Wie fühlen sich Wehen an?
Besonders während der ersten Schwangerschaft fragen sich viele Frauen, wie sich Wehen wohl wirklich anfühlen. Und wie ändern sich die Wehen, je näher die Geburt rückt?
Übungswehen (Vorwehen)
Sie sind kurz und wenig intensiv: Mit Übungswehen bereitet sich die Gebärmutter schon während der Schwangerschaft auf die Geburt vor und sorgt für eine bessere Durchblutung.
Kurz gesagt: Übungswehen …
- … können ab Mitte der Schwangerschaft auftreten,
- … wirken sich nicht auf den Muttermund aus,
- … kommen unregelmäßig,
- … sind wenig intensiv,
- … werden schwächer und klingen ab,
- … treten oft abends auf.
Wie fühlen sich die Wehen an? Bei Übungswehen wird der Bauch hart. Sie sind zwar spürbar, jedoch nur wenig intensiv und schmerzhaft. Die Kontraktionen kommen unregelmäßig über den Tag verteilt vor – während der Schwangerschaft.
Senkwehen
Die Übungswehen gehen nach ein wenig Zeit in Senkwehen über. Sie treten etwa ab der 36. SSW auf. Woher der Begriff “Senkwehen” kommt? Bei diesen Wehen schiebt sich der Kopf des Babys tiefer ins Becken der Mutter und gelangt so in eine gute Startposition für die anstehende Geburt. Senkwehen …
- … sind intensiver als Übungswehen,
- … kommen ab der 36. SSW vor,
- … sind unregelmäßig,
- … werden schwächer und klingen ab,
- … sorgen für eine Lockerung und Verkürzung des Gebärmutterhalses.
Wie fühlen sich die Wehen an? Senkwehen sind den Übungswehen ähnlich, weshalb Schwangeren die Unterscheidung meistens nicht ganz leichtfällt. Jedoch sind Senkwehen häufig etwas intensiver als Übungswehen. In den meisten Fällen äußern sie sich durch ein Ziehen im Unterbauch. Manche beschreiben das Gefühl wie starke Menstruationsschmerzen. Frühzeitige Wehen können Anzeichen für eine Frühgeburt sein. In diesem Fall ist Eile geboten.
Eröffnungswehen
Diese Art der Wehen leitet die Geburt ein. Es handelt sich um die erste Phase der Geburt. Bei den Eröffnungswehen kommt es zu rhythmischen Kontraktionen, die das Baby nach und nach in Richtung Muttermund schieben. Dabei öffnet sich der Muttermund, damit das Baby leichter das Licht der Welt erblicken kann.
Eröffnungswehen …
- … kommen am Anfang alle zehn Minuten,
- … beginnen leicht, steigern sich zum Höhepunkt und schwächen wieder ab,
- … kommen mit der Zeit in immer kürzeren Abständen,
- … sorgen für die Öffnung des Muttermundes,
- … kommen häufig in Begleitung einer geplatzten Fruchtblase vor.
Wie fühlen sich die Wehen an? Eröffnungswehen verlaufen wellenartig. Jede Wehe beginnt leicht, steigert sich bis zu einem Höhepunkt und ebbt dann wieder in ihrer Intensität ab. Sie können unterhalb der Brust beginnen und reichen mit der Zeit bis hinunter in den Schoß. Außerdem nehmen viele Schwangere dabei ein starkes Ziehen im Rücken wahr. Zunächst ähneln die Schmerzen den Menstruationsschmerzen. Doch im Laufe der Zeit werden die Eröffnungswehen stärker. Doch der weibliche Körper hat eine Art Schutzmechanismus: Nach einiger Zeit stößt er Endorphine aus, die der Frau die Schmerzen erträglicher machen.
Austreibungswehen
Nun ist der Körper der Mutter bereit für die Geburt. Die Austreibungswehen schieben das Baby – gemäß dem Namen – durch das Becken und stellen die letzte Phase der Geburt dar.
Austreibungswehen …
- kommen ca. alle drei Minuten,
- halten etwa für eine Dauer von 60 Sekunden an,
- treten in Wellen auf, d. h. sie beginnen leicht, steigern sich und fallen dann wieder in der Intensität ab,
- bewirken, dass der Muttermund am Ende dieser Phase maximal geöffnet ist.
Wie fühlen sich die Wehen an? Die Austreibungswehen fallen unter die Wehen mit der höchsten Intensität. Geburtskanal und Beckenboden weiten sich. Begleitet werden diese Wehen von einem starken Druck nach unten. Auch ein intensives Dehnungsgefühl kommt bei vielen Schwangeren vor.
Presswehen
Von den Austreibungswehen geht es nahtlos in die Presswehen über – die letzte Phase der Geburt. Der Muttermund ist maximal geöffnet und wenn der Kopf des Babys im Becken auf den Enddarm drückt, werden Presswehen ausgelöst. Die Mutter verspürt den Drang, aktiv mitzupressen. Presswehen …
- treten etwa alle drei Minuten auf,
- halten ca. 60 Sekunden an,
- treten in Wellen auf, d. h. sie beginnen leicht, steigern sich und fallen dann wieder in der Intensität ab.
Wie fühlen sich die Wehen an? Presswehen haben die höchste Intensität. Weil Geburtskanal und Beckenboden geweitet sind, äußert sich ein starker Druck nach unten. Außerdem spürt die Frau ein intensives Dehnungsgefühl.