Wie gesund sind Sie wirklich? Auf diese 5 Blutwerte kommt es an!
Meistens werden Blutwerte mindestens einmal im Jahr beim ärztlichen Check-up geprüft. Und so unübersichtlich die meisten Werte und Abkürzungen auch sind, es gibt einige Blutwerte, die frühzeitig wichtige Auskunft über die Gesundheit eines Menschen geben können. Diese 5 Blutwerte sollten Sie kennen!
Es gibt viele Faktoren, die ein gesundes und hoffentlich langes Leben beeinflussen können. Dazu zählen u.a. die richtige und ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung, aber eben auch die Blutwerte. Aber was genau können die Blutwerte über die Lebensdauer eines Menschen aussagen? Und vor allem, welche sind entscheidend?
Biomarker im Blut geben Hinweise auf Lebensdauer eines Menschen
Der Alterungsprozess eines Menschen ist unaufhaltsam. Egal wie sehr man es auch gerne aufschieben würde, irgendwann nagt an uns allen der Zahn der Zeit. Manchen Menschen sieht man ihr Alter mehr an als anderen. Falten, graue Haare, trockene Haut, all diese Parameter weisen äußerlich auf das Fortschreiten des Alters hin. Aber auch im Blut gibt es sogenannte Biomarker, die Hinweise auf die Lebensdauer eines Menschen geben können.
Wer in regelmäßigen Abständen seine Blutwerte checken lässt, kennt die meisten Werte, die bei einem großen oder kleinen Blutbild überprüft werden. Liegt beispielsweise eine Infektion oder Entzündung im Körper vor, wird dies durch eine erhöhte Anzahl der Leukozyten im Blut sichtbar. Darüber hinaus können Patient:innen auch ihren Vitamin-, Hormon-, oder Mineralstoffhaushalt prüfen lassen. Viele Erkrankungen, die im Körper noch schlummern, aber äußerlich oder durch bestimmte Symptome noch nicht sichtbar sind, können so unter Umständen bereits erkannt werden.
Aber welche Blutwerte sind besonders entscheidend und können auf ein langes Leben hindeuten?
Homocystein: Zu hoher Wert erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Bei Homocystein handelt es sich um eine schwefelhaltige Aminosäure. Haben wir zu viel davon im Blut, kann dies auf ein hohes Risiko für Arteriosklerose hinweisen. Ebenso ist das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Thrombosen oder sogar Schlaganfälle stark erhöht. Ein Homocystein-Wert < 10 µmol/l gilt als optimal. Liegt der Homocystein-Wert über 12 µmol/l, gilt dies als pathologisch und dringend behandlungsbedürftig.
Nikotinkonsum, ein Mangel an den Vitaminen B6, B12 und B9 aber auch ein hohes Alter können den Homocystein-Wert steigen lassen.
Lipoprotein-assoziierte Phospholipase A2 (Lp-PLA2): Extrem wichtiger Marker für Schlaganfall und Herzinfarkt
Herzkreislauferkrankungen stellen auch heute noch die häufigste Todesursache in Deutschland dar. Dazu zählen vor allem Herzinfarkte und Schlaganfälle. Einen Blutwert, den Sie unbedingt kennen sollten, um Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall vorbeugen zu können, ist die Lipoprotein-assoziierte Phospholipase A2 (Lp-PLA2). Mit dem Test wird die Aktivität der Lp-PLA2 im Blut gemessen. Lp-PLA2 zeigt als gefäßspezifisches Entzündungsenzym an, ob sich in den Gefäßwänden Ablagerungen (sogenannte Plaques) befinden, die das Risiko erhöhen, dass das Gefäß auf Dauer verstopft.
Liegt der Wert der Lp-PLA2 < 151 µmol/min/l, gilt das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall als recht niedrig. Liegt die Aktivität der Lp-PLA2 bei > 194 µmol/min/l, gilt das Schlaganfall- oder Herzinfarkt-Risiko als sehr hoch.
CRP (C-reaktives Protein): Hinweis auf akute bakterielle Infektionen
Beim C-reaktiven Protein, oder auch kurz CRP, handelt es sich um ein Eiweiß, welches in der Leber als Reaktion auf Tumore oder Entzündungen produziert wird. CRP gehört zu den sogenannten Akute-Phase-Proteinen.
Liegt der Verdacht auf eine Entzündung im Körper vor, kann mithilfe einer Blutabnahme das CRP bestimmt werden. Der CRP-Wert steigt nur bei Entzündungen, die durch Bakterien verursacht wurden, nicht bei virusbedingten Entzündungen oder Infektionen.
