Wie läuft bei einer axialen Spondyloarthritis die Diagnose ab?

Aus der Serie: Axiale Spondyloarthritis (entzündlicher Rückenschmerz)

Der Arzt fragt bei der ersten Untersuchung zunächst nach der Krankheitsgeschichte und allen Vorerkrankungen. Für die Diagnose einer axialen Spondyloarthritis kann dies sehr wichtig sein, denn häufig gehen den Rückenschmerzen und Entzündungen eine Entzündung der Regenbogenhaut der Augen oder eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung voraus.

Des Weiteren fragt er nach der typischen „Morgensteifigkeit“ in der Wirbelsäule und danach, ob die Schmerzen nachts auftreten, wann sie am stärksten sind und ob der Schlaf dadurch unterbrochen wird. Zudem wird danach gefragt, ob sich die Schmerzen durch Bewegung bessern und über welchen Zeitraum die Schmerzen bisher aufgetreten sind.

Beweglichkeit der Wirbelsäule bei der Rückenschmerzen-Diagnose wichtig

Röntgenuntersuchung bei Frau mit axialer Spondyloarthritis
Durch eine Röntgenuntersuchung lassen sich erste Veränderungen an der Wirbelsäule, die auf eine axiale Spondyloarthritis hindeuten, erkennen Foto: Fotolia

Bei der anschließenden körperlichen Untersuchung geht der Arzt besonders auf die Beweglichkeit der Wirbelsäule ein. Dabei konzentriert er sich auf alle Wirbelsäulen-Abschnitte vom Hals bis zum Kreuzbein und testet den Abstand zwischen aufrechter Haltung und vorgebeugtem Oberkörper (Anteflexion). Darüber hinaus untersucht er zur Diagnose der axialen Spondyloarthritis weitere Gelenke auf Entzündungen und Gelenkschwellungen.

Besteht der Verdacht auf eine entzündliche Erkrankung der Wirbelsäule, wird der Arzt an einen Facharzt für Rheumaerkrankungen (Rheumatologen) überweisen. Dieser kann weitere diagnostische Tests durchführen, die Aufschluss über die Erkrankung bringen.

Mögliche Untersuchungen zur Diagnose einer axialen Spondyloarthritis

  • Blutuntersuchungen
  • Röntgenuntersuchung
  • Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT, Kernspintomografie)

Die sogenannten bildgebenden Verfahren, wie die Röntgenuntersuchung und die Magnet-Resonanz-Tomografie, sind für die Diagnose der axialen Spondyloarthritis ausschlaggebend. Bei einer Magnet-Resonanz-Tomografie werden Schichtaufnahmen des Körpers angefertigt. Dies ermöglicht dem Arzt, im frühen Stadium der axialen Spondyloarthritis bereits kleinste Veränderungen, wie Gelenkentzündungen, auf den MRT-Bildern zu erkennen.

Bei der gängigen Röntgenuntersuchung kann der Arzt in den Zwischenräumen von Kreuz- und Darmbein erste Veränderungen durch unregelmäßige Konturen erkennen. Bei fortgeschrittener axialer Spondyloarthritis lassen sich häufig schon erste Verknöcherungen Veränderungen der Wirbelzwischenräume feststellen.

Test auf HLA-B27 für die Diagnose der axialen Spondyloarthritis

Über eine Blutuntersuchung kann der Arzt feststellen, ob im Körper Entzündungen vorliegen und wie stark diese ausgeprägt sind. Das Eiweiß, das auf eine Entzündung hinweist, ist das sogenannte C-reaktive Protein, kurz CRP. Je höher der CRP-Wert, desto stärker ist die Entzündung im Körper. Bei einem Verdacht auf eine axiale Spondyloarthritis wird der Arzt auch testen, ob das Gewebemerkmal HLA-B27, das die fehlerhafte Abwehrreaktion auslösen kann, vorliegt. Ein Test auf HLA-B27 ist allerdings nur sinnvoll, wenn typische Symptome auf eine axiale Spondyloarthritis hindeuten.