Wie eine Blutuntersuchung die Gicht-Diagnose stützt

Aus der Serie: Gicht – Wenn Harnsäure-Kristalle sich in den Gelenken absetzen

Wenn ein Patient aufgrund akuter Gelenkschmerzen seinen Arzt aufsucht, muss dieser auch Gicht als möglichen Grund in Betracht ziehen. Um die Gicht-Diagnose zu sichern, befragt der Arzt zunächst den Patienten (Anamnese).

Dabei grenzt der Arzt ein, wo genau die Beschwerden auftreten, wie lange sie schon bestehen und ob es weitere Symptome gibt, die zur Gicht-Diagnose beitragen können. Wichtig ist zum Beispiel die Entwicklung der Schmerzen. Typischerweise treten die Schmerzen bei akuter Gicht sehr plötzlich auf, innerhalb von zwei Stunden. Auch wenn der Patient ähnliche Beschwerden schon einmal gehabt hat, die Schmerzen aber nach 7 bis 14 Tagen wieder abgeklungen sind, ist das ein Hinweis auf Gicht.

Zur genauen Gicht-Diagnose wird das Blut des Patienten auf erhöhte Harnsäure-Werte untersucht

Untersuchungen geben Aufschluss

Für die Gicht-Diagnose wendet der Arzt verschiedene Untersuchungen an:

  • Untersuchung des Bluts auf erhöhte Harnsäure-Werte. Manchmal fallen diese im Rahmen einer Routine-Untersuchung auf – fehlen aber Symptome, liegt noch keine Gicht im eigentlichen Sinne vor.
  • Analyse einer Urin-Probe
  • Mit einem Spezialmikroskop kann ein Arzt feststellen, ob in entnommener Gelenkflüssigkeit die charakteristischen Kristalle enthalten sind.
  • Eine Röntgenuntersuchung kann bei fortgeschrittener Erkrankung Ansammlungen von Kristall-Ablagerungen in den Gelenken zeigen.

Gicht-Diagnose: Wie viele Punkte treffen zu?

Wenn der Arzt neben dem typischen Beschwerdebild mindestens einen der folgenden Punkte bei der Gicht-Diagnose ermittelt, ist die akute Krankheit bestätigt:

  • erhöhter Harnsäure-Wert im Blut
  • Harnsäurekristalle in der Gelenkflüssigkeit
  • Abklingen der Beschwerden, wenn der Patient Medikamente gegen Gicht eingenommen hat