Der CRP-Wert sollte eine Obergrenze von 5 Milligramm pro Liter (mg/l) nicht übersteigen. Liegt er höher, kann dies auf akute bakterielle Infektionen hindeuten, wie
Hirnhautentzündung
Bauchspeicheldrüsenentzündung
Nekrosen (Gewebsschädigungen)
chronische Entzündungen (z.B. Morbus Crohn, rheumatische Erkrankungen)
Harnsäure-Wert gibt Aufschluss über Leber und Niere
Die Harnsäure entsteht durch den Abbauprozess der Erbsubstanz DNA. Etwa 75% der Säure wird über die Nieren ausgeschieden, die restlichen 25% über den Speichel, Darm und Schweiß. Wie viel Harnsäure im Körper vorhanden ist, ist von den Faktoren Geschlecht, Alter und Ernährung abhängig. Interessanterweise weisen etwa 20% der Männer in den westlichen Industrieländern erhöhte Harnsäurespiegel im Blut (Hyperurikämie) auf. Bei Frauen steigen Werte der Harnsäure im Blut erst nach der Menopause an.
Bei Männern gilt ein Harnsäurewert im Blut zwischen 3,5 bis 7,0 mg/dl als normal. Bei Frauen zwischen 2,5 bis 5,7 mg/dl. Ist der Harnsäurewert im Blut über einen längeren Zeitraum >7,/100 ml, kann das Blut die Harnsäure nicht mehr lösen. Die Folge: Es bilden sich sogenannte Harnsäurekristalle, die sich in Gelenken und Nieren ablagern können.
Sind die Harnsäure-Werte zu niedrig, kann dies auf Lebererkrankungen oder eine Störung im Purinstoffwechsel (Xanthinurie) hindeuten. Sind sie zu hoch, kann dies auf Gicht, Nierenschwäche sowie Nierenerkrankungen oder Nierensteine hindeuten.
Vitamin D: Vorsicht bei zu hohem Spiegel
Auch wenn es harmlos ist, sollte ein Blutwert regelmäßig überprüft werden: Vitamin D. Vitamin D ist neben Vitamin C das wohl bekannteste Vitamin, dass der Körper benötigt. Das Vitamin ist essenziell wichtig für den Knochenstoffwechsel, denn es ist unter anderem für die Aufnahme von Calcium und Phosphat aus dem Darm sowie ihren Einbau in den Knochen verantwortlich. Hat der Körper einen Vitamin-D-Mangel, kann dies gravierende Auswirkungen auf die Knochengesundheit haben. Im schlimmsten Fall führt dies zu einer Entkalkung oder sogar zu einer kompletten Erweichung der Knochen.
Neben einem Mangel von Vitamin D kann es auch zu einer Vergiftung (Intoxikation) mit dem Vitamin kommen. Dies liegt daran, dass es sich bei Vitamin D um ein fettlösliches Vitamin handelt, welches im Fett- und Muskelgewebe gespeichert werden kann. Durch die Speicherung kann es nicht nur zu einer akuten, sondern auch zu einer schleichenden Überdosierung an Vitamin D kommen.
Die Vitamin-D-Menge, die der Körper selbst bildet oder welche über die Nahrung aufgenommen wird, reicht nicht dafür aus, um eine Vergiftung hervorzurufen. Eine übermäßig hohe Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln oder hochdosierten Medikamenten sowie einem hohen Konsum von angereicherten Lebensmitteln kann jedoch eine Intoxikation hervorrufen.
Ein Vitamin-D-Überschuss kann im Körper zu einem erhöhten Kalziumspiegel (Hyperkalzämie) führen, welcher Bauchkrämpfe, Übelkeit, Erbrechen oder Appetitlosigkeit, in schweren Fällen sogar Herzrhythmusstörungen, Nierenschädigung, Bewusstlosigkeit und Tod zur Folge haben kann.
Der Normwert für den Vitamin-D- Spiegel wird über die vorläufige Form des Vitamins im Blutserum, das sogenannte 25-Hydroxyvitamin-D bestimmt.
Laut dem RKI gilt ein Wert von 50 -<75 als ausreichende Versorgung in Bezug auf die Knochengesundheit. Ein Wert von <30 zeigt eine mangelhafte Versorgung mit Vitamin D und ein damit verbundenes erhöhtes Risiko für Krankheiten wie Rachitis, Osteomalazie und Osteoporose.
Ein Wert von ≥125 zeigt eine mögliche Überversorgung/Intoxikation und damit einhergehend ein erhöhtes Risiko für Herzrhythmusstörungen oder Nierensteine.
Quellen:
Harnsäure, in: internisten-im-netz.de
Lipoprotein-assoziierte Phospholipase A2 (Lp-PLA2), in: labor-muenchen-zentrum.de
Antworten des Robert Koch-Instituts auf häufig gestellte Fragen zu Vitamin D , in: rki.de