Wie behandelt man Madenwürmer bei Kindern?
Eine Infektion mit Madenwürmern ist in der Regel eher lästig als wirklich gefährlich. Dennoch ist eine Behandlung nötig. Kinderärztin Dr. Nadine Hess erklärt, wie die Infektion zustande kommt und wie sie sich behandeln lässt.

Das sagt Kinderärztin Dr. Nadine Hess
Anders als viele andere Krankheiten ist eine Infektion mit Madenwürmern auch für Laien erkennbar. Wenn das Kind über starken Juckreiz am After klagt und dieser vor allem nachts auftritt, ist das ein deutlicher Hinweis für Madenwürmer. Manchmal sind die etwa drei bis zwölf Millimeter langen weißen Würmchen sogar im Stuhl erkennbar. Der nächtliche Juckreiz entsteht, weil sich die Weibchen nachts aus dem Darmausgang bewegen und ihre Eier in den Falten um den After ablegen.

Was hilft gegen Madenwürmer?
Bei Verdacht auf Madenwürmer können Eltern den Kinderarzt bei der Diagnose unterstützen. Bringen Sie noch vor dem Termin einen einfachen Klebestreifen am Bereich um den After an und ziehen Sie ihn dann vorsichtig wieder ab. Die Eier der Madenwürmer bleiben in der Regel daran haften und können dann vom Kinderarzt durch eine mikroskopische Untersuchung identifiziert werden. Nehmen Sie den Klebestreifen dazu am besten in einem luftdicht verschlossen Glas mit zum Arzttermin. Sind die Madenwürmer nachgewiesen, wird der Kinderarzt in der Regel eine Wurmkur verschreiben, die dann nach Anweisung angewendet werden muss. Meist wird empfohlen, dass die gesamte Familie die Wurmkur macht, da Madenwürmer ansteckend sind. Wichtig ist, immer zweimal zu behandeln – einmal direkt nach Feststellung und etwa zwei Wochen später, um auch die Würmer zu erwischen, die bei der ersten Medikamentengabe noch als Eier vorhanden waren.
Wie infiziert man sich mit Madenwürmern?
Kinder sind vor allem deshalb so gefährdet, sich zu infizieren, weil Madenwürmer über Kotreste in der Erde oder im Sandkasten leicht in den Mund gelangen können. Da sich die Kleinen häufig unbewusst am Po kratzen und sich dann wieder an den Mund fassen, stecken sie sich außerdem immer wieder selbst an. In seltenen Fällen ist eine Infektion übrigens auch durch verunreinigte Lebensmittel wie beispielsweise Salat möglich.
Welche Symptome für Madenwürmer gibt es noch?
Abgesehen vom nächtlichen Juckreiz können durch das Kratzen Ekzeme oder Entzündungen am After entstehen. Bei Mädchen und Frauen kann die Entzündung außerdem auf die Geschlechtsteile übergreifen und zu einem vaginalen Ausfluss führen. In besonders schweren Fällen führt ein Befall mit Madenwürmern zu Bauchkrämpfen bis hin zur Bauchfellentzündung – daher ist die Behandlung der Infektion auch unerlässlich.

Wie kann man verhindern, dass sich Madenwürmer verbreiten?
Wie bei vielen anderen Infektionskrankheiten ist die richtige Hygiene bei Madenwürmern besonders wichtig. Waschen Sie sich mehrmals am Tag die Hände für mindestens 30 Sekunden unter fließendem Wasser und mit Seife. Wechseln Sie außerdem täglich die Textilien, die das Kind benutzt – also beispielsweise Handtücher und Bettwäsche – und waschen Sie sie bei mindestens 60 Grad Celsius. Mit diesen Maßnahmen lässt sich die Ausbreitung der Madenwürmer am ehesten verhindern.
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