Wie der Arzt die Hüftschmerzen-Diagnose stellt

Aus der Serie: Was sind Hüftschmerzen und was hilft dagegen?

Gerade weil bei Beschwerden im Hüftbereich verschiedene Auslöser möglich sind, ist eine genaue Hüftschmerzen-Diagnose durch einen Arzt wichtig. PraxiaVITA erklärt, welche Untersuchungen vorgenommen werden.

Der erste Schritt zur Hüftschmerzen-Diagnose ist ein ausführliches Gespräch mit dem Arzt (Anamnese). Er erkundigt sich, seit wann und wie oft die Beschwerden auftreten, und ob sie zum Beispiel bei Belastung oder zu bestimmten Tageszeiten besonders stark sind. Wichtig ist auch, wo genau der Schmerz sitzt und bei welchen Bewegungen Sie eingeschränkt sind. Außerdem fragt der Arzt nach Vorerkrankungen, vorangegangenen Unfällen und Operationen.

Hüftschmerzen-Diagnose: Warum das Gangbild wichtig ist

Danach bittet der Arzt Sie vermutlich, einige Schritte zu gehen. An Ihrem Gangbild kann er bestimmte Muster (zum Beispiel verkürzte Muskeln, Schonhaltungen) erkennen, die für einige Erkrankungen der Hüfte typisch sind. Auch im Stehen achtet er auf die Stellung der Beine und des Beckens. Dann sieht der Arzt sich die Hüfte aus der Nähe an und tastet sie auf Veränderungen wie Schwellungen und druckempfindliche Stellen ab. Er überprüft auch, wie weit sich das Bein durch den Arzt (passiv) und Sie selbst (aktiv) im Bereich des Hüftgelenks bewegen lässt.

Hüftschmerzen
Um Nervenbeschwerden als Ursache auszuschließen, testet der Arzt zur Hüftschmerzen-Diagnose auch die Kniereflexe Foto: Fotolia

Besteht der Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall oder einen verengten Spinalkanal, prüft der Arzt auch die Funktion der Nerven – dies bezeichnet man als neurologische Untersuchung. Hierbei testet er vor allem die Reflexe, die Sensibilität und das genaue Schmerzempfinden im Bereich von Rücken, Becken und Beinen.

Wann ist eine Röntgenuntersuchung notwendig?

Eine wichtige Rolle bei der Hüftschmerzen-Diagnose spielen bildgebende Verfahren, insbesondere die klassische Röntgenuntersuchung der Hüfte. Auf den Röntgenaufnahmen kann der Arzt vor allem die knöchernen Strukturen von Becken und Oberschenkel gut erfassen; so erkennt er zum Beispiel Brüche sowie Veränderungen im Bereich des Gelenkspalts (typisch für Arthrose) oder des Oberschenkelkopfs (zum Beispiel Hüftkopfnekrose). Um bestimmte Hüftschmerzen-Diagnosen abzusichern, eignet sich eine Magnetresonanztomografie (MRT). Mit diesem Verfahren lassen sich ohne Strahlenbelastung Schnittbilder der Hüfte anfertigen, auf denen auch Veränderungen in verschiedenen Gewebearten dargestellt werden (zum Beispiel Entzündungen, Tumoren, absterbende Gewebeanteile). Sind die knöchernen Anteile der Hüfte erkrankt oder verletzt, kann eine Computertomografie (CT) hilfreich sein; dieses Verfahren liefert ebenfalls Schnittbilder der Hüfte, arbeitet dabei allerdings mit Röntgenstrahlung.

Entzündungen der Hüftgelenke führen zu Schmerzen
Entzündungen der Hüftgelenke führen zu Schmerzen Foto: Fotolia

Eine Blutuntersuchung kann bei Hüftschmerzen sinnvoll sein, um bestimmte Entzündungswerte abzuklären und gegebenenfalls dem Verdacht auf Rheuma oder eine andere grundlegende Erkrankung nachzugehen. In seltenen Fällen punktiert der Arzt auch das Hüftgelenk und entnimmt mit einer Nadel Flüssigkeit aus dem Gelenkspalt, damit sie im Labor untersucht werden kann.

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