Wie entsteht Flugangst (Aviophobie) und was hilft?
- Überblick
- Ursachen
- Symptome
- Diagnose
- Behandlung
- Vorbeugung
Eine gewisse Angst vor dem Fliegen haben sehr viele Menschen, überwinden sie aber in den meisten Fällen – und fliegen trotzdem. Wenn die Flugangst aber so schwer wird, dass Betroffene in kein Flugzeug mehr steigen, sprechen Mediziner von Aviophobie. PraxisVITA erklärt, wie die Angst entsteht und wie sie behandelt werden kann.
Was ist Flugangst?
Eine gewisse Flugangst beziehungsweise ein ungutes Gefühl beim Fliegen haben sehr viele Menschen. Sie zeigt sich durch eine gewisse Nervosität vor Flugreisen oder leichte körperliche Symptome, wie beispielsweise schwitzende Hände während eines Flugs. Doch die Flugangst kann die Schwere einer psychischen Erkrankung annehmen. In diesem Fall sprechen Mediziner von einer Aviophobie. Der Übergang zwischen den beiden Formen der Flugangst ist fließend. Die Flugangst zählt zu den sogenannten spezifischen Phobien, das heißt zu den krankhaften Ängsten vor bestimmten Gegenständen oder Situationen.
Grundsätzlich ist Angst ein vollkommen normales und sogar lebensnotwendiges Gefühl. Sie besitzt eine Art Alarmfunktion für den Organismus und kann Aktivitäten auslösen, um eine bestehende oder drohende Gefahr zu beseitigen. Wenn die Gefahr vorbei ist, verschwindet die Angst automatisch wieder. In diesem Sinne stärkt Angst die körperlichen und seelischen Abwehrfunktionen des Menschen. Wenn die Angst aber grundlos in Situationen auftritt, in denen keine offensichtliche Gefahr vorhanden ist, oder das Gefühl der Angst übertrieben stark ist, bewirkt sie genau das Gegenteil: Sie lähmt und schränkt uns ein.
Bei Flugangst wird häufig kein Arzt aufgesucht
Wenn eine Person aufgrund ihrer Flugangst nicht mehr fliegt, führt dies in den meisten Fällen aber nicht nur zu persönlichen Einschränkungen. Häufig wird auch der Familienfrieden erheblich beeinträchtigt, wenn andere Familienmitglieder gerne eine Flugreise antreten würden. Bei Geschäftsreisenden kann Flugangst zu einem regelrechten Karriereknick führen oder das berufliche Fortkommen vollkommen scheitern.
Genau Zahlen zur Häufigkeit der Flugangst gibt es nicht, weil häufig deshalb kein Arzt aufgesucht wird. Umfragen zufolge verspüren 22 Prozent der Deutschen bei Flügen allerdings ein deutliches Unbehagen. Weitere 16 Prozent geben an, dass sie unter Flugangst leiden. Frauen sind fast doppelt so häufig davon betroffen wie Männer.

Behandelt wird die Flugangst mit einer Kombination aus Verhaltenstherapie, Entspannungsverfahren, Konfrontationstherapie und Aufklärung über technische Details des Fliegens.
SOS-Tricks gegen Flugangst
Wenn die Panik akut wird, den Ruhenerv „Parasympathikus“ aktivieren: zum Beispiel mit einer Atemübung (drei Sekunden lang aus- und kurz einatmen), mit etwas zu essen oder einem alkoholfreien Getränk. Die eigene Angespanntheit wird man am besten mit ein paar Schritten auf dem Gang los. Ruckelt es? Dann am Platz mit den Bewegungen mitwippen – wie sonst auch im Bus. Und wie kann man helfen, wenn der Sitznachbar durchdreht? Am besten vor dem Start fragen, ob ihm Ablenkung hilft. Und falls ja, ein bisschen Small Talk machen. Gegen Panikattacken hilft übrigens oft der Gangplatz – da dort der Mittelpunkt des Fugzeugs liegt, wackelt es weniger.
Entspannungshelfer für nervöse Passagiere
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