben, besteht zudem ein Infektionsrisiko.

Doch nicht nur seltenes Waschen, sondern auch die Benutzung ein und desselben Handtuchs zum Abtrocknen von Gesicht und Händen ist eine ungeahnte Hygienefalle. Denn auf diese Weise kommt das Gesicht mit Darmbakterien und Keimen in Kontakt, die Entzündungen und Unreinheiten auslösen können.

Experten raten zudem davon ab, das Handtuch mit einer anderen Person zu teilen. Denn Bakterien und Keime, die vom eigenen Körper stammen, können bei anderen Menschen für Infektionen sorgen.

Neben der Frage, wie oft man Handtücher wechseln sollte, ist auch die Frage nach der richtigen Waschtemperatur wichtig: Handtücher sollten immer bei mindestens 60 Grad gewaschen werden, damit alle Erreger abgetötet werden.