Wie gut sind Kontaktlinsen wirklich?

Neue Kontaktlinsen-Modelle versprechen ein Ende der Kurzsichtigkeit und das sogar im Schlaf. Praxisvita zeigt, was die neuen Sehhilfen wirklich können.
Längst vorbei sind die Zeiten, als nur harte oder weiche Kontaktlinsen zur Wahl standen. Mittlerweile haben Fehlsichtige die volle Auswahl verschiedenster Modelle – und verlieren da schon mal den Überblick. Wir haben die neuesten Kontaktlinsen-Trends mal in Augenschein genommen. Versprechen Sie wirklich ein noch komfortableres Seherlebnis. Und vor allem: Sind sie gesundheitlich unbedenklich?
Gleitsichtlinsen für die Distanz
Ab 40 benötigen die meisten eine Gleitsicht- oder Lesebrille. Dann nimmt meist die Fähigkeit der Augen ab, sich auf nahe Distanzen einzustellen. Diejenigen, die schon Kontaktlinsen tragen und keine Brille tragen möchten, können mittlerweile auf eine Gleichtsicht- oder Mehrstärkenlinse umsteigen. Augenärzte raten zur möglichst frühen Anpassung, da sich dann die Eingewöhnungszeit verkürzt. Mehrstärkenkontaktlinsen gibt es als weiche, aber auch als formstabile Linsen.
Kosten und Infos: Gleitsichtlinsen sind keine Kassenleistung. Leider gibt es auch keine Zuschüsse wie bei manchen anderen Brillen. Die Kosten für die Erstausstattung liegen bei ca. 200-400 Euro.

Über-Nacht-Linsen gegen Kurzsichtigkeit
Traum all jener, die kurzsichtig sind: Man wacht morgens auf – und kann wieder scharf sehen! Möglich macht das die sogenannte Orthokeratologie, ein nicht-operativer Vorgang, der die Augenform mit Hilfe von Kontaktlinsen modelliert. Durch spezielle, individuell für jedes Auge gefertigte Linsen können Sehschwächen bis maximal minus 4,5 Dioptrien korrigiert werden. Der Nachteil: Der Effekt der Kontaktlinsen lässt nach einigen Tagen nach.
Kosten und Infos: Die Erstausstattung beträgt ca. 900 Euro, Krankenkassen zahlen nicht.
Implantierbare Linsen bei extremer Sehschwäche
Extreme Sehschwächen (zum Beispiel Kurzsichtigkeit bis minus 20 Dioptrien) können durch die implantierbare Linse (ICL-Technik) behoben werden. Sie besteht aus einem hochflexiblen Material und wird durch einen drei Millimeter winzigen Schnitt am Rand der Hornhaut ins Auge eingeführt. Vorteil: Bei Unverträglichkeiten kann der Eingriff rückgängig gemacht werden.
Kosten und Infos: Manche Krankenkassen zahlen auf Anfrage bzw. mit entsprechender Verordnung des Arztes. Nachfragen lohnt!
Discounter-Kontaktlinsen
Wer bei Kontaktlinsen sparen will, tut dies leider oft auf Kosten seiner Gesundheit. Denn Billiglinsen vom Discounter werben zwar mit Tiefstpreisen, haben aber oft eine falsche Passform und lassen zu wenig Sauerstoff durch. Im Auge sitzen sie dann entweder zu locker, zu fest, oder sie saugen sich sogar an der Hornhaut fest. Gefährlich! Denn wenn die Sauerstoffversorgung der Augen durch schlechtsitzende Kontaktlinsen unterbunden wird, quillt die Hornhaut auf, wird anfällig für Mikroorganismen und für Verletzungen.
Kosten und Infos: Startersets dieser Kontaktlinsen gibt es schon für unter 10 Euro. Grundsätzlich gilt: Vor jedem Kontaktlinsenkauf zuerst zum Augenarzt gehen. Er kann nicht nur beurteilen, ob das Auge gesund ist, sondern auch feststellen, welcher Linsentyp am besten geeignet ist – und zusätzlich auch die regelmäßige Kontrolle der Augengesundheit sicherstellen.
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