Wie läuft die Haarausfall-Diagnose beim Arzt genau ab?

Aus der Serie: Haarausfall (Alopezie): Was ist das und was hilft dagegen?

Erster Schritt der Haarausfall-Diagnose ist ein ausführliches Gespräch mit dem Hautarzt und eine genaue Untersuchung der gesamten Kopfhaut beziehungsweise des gesamten Körpers, wenn der Haarausfall sämtliche Haare betrifft. Welche Möglichkeiten zur Diagnose es noch gibt, erfahren Sie hier.

Wer täglich mehr als 100 Haare verliert, sollte die Ursache vom Arzt abklären lassen. Nährstoffmangel, Infektionen, Stress oder Medikamente können dahinterstecken. Am häufigsten aber ist der Verlust hormonell beziehungsweise genetisch bedingt. Der Zupftest kann bereits zu Hause durchgeführt werden: mit Daumen und Zeigefinger kleine Büschel greifen und sanft daran ziehen. Lösen die Haare sich leicht und schmerzfrei ab, liegt möglicherweise krankhafter Haarausfall vor. In diesem Fall sollten Sie einen Hautarzt aufsuchen.

Zum Hautarzt bei Haarausfall

Um eine genaue Haarausfall-Diagnose stellen zu können und die geeignete Therapie zu finden, bieten viele Kliniken und Hautarzt-Praxen Hilfe an: Nach eingehender Befragung und einer Haarentnahme wird mikroskopisch das Ausmaß des Haarverlustes festgestellt. Zudem können mittels Blutanalyse und beim Tricho-Scan-Verfahren (oder auch Trichogramm) am Computer die Ursachen herausgefunden werden. Gesetzliche Kassen übernehmen die Kosten (je nach Umfang 60 – 200 Euro) nur bei Verdacht auf eine Erkrankung.

Blutuntersuchungen geben auch Aufschluss über Haarausfall. Foto: Wavebreak/iStock

Haarausfall-Diagnose: Das Trichogramm

Mithilfe des sogenannten Trichogramms kann der Hautrarzt das Haarverteilungsmuster bestimmen und so feststellen, ob eine Phase des Haarzyklus vermehrt oder vermindert vorliegt. Das kann einen Rückschluss auf eine mögliche Ursache erlauben und die Haarausfall-Diagnose erleichtern.

Um das Trichogramm durchführen zu können, sollten bereits zwei Wochen vorher keine Haare mehr gefärbt werden. Auch die letzte Haarwäsche sollte mindestens fünf Tage zurückliegen. Der Arzt entnimmt etwa 50-70 Haare über der Stirn. Durch mikroskopische Untersuchungen kann anschließend Auskunft über das Haarwachstum, die Haarschaft und die -wurzeln gegeben werden.

Normalerweise befinden sich etwa 80 bis 85 Prozent der Haare in der Wachstumsphase (Anagenhaare), 0,5 bis 1 Prozent in der Übergangsphase (Katagenhaare) und etwa 15 bis 20 Prozent in der Ruhephase (Telogenhaare).
Durch das Trichogramm kann in den meisten Fällen eine Probebiopsie umgangen werden.

Eine Blutuntersuchung gibt Aufschluss

Um die Ursache des Haarausfalls festzustellen, wird der Arzt verschiedene weitere Untersuchungen für die Haarausfall-Diagnose durchführen. Zu diesen Untersuchungen zählt beispielsweise eine Blutuntersuchung, bei der unter anderem die Blutsenkungsgeschwindigkeit und die Konzentration der Schilddrüsenhormone bestimmt werden. Mithilfe eines Abstrichs oder einer Probenentnahme (Biopsie) aus der Kopfhaut kann der Arzt bakterielle oder Pilzinfektionen feststellen.