Wie lässt sich ein Vitamin-A-Mangel vermeiden und behandeln?

Ein Vitamin-A-Mangel zeigt sich durch Beschwerden wie Nachtblindheit, Hautprobleme und ein geschwächtes Immunsystem. Das lässt sich durch eine ausgewogene Ernährung meist vermeiden. Vor allem Leber, Fisch und buntes Gemüse sind gute Vitamin-A-Lieferanten.

Frau mit Brille sitzt am Tisch und reibt sich angestrengt die Nase
Ein Mangel an Vitamin A äußert sich unter anderem durch eine hohe Infektanfälligkeit Foto: istock/Mixmike

Symptome: Wie macht sich ein Vitamin-A-Mangel bemerkbar?

Vitamin A wird oft auch als das „Augen-Vitamin“ bezeichnet. Das Auge braucht Vitamin A, um das Sehpigment zu bilden, das in den Sehzellen das Hell-Dunkel-Sehen ermöglicht. Daher ist Nachtblindheit in der Regel das erste Symptom eines Vitamin-A-Mangels: Die Hornhaut des Auges trocknet aus und verhornt – das Auge kann sich nicht mehr an die Dunkelheit anpassen.

Auch die Haut und die Schleimhäute können durch einen Vitamin-A-Mangel austrocknen und verhornen. Mögliche Folgen sind Hauterkrankungen wie trockene Haut, Akne oder häufige Atemwegsinfekte – durch trockene Schleimhäute. Da in vielen Fällen auch die Schleimhäute des Magen-Darm-Trakts betroffen sind, drohen Beschwerden wie Durchfallerkrankungen. Weiteres Zeichen eines möglichen Vitamin-A-Mangels ist eine erhöhe Infektanfälligkeit. Ein Mangel an Vitamin A in der Schwangerschaft kann bei den werden Müttern zu Blutarmut oder Infektionen führen. Beim ungeborenen Kind besteht die Gefahr, dass das Wachstum oder die Lungenreifung gestört wird.

Risikogruppen: Wer ist besonders anfällig für einen Vitamin-A-Mangel?

Ein Vitamin-A-Mangel liegt vor, wenn der Vitamin-Spiegel im Blutserum weniger als 20 Mikrogramm Vitamin A pro Deziliter beträgt. Hier erfahren Sie mehr über den Tagesbedarf an Vitamin A. In Deutschland und anderen Industrieländern kommt ein Vitamin-A-Mangel selten vor. Es gibt jedoch bestimmte Risikogruppen, die besonders anfällig für einen Mangel sind. Dazu gehören:

  • Menschen mit Verdauungsstörungen: Vitamin A gehört zu fettlöslichen Vitaminen. Wenn zum Beispiel durch eine Krankheit die Fettverdauung gestört ist, kann der Körper Vitamin A nicht richtig aufnehmen.
  • Alkoholiker: Vitamin A wird in der Leber gespeichert. Bei Alkoholikern ist aufgrund der Krankheit die Leber oft stark geschädigt und kann Vitamin A nicht ausreichend aufnehmen.
  • Vegetarier/Veganer: Vitamin A ist vor allem in tierischen Lebensmitteln vorhanden, sodass es ohne diese Nahrungsmittel möglicherweise zu einem Mangel kommen kann. Allerdings enthalten viele Obst- und Gemüse-Sorten die Vitamin-A-Vorstufe Beta-Carotin, die der Körper in Vitamin A umwandeln kann.
  • Menschen mit einem erhöhten Bedarf: Schwangere und stillende Frauen, Senioren und Frühgeborene können einen erhöhten Bedarf haben, den sie ausgleichen müssen, um einem Mangel vorzubeugen. Deswegen gehören auch sie zu den Gefahrengruppen.

Was kann ich tun, um einen Vitamin-A-Mangel zu vermeiden und zu behandeln?

Normalerweise genügt schon eine ausgewogene Ernährung, um einen Vitamin-A-Mangel zu vermeiden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt erwachsenen Männern ein Milligramm Retinol-Äquivalente und Frauen 0,8 Milligramm Retinol-Äquivalente täglich aufzunehmen. Retinol-Äquivalente ist die Einheit, in der die Vitamin-A-Einnahme ausgedrückt wird. Lebensmittel wie Leber, Aal, Palmöl, Camembert, Karotten oder Grünkohl sind besonders reich an Vitamin A oder seiner Vorstufe Beta-Carotin. Bei einem nachgewiesenen Vitamin-A-Mangel kann der Arzt auch ein Vitamin-Präparat verschreiben.

Quellen:

  • McCauley, M. E., van den Broek, N., Dou, L., & Othman, M. (2016). Nahrungsergänzung durch Vitamin A in der Schwangerschaft für gesundheitsbezogene Endpunkte für Mütter und Neugeborene. ZEITSCHRIFT FÜR HEBAMMENWISSENSCHAFT4(02), 244.