Wie läuft bei einer Epilepsie die Diagnose ab?
Um bei einer Epilepsie die Diagnose stellen zu können, ist es nach dem Auftreten eines Anfalls zunächst wichtig, herauszufinden, ob es sich dabei um einen epileptischen Anfall oder ein anderes Ereignis gehandelt hat.
Aber auch wenn eindeutig ein epileptischer Anfall vorlag, muss es sich nicht zwangsläufig um eine Epilepsie handeln. Auch andere Erkrankungen, wie beispielsweise Hirntumore oder Entzündungen im Gehirn, können epileptische Anfälle auslösen. Außerdem könnte es sich um einen sogenannten einmalig auftretenden Gelegenheitsanfall gehandelt haben. Von einer Epilepsie wird daher erst gesprochen, wenn dem ersten epileptischen Anfall weitere folgen oder wenn im Rahmen der Diagnose Hinweise auf eine beginnende Epilepsie gefunden wurden.
Erster Schritt der Diagnose einer Epilepsie ist ein ausführliches Gespräch mit dem Arzt (Anamnese). Dabei wird dieser Fragen nach dem epileptischen Anfall stellen, zum Beispiel was der Betroffene davor, während und nach dem Anfall gefühlt hat. Wichtig ist in vielen Fällen auch die Fremdbeschreibung einer Person, die bei dem Anfall dabei war, da häufig Teile des Anfalls nicht bewusst miterlebt werden. Sehr hilfreich kann eine Videoaufnahme des Anfalls sein. Außerdem wird der Arzt sich danach erkundigen, ob bereits Epilepsiefälle in der Familie des Betroffenen bekannt sind, ob es in der frühkindlichen Entwicklung Auffälligkeiten gab oder ob es irgendwann zu Schädel-Hirn-Verletzungen gekommen ist.

Im Anschluss an die Befragung folgt eine gründliche körperliche und neurologische Untersuchung. Außerdem wird der Arzt zur Epilepsie-Diagnose ein Elektroenzephalogramm (EEG) durchführen, mit dem sich die elektrische Aktivität an der Hirnoberfläche messen lässt. Bei einer Epilepsie zeigen sich im EEG typische Veränderungen. Mithilfe einer Magnetresonanztomografie (MRT) oder einer Computertomografie (CT) kann der Arzt Veränderungen im Gehirn feststellen, die einen Hinweis auf die Ursache der Epilepsie geben. Bei der erblich bedingten Epilepsie oder der Epilepsie ohne bekannte Ursache sieht das Gehirn auf den MRT- und CT-Bildern unauffällig aus. Ist allerdings zum Beispiel ein Hirntumor, eine Hirnblutung oder eine Hirnverletzung Ursache der Epilepsie, lässt sich diese mittels der bildgebenden Verfahren erkennen.