Wie läuft bei einer Übersäuerung die Diagnose ab?

Aus der Serie: Übersäuerung (Azidose)

Bei einer Übersäuerung ist der erste Schritt der Diagnose immer ein ausführliches Gespräch mit dem Arzt. Dieser wird zum einen Fragen zu den vorhandenen Symptomen stellen und sich zum anderen nach Begleiterkrankungen wie Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Nierenerkrankungen oder Alkoholismus erkundigen.

Häufig geben diese Angaben bereits einen ersten Hinweis auf die Ursache einer möglichen Azidose. Anschließend wird der Arzt eine Blutuntersuchung durchführen, bei der er unter anderem die Werte von Blutzucker, Harnstoff, Kreatinin, Natrium und Kalium im Blut bestimmt.

Wie stellt der Arzt eine Übersäuerung fest?

Wichtigste Untersuchung bei einer Übersäuerung ist die sogenannte Blutgasanalyse. Bei dieser misst der Arzt den pH-Wert des Blutes, die Säure- und Basenkonzentrationen und die Konzentrationen von Sauerstoff und Kohlendioxid. Über die Bestimmung des Kohlendioxid-Drucks im Blut kann der Arzt außerdem indirekt die Bikarbonat-Konzentration berechnen. Fällt bei einem gesunkenen pH-Wert auch die Bikarbonat-Konzentration, weist dies auf eine metabolische Azidose hin. Eine gleichbleibende Bikarbonat-Konzentration bei steigendem Kohlendioxid-Druck und sinkendem pH-Wert lässt auf eine respiratorische Azidose schließen.

Um die Ursache einer Übersäuerung festzustellen, wird parallel zur Bikarbonat-Konzentration auch die Chlorid-Konzentration bestimmt. Weitere Untersuchungen, die zur Diagnose einer Übersäuerung durchgeführt werden können, sind beispielsweise eine Röntgenuntersuchung des Brustkorbs und eine Lungenfunktionsprüfung (Spirometrie).