Wie kann man einer Magersucht vorbeugen?

Aus der Serie: Was ist Magersucht (Anorexie)?

Magersucht ist eine Erkrankung, bei der fast immer mehrere Auslöser zusammenwirken. Entsprechend schwierig lässt sich einer Magersucht vorbeugen. Praxisvita erklärt, worauf Sie achten sollen.

Eltern können bei ihren Kindern der Magersucht vorbeugen, indem sie Wert darauf legen, ihnen ein gesundes Selbstvertrauen zu vermitteln. Wichtig ist dabei, das Kind nicht wegen seiner Leistungen oder seines Äußeren unter Druck zu setzen und ihm stets zu sagen und zu zeigen, dass es unabhängig davon geliebt wird. Mit Konflikten und Problemen sollte die Familie möglichst offen umgehen und sich nicht scheuen, auch über unangenehme Gefühle wie Wut, Angst und Hilflosigkeit zu sprechen. Zudem ist es wichtig, dem Kind ein normales und ausgewogenes Essverhalten vorzuleben – dies gilt insbesondere, wenn eines der Elternteile selbst einen Essstörungshintergrund hat.

Einer Magersucht vorbeugen: Achten Sie auf typische Symptome

Magersüchtige beschränken sich beim Essen
Oft beschränken Menschen mit Magersucht (Anorexie) sich auf wenige „erlaubte" Lebensmittel Foto: Fotolia

Erste Anzeichen von Essstörungen sollten Sie als Elternteil unbedingt ernst nehmen und behutsam ansprechen. Noch bevor das Kind auffällig stark abnimmt, zeigt es oft Warnsignale:

  • Klagen über das eigene Äußere („Ich bin zu dick“)
  • häufige Gedanken über Essen und Figur
  • Beschäftigen mit Kalorien oder Fettgehalt von Nahrungsmitteln
  • ein verändertes, kontrolliertes Essverhalten
  • verstärktes Sporttreiben
  • ständige Bewegung und Rastlosigkeit
  • Ausreden, um gemeinsames Essen zu vermeiden (Bauchschmerzen, kein Hunger)

Auch ziehen sich Kinder und Jugendliche mit beginnender Magersucht oft stärker zurück und machen ihre Probleme mit sich selbst aus. Umso wichtiger ist es, als Elternteil die Initiative zu übernehmen. Wollen Sie bei Ihrem Kind einer Magersucht vorbeugen, holen Sie im Zweifelsfall einen professionellen Rat ein – zum Beispiel bei einer Beratungsstelle